Buchtipp: „Wirtschaftsmärchen“

08.12.2023/EG

Patrick Schreiner und Kai Eicker-Wolf: Wirtschaftsmärchen
Hundertundeine Legende über Ökonomie, Arbeit und Soziales

Sachbuch (Arbeit, Ökonomie, Politik, Steuern, Soziales)

„»Die Löhne sind zu hoch.« »Wachstum kommt allen zugute.« »Der Sozialstaat ist unbezahlbar.« »Private Unternehmen sind effizienter als der Staat.« »Hohe Steuern bremsen die Wirtschaft.« Derlei Behauptungen machen Stimmung – für mehr Markt und weniger Politik, für mehr soziale Ungleichheit und weniger Umverteilung, für mehr Vereinzelung und weniger soziale Sicherheit. Sie sind Ausdruck eines neoliberalen Zeitgeists, der auf »unternehmerische Freiheit«, Konkurrenz, Privateigentum und »Eigenverantwortung« setzt. In diesem Buch nehmen Patrick Schreiner und Kai Eicker-Wolf 101 solcher Wirtschaftsmärchen unter die Lupe: Sie zeigen auf, weshalb diese falsch sind oder in die Irre führen; wem sie schaden und wem sie nutzen; welche Denkmuster und Annahmen hinter ihnen stehen. Und sie veranschaulichen, wie gefährliche Feindbilder geschaffen werden: das vom teuren Hängemattenstaat etwa, von halsstarrigen Gewerkschaften, von selbstsüchtigen Politikerinnen, von faulen Armen oder von wirklichkeitsfremden Sozialromantikern. Jenseits des Geflunkers streitet dieses Buch für soziale und demokratische Rechte in einer solidarischen Gesellschaft.“

Autoren

Patrick Schreiner, Dr. phil., *1978, ist Politikwissenschaftler. Er arbeitet als Gewerkschafter in Berlin und publiziert unter anderem zu wirtschafts- und verteilungspolitischen Themen sowie politischer Theorie.

Kai Eicker-Wolf, Dr. phil., *1965, ist Ökonom. Er arbeitet als Gewerkschafter in Frankfurt am Main und publiziert unter anderem zu wirtschafts-, finanz- und bildungspolitischen Themen.

Papyrossa Verlag, ISBN 978-3-89438-814-0, Buch

Audio-Tipp: Kinderarbeit in den USA

13.11.2023/EG
Quelle: Bayerischer Rundfunk, München

Reportage von Arne Bartram über die Ausweitung der Ressource ‘Arbeitskraft‘ in den USA

Der Arbeitsmarkt, ein ideologisierter Raum, in dem sich mindestens zwei Akteure, hier Arbeitsangebot (Arbeitnehmer) und Arbeitsnachfrage (Arbeitgeber), gegenseitig beeinflussen sollten. Anders in den USA: US-Unternehmen versuchen ihre betriebswirtschaftlichen Probleme mit Hilfe kostengünstigerer Kinderarbeit zu lösen. Für den nötigen rechtlichen Rahmen sorgen Akteure in den Parlamenten sowie an den Regierungsstellen.
Die Radioreportage hören Sie hier.

Audio-Tipp: „Working Class: Die Wohlstandsillusion“

22.08.2023/EG
Quelle: Deutschlandfunk, Berlin

Essay von Julia Friedrichs, Autorin, Filmemacherin und Journalistin, über Arbeitsleistungen, die mit niedrigen Löhnen be- und entwertet werden

Auszug, Zitat von David Graeber: „Angenommen, wir würden alle eines Morgens aufwachen und feststellen, dass nicht nur Krankenschwestern, Müllarbeiter und Mechaniker verschwunden sind, sondern dass auch Busfahrer, Lebensmittelverkäufer, Feuerwehrleute und Schnellrestaurantköche in eine andere Dimension transportiert wurden: Die Folgen wären katastrophal.“

Den Beitrag hören Sie hier deutschlandfunk.de.

Audio-Tipp: „Die Hausfrau“

05.07.2023/EG
Quelle: Südwestrundfunk (SWR), Stuttgart

Reportage von Julia Haungs, Kulturredakteurin, über unbezahlte Sorge- und Versorgungsleistungen

Dr. phil. Franziska Schutzbach, Geschlechterforscherin: „Es ist wichtig zu verstehen, dass kapitalistische Wirtschaftsweise und Geschlechterrollen sehr eng miteinander verbunden sind. Die Idee, dass Frauen das von Natur aus gerne machen, ist natürlich eine sehr profitable Idee, denn wenn sie es vermeintlich von Natur aus gerne und gratis machen, dann muss der Markt dafür nicht bezahlen.“

Den Beitrag lesen und hören Sie hier swr.de.

Video-Tipp: „Arm trotz Arbeit“

10.05.2023/EG
Quelle: Kultursender 3sat, Mainz

Reportage von Valentin Thurn und Katharina Wolff über die Lebenswelt prekär Beschäftigter

„Rund ein Drittel aller Beschäftigten lebt in Unsicherheit. Wohnen wird immer mehr zum Luxus. Obwohl sie Arbeit haben, teilweise sogar mehrere Jobs gleichzeitig, kommen sie nur knapp über die Runden.“
Die Reportage sehen Sie hier 3sat.de.

Zum Thema

Informationen zur Bewegung „#IchBinArmutsbetroffen“ lesen Sie hier ichbinarmutsbetroffen.start.page.

„2021 lebten in Deutschland 8,6 % aller Erwerbstätigen ab 18 Jahren unterhalb der Armutsgefährdungs­grenze. Überdurchschnittlich betroffen waren in Deutschland Erwerbstätige mit befristeten Arbeitsverträgen (13,9 %) und Teilzeitarbeitende (11,5 %). Aber auch 6,2 % der unbefristet Beschäftigten sowie 6,6 % der Vollzeitbeschäftigten erzielten ein so geringes Einkommen, dass sie als armutsgefährdet galten.“ destatis.de