Ein Stimmungsbild aus der gesellschaftlichen Mitte

11.04.2024/EG
Quelle: Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Silke Borgstedt, Geschäftsführerin in der Sinus Gruppe, und Robert Vehrkamp, Politologe an der Leuphana Universität, Lüneburg, näherten sich den politischen Bedürfnissen der Mittelschicht

„Den Milieus der Mitte ist wichtig, dass Schulden dort „gebremst“ werden, wo Ausgaben als unnötig oder unfair empfunden werden. Investitionen in die Zukunftsfähigkeit gelten nicht als Schulden. Vielmehr bilden Investitionen in funktionierende Infrastrukturen aus ihrer Sicht überhaupt erst die Basis, Wachstum zu erwirtschaften. Es kann nur mehr gearbeitet werden, wenn Kitas, Schulen und Pflegesysteme funktionieren. Effizientere und nachhaltigere Mobilität kann nur gelingen, wenn Infrastrukturen entsprechend ausgebaut sind. Zentraler Wunsch der Milieus der Mitte ist daher weniger eine Konzentration auf große polarisierende Debatten, sondern auf Programme für einen gelingenden Alltag (Infrastrukturen, Bildung, Bürokratieentlastung/Digitalisierung etc.).“ (Auszug von Seite 3)

Die Studie lesen Sie hier.

Wen Ökonomen des ifo-Institutes der Mittelschicht zugehörig sehen, lesen Sie hier.

Buchtipp: „Streitpunkt Games“

22.03.2024/EG

Harald Koberg: Streitpunkt Games
Warum die Kritik an digitalen Spielen zu kurz greift

Sachbuch (Gesellschaft, Kultur)

„Über Videospiele wird oft geurteilt, aber selten diskutiert – vor allem zwischen denen, die spielen, und Außenstehenden, welche die Faszination für Games oft schwer nachvollziehen können. Dabei bieten Videospiele eine breite Grundlage für Diskussionen – beispielsweise darüber, was der Erfolg dieser Spiele über die Gesellschaft verrät.
Harald Koberg vermittelt seit vielen Jahren zwischen den Fans des Mediums und dessen Kritikerinnen. Als Kulturwissenschaftler und Medienpädagoge hat er sich mit beiden Perspektiven beschäftigt und als Spieler umfangreiches Erfahrungswissen gesammelt. Koberg erklärt Facetten der Faszination und analysiert Bedürfnisse, die beim Spielen befriedigt werden. Er hinterfragt gängige Kritik, um neue Kritik zu formulieren. Immer behält er dabei das soziale Umfeld im Blick: Jugendkultur, Individualisierung, Geschlechterdynamiken, Leistungsdruck. Was machen die Spiele mit der Gesellschaft, was die Gesellschaft mit den Spielen und Spielerinnen? Und was können wir tun, um diese Konflikte zu entschärfen?“

Autor

Dr. Harald Koberg ist ein renommierter Experte für Gaming-Kultur und die gesellschaftlichen Auswirkungen der Digitalisierung. Der studierte Philosoph und Kulturanthropologe arbeitet als Pädagoge, Berater, Wissenschaftler, Veranstalter und Journalist und immer dreht sich seine Arbeit um das Verstehen und Vermitteln der sozialen Bedeutung digitaler Kommunikations- und Lebenswelten. Er arbeitet als Spezialist für gesellschaftliche Fragen der Digitalisierung im öffentlichen Dienst, leitet den Fachbereich für digitale Spiele beim Verein Ludovico, organisiert das alljährliche button Festival of Gaming Culture in Graz, schreibt Videospielkritiken und lehrt an Schulen und Universitäten.

Büchner Verlag, ISBN 978-3-96317-371-4, Buch

Buchtipp: „Jahrbuch Deutsche Einheit 2023“

19.01.2024/EG

Marcus Böick, Constantin Goschler, Ralph Jessen (Hrsg.): Jahrbuch Deutsche Einheit 2023

Sachbuch (Gesellschaft)

„Ostdeutsch gegen westdeutsch, deutsch gegen nicht-deutsch – seit 1990 wird darüber gestritten, wer dazugehört. Dabei setzt der Aufstieg von »ostdeutsch« als Fremd- und Selbstzuschreibung weniger eine ehemalige DDR-Zugehörigkeit fort, sondern markiert etwas Neues. Dies hat mit Differenzerfahrungen zu tun, die erst im Zuge des Einigungsprozesses aufkamen. Begleitet wurde dieser Prozess von einer starken Binnenmigration in beide Richtungen, wodurch die Kategorien »ostdeutsch« und »westdeutsch« immer weniger eindeutig wurden. Gleichzeitig verschärfte sich die Auseinandersetzung um die Frage, wer überhaupt als »deutsch« gelten solle. Das Jahrbuch Deutsche Einheit 2023 versammelt 15 Beiträge, in denen die nur scheinbar getrennten Konflikte um Zugehörigkeit erstmals im Zusammenhang diskutiert werden.“

Mit Beiträgen von

Naika Foroutan, Lea Frese-Renner, Julian Heide, Claudia Kemper, Kathrin Klausmeier, Daniel Kubiak, Christiane Kuller, Carsta Langner, Alexander Leistner, Jessica Lindner-Elsner, Christoph Lorke, Anna Lux, Thomas Lux, Steffen Mau, Alexander Mennicke, Maren Möhring, Henrike Naumann, Claudia Pawlowitsch, Patrice Poutrus, Miriam Rürup, Mara Simon, Clemens Villinger, Alexander Walther, Nick Wetschel, Sabrina Zajak und Max Zarnojanczyk.

Ch. Links Verlag, ISBN 978-3-96289-200-5, Buch

Buchtipp: „Miteinander“

12.01.2024/EG

Farhan Samanani: Miteinander
Über das Zusammenleben in einer gespaltenen Welt

Sachbuch (Gesellschaft, Politik)

„Wie können wir mit denen leben, die anders sind als wir? Der Anthropologe Farhan Samanani nimmt sich eines der polarisierendsten Themen unserer Gegenwart an: Diversität.
Zunehmend handeln und denken wir, als ob die Gräben zwischen uns unüberbrückbar wären: Anstatt Austausch zu suchen, schaffen wir Blasen, errichten Mauern und gentrifizieren ganze Städte, um uns mit Gleichgesinnten zu umgeben. Doch es geht auch anders. Auf der Suche nach Experimenten des Miteinanders führt uns der Anthropologe Farhan Samanani von …“

Autor

Farhan Samanani, geboren in Kanada, ist Sozialanthropologe. Nach einem Forschungsaufenthalt am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften, ist er derzeit am King’s College London tätig. Samanani hat einen Doktortitel von der Universität Cambridge.

Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-27870-7, E-Buch

Buchtipp: „Nie gut genug“

29.02.2024/EG

Thomas Curran: Nie gut genug
Die fatalen Folgen des Perfektionismus – und wie wir uns vom Selbstoptimierungsdruck befreien können

Sachbuch (Psychologie)

„Der Psychologe Thomas Curran wirft einen eindringlichen Blick auf die Ursachen des Optimierungsdrucks und ruft zum Handeln auf – sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Denn in einer Welt, die von intensivem Wettbewerb, Perfektionsstreben und dem permanenten Vergleich geprägt ist, steigen Erschöpfung, Burnout, Depressionen und Angststörungen.
Wer sich von den Anforderungen des täglichen Lebens ausgelaugt fühlt, unter ständigem Druck, beruflich erfolgreicher, in der Partnerschaft glücklicher, in der Freizeit sportlicher oder kreativer zu sein, kurz, wer das Gefühl hat, nie gut genug zu sein, lese dieses Buch.“

Autor

Thomas Curran ist Assistant Professor am Department of Psychological and Behavioural Science der London School of Economics. Sein Hauptforschungsgebiet ist der Perfektionismus und seine Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Currans Studie mit 40.000 Absolventen zeigte einen alarmierenden Anstieg des Perfektionismus in den letzten 30 Jahren und mündete in seiner Theorie der kulturellen Einflüsse auf den Perfektionismus.

Rowohlt Verlag, ISBN 978-3-644-00784-0, E-Buch