Klimawandel: Mobilitätssysteme auf dem Prüfstand

02.03.2021/EG
Quelle: Transport & Environment, Brüssel

Studie unterstreicht die Überlegenheit batteriebasierter Mobilitätssysteme – ob Rohstoffbedarf, Energieeffizienz oder Kosten – im Vergleich zu den ölbasierten Systemen

„Auch wenn das Aufheizen von Batteriematerialien im Laufe der Zeit einige Herausforderungen mit sich bringt, so sind diese doch nichts im Vergleich zu den Umwelt-, Rohstoffversorgungs- und Energiekostenschwächen des derzeitigen fossilbasierten Straßenverkehrssystems. Während Autos mit Verbrennungsmotor (ICE) während des Fahrens giftige Abgase und CO₂ freisetzen, die zu einer katastrophalen globalen Erwärmung führen, wird bei BEVs kein Treibstoff verbrannt, da das Batteriematerial im Kreislauf wiederverwendet und zurückgewonnen werden kann, um neue Batterien zu produzieren. Ein durchschnittliches ICE-Auto verbrennt über seine Lebenszeit knapp 17.000 Liter Benzin oder etwa 13.500 Liter Diesel. Würden diese Ölfässer aneinandergereiht werden, ergäbe das einen 70 – 90 m hohen Turm, etwa so hoch wie ein 25-stöckiges Gebäude. Auf der anderen Seite wiegen die Metalle, die in Batteriezellen verwendet werden, etwa 160 kg, basierend auf der durchschnittlichen Batteriegröße und -zusammensetzung. Berücksichtigt man den Zyklus der Batteriezellenmaterialien und die Tatsache, dass der Großteil des Metallgehalts zurückgewonnen wird, gehen für die betrachtete „durchschnittliche“ Batterie nur etwa 30 kg Metalle verloren (einschließlich 1,8 kg Lithium, 0,4 kg Kobalt und 1,4 kg Nickel), was der Größe eines Fußballs entspricht. Das Gewicht des Benzin- oder Dieselkraftstoffs, der während der durchschnittlichen Lebensdauer eines Fahrzeugs verbrannt wird, ist etwa 300 – 400 Mal größer als die Gesamtmenge der Batteriezellenmetalle, die nicht zurückgewonnen werden…“ (Seite 6 und 7)

Die Studie lesen Sie hier ↗transportenvironment.org.

Buchtipp: Der Holzweg

26.02.2021/EG

Hans Dieter Knapp (Hrsg.), Siegfried Klaus (Hrsg.), Lutz Fähser (Hrsg.): Der Holzweg
Wald im Widerstreit der Interessen

Sachbuch (Forstwirtschaft, Natur, Politik, Umwelt)

„Drei Trockenjahre in Folge haben in Deutschland Waldschäden bislang nicht gekannten Ausmaßes sichtbar werden lassen. Davon sind besonders Fichten, Kiefern und nicht heimische Baumarten, vereinzelt auch Eichen und Buchen betroffen. Die Ursachen liegen nicht nur im Klimawandel, sondern auch im Umgang mit den Wäldern seit 200 Jahren. Die bisher vorwiegend vom Holzerlös abhängigen Erfolgsbilanzen der Forstbetriebe haben sich als falsche, für die Zukunft unserer Wälder schädliche Messlatte erwiesen.
Mit diesem Buch wird besorgten und kritischen Stimmen zur Situation des Waldes in Deutschland Raum gegeben. 36 fachlich ausgewiesene Autorinnen und Autoren legen ihre Einsichten und praktischen Erfahrungen in aller Klarheit dar – als Kritik an verfehlten Forstpraktiken, als Weckruf an die Zivilgesellschaft und als dringender Appell an die Politik, die längst überfällige ökologische Waldwende einzuleiten. Vor allem der öffentliche Wald muss mit der ihm gesetzlich auferlegten Vorbildfunktion der Daseinsvorsorge Natur und Menschen dienen.“

Umweltschutz: Nahrungsmittelkonsum belastet

27.01.2021/EG
Quelle: Umweltbundesamt, Dessau

„Von der Welt auf den Teller“ / Studie zur globalen Umweltinanspruchnahme unseres Lebensmittelkonsums

Die aktuelle Kurzstudie des Umweltbundesamtes „Von der Welt auf den Teller“ befasst sich mit den weltweit umweltbelastenden Faktoren unseres Lebensmittelkonsums und verdeutlicht diese Einflüsse am Beispiel eines 50-Euro-Einkaufs im Verbrauchermarkt:

  • „44 Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche für den Anbau von Lebensmitteln und von Futtermitteln, die für Schweine, Rinder und Geflügelbenötigt werden.
  • 23.000 Liter Wasser – das entspricht einem Tanklastzug, der zu zwei Dritteln befüllt ist. Ein Teil des Wassers wird in trockenen Regionen verbraucht, wo Wassermangel herrscht.
  • 32,5 Kilogramm klimaschädliche Treibhausgas-emissionen. Die Emissionen entsprechen etwa einer PKW-Fahrt von Stuttgart nach München.
  • 140 Gramm Ammoniakemissionen, die vor allem bei der Düngung und Tierhaltung auftreten. Ammoniakemissionen schädigen Land- und Wasserökosysteme (z.B. durch Versauerung oder Nährstoffanreicherung). Ammoniak ist bei der Entstehung anderer Luftschadstoffe beteiligt.
  • Hinzu kommen weitere Schadstoffemissionen für den 50-EUR-Lebensmitteleinkauf: 40 Gramm Stickoxide, die u.a. durch Düngemittel entstehen. Außerdem 12 Gramm an Feinstaub (PM2,5). Beide Luftschadstoffe können zu Atemwegserkrankungen beim Menschen führen.“

Anregungen, um den belastenden ‘Fußabdruck‘ zu verringern:

  • „Möglichst regional und saisonal einkaufen. Wenn möglich, sollte heimisches Obst und Gemüse Vorrang haben.
  • Beim Kauf auf Nachhaltigkeitssiegel achten. Billig ist nicht immer gut.
  • Weniger Fleisch- und Milchkonsum. Vorschlag: leckere vegetarische Gerichte probieren und sich bewusst fleischfreie Tage vornehmen.
  • Nur so viel kaufen, wie wir verzehren, und das verzehren, was wir gekauft haben. Weggeworfene Lebensmittel sind auch aus Umweltsicht teuer erkauft.
  • Ordnung im Kühlschrank und in der Küche. Kostet nichts, bringt aber viel.“

Die Kurzstudie lesen Sie hier umweltbundesamt.de.

Klimawandel/Steuern: Klimaschädliche Subventionen

16.11.2020/EG
Quelle: Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft e.V. (FÖS), Berlin

FÖS-Studie: Abbau klimaschädlicher Subventionen könnte Investitionen in nachhaltige Entwicklungsprozesse sichern

Fazit (siehe Seite 4):
„Klimaschädliche Subventionen untergraben Maßnahmen zu Erreichung der Klimaschutzziele und stehen der ökologischen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft entgegen. Angesichts der hohen Neuverschuldung des Bundes zur Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen durch die Corona-Pandemie sowie geringerer Steuereinnahmen infolge der Krise kommt dem längst in Aussicht gestellten Abbau klimaschädlicher Subventionen damit eine besondere Bedeutung mit hoher Dringlichkeit zu. Der Abbau dieser Subventionen würde zum Klimaschutz beitragen und gleichzeitig jetzt benötigte Gelder mobilisieren für Zukunftsinvestitionen und eine ökologische Transformation der Wirtschaft…“

Die Studie lesen Sie hier foes.de.

Zum Thema

EU-Klimaziele: 60 Prozent weniger Klimagase bis 2030: „Schnelle Reform des EU-Emissionshandels und mehr Dekarbonisierung bei Gebäuden und Verkehr nötig“ umweltbundesamt.de.

„Eisverlust durch Erwärmung führt zu Erwärmung durch Eisverlust: ein Teufelskreis“ pik-potsdam.de.

Kieler Subventionsbericht 2020: Subventionsampel 2017–2020 für Finanzhilfen des Bundes siehe Seite 29 ↗ifw-kiel.de.

Buchtipp: 2084

13.11.2020/EG

James Lawrence Powell: 2084
Eine Zeitreise durch den Klimawandel

Roman (Dystopie, Klimawandel)

„Das Jahr 2019 war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Noch nie in der Geschichte der Menschheit sind Klimaschwankungen so rapide abgelaufen. In welcher Welt werden wir in Zukunft leben?
Der renommierte Wissenschaftler James Powell nimmt uns mit auf eine Zeitreise durch den Klimawandel: Die Alpen schneefrei, Australien, Spanien und weite Teile der USA verwüstet und verbrannt, westliche Staaten führen neue Kriege um Ressourcen…“