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Beiträge verschlagwortet als “Gesellschaft”

Buchtipp: Der Verlust

04.11.2022/EG

Anita Blasberg: Der Verlust
Warum nicht nur meiner Mutter das Vertrauen in unser Land abhandenkam

Sachbuch (Leben)

„Es ist etwas passiert in den letzten dreißig Jahren. Immer weniger Menschen vertrauen den Institutionen dieses Landes – weder der Regierung noch den Medien, noch nicht einmal der Wissenschaft. Doch wie konnte es so weit kommen? Die preisgekrönte Journalistin Anita Blasberg rekonstruiert die schrittweise Erosion des Vertrauens – am Beispiel ihrer eigenen Mutter und entlang historischer Bruchstellen und Protagonisten. Da ist ein junger Treuhandmanager, der achtzig ostdeutsche Betriebe in zwei Jahren verkauft; da ist eine Klinikärztin, die ihre Patienten schneller entlassen soll, als ihr lieb ist; da sind Politiker, die nach der Finanzkrise ihre eigene Ohnmacht bestaunen und dann fast alles beim Alten belassen…“

Autorin

Anita Blasberg, 1977 in Düsseldorf geboren, studierte Sozialwissenschaften, Politik, Psychologie und Germanistik. Seit 15 Jahren arbeitet sie als Redakteurin und Reporterin für DIE ZEIT. Sie wurde mit dem Deutschen Sozialpreis und dem Deutschen Reporterpreis ausgezeichnet. Für die Fernsehreportage „Die Weggeworfenen" erhielt sie u. a. den Prix Italia. Blasberg hat zwei Söhne und lebt mit ihrer Familie bei Hamburg.

Rowohlt Verlag, ISBN: 978-3-644-01077-2, E-Buch, 15 Euro

Anita Blasberg im Gespräch mit Christian Rabhansl deutschlandfunkkultur.de.

Buchtipp: Der Osten: eine westdeutsche Erfindung

22.10.2022/EG

Dirk Oschmann: Der Osten: eine westdeutsche Erfindung

Sachbuch (Gesellschaft, Medien, Politik)

„Was bedeutet es, eine Ost-Identität auferlegt zu bekommen? Eine Identität, die für die rasant wachsende gesellschaftliche Spaltung verantwortlich gemacht wird? Der Attribute wie Populismus, ein mangelndes Demokratieverständnis, Rassismus, Verschwörungsmythen und Armut zugeschrieben werden? Der Leipziger Germanist Dirk Oschmann zeigt in seinem augenöffnenden Buch, dass der Westen sich über dreißig Jahre nach Mauerfall als Norm definiert und den Osten als Abweichung. Unsere Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden von westdeutschen Perspektiven dominiert. Pointiert durchleuchtet Dirk Oschmann, wie dieses Othering unserer Gesellschaft schadet und initiiert damit eine längst überfällige Debatte.“

Autor

Dirk Oschmann, geboren 1967 in Gotha, ist Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Leipzig.

Ullstein Verlag, ISBN: 978-3-843-72916-1, E-Buch, 17 Euro

Buchtipp: Die Schulranzenfrau

16.09.2022/EG

Susi Seidl: Die Schulranzenfrau
Aus dem Tagebuch einer jungen Lehrerin

Sachbuch (Schule)

„Wenige Wochen nach Abschluss des Lehramtsstudiums ereilt Susi eine Hiobsbotschaft: Sie muss ihr Referendariat in der oberfränkischen Provinz absolvieren, fernab ihrer geliebten Heimatstadt München. Für Trauerarbeit bleibt kaum Zeit, denn das Ministerium kennt keine Gnade und drängt auf einen raschen Umzug. Nur ihr Tagebuch steht Susi als treuer Begleiter in diesen dunkeln Stunden zur Seite. Hier schildert die junge Lehrerin ihren neuen Alltag und verrät die ungeschönte Wahrheit über ominöse Treueschwüre, technikhassende Dino-Kollegen und pubertierende Mitmenschen im Motivationstief …“

Autorin

Susi Seidl, die „Schulranzenfrau“, ist eine junge Englisch- und Italienischlehrerin, ihre Erfahrungen bilden den Kern dieses Buchs. Als Münchner Urgewächs zog es die Autorin nach dem Referendariat an einem fränkischen Provinzgymnasium zurück in die geliebte Heimatstadt. Neben ihrer Lehrtätigkeit betreibt sie den Instragram-Account @schulranzenfrau, wo sie als „Frau mit Klasse und examinierter Meme-Artist“ täglich Tausende mit ihren Posts zum Lachen bringt. Susi Seidl ist ein Pseudonym.

Lübbe Verlag, ISBN: 978-3-7517-2888-1, E-Buch, 10 Euro

Buchtipp: Geld oder Leben

13.05.2022/EG

Marcel Fratzscher: Geld oder Leben
Wie unser irrationales Verhältnis zum Geld die Gesellschaft spaltet

Sachbuch (Armut, Gesellschaft, Politik, Steuer, Ungleichheit, Vermögen, Wirtschaft)

„Kaum ein Thema wird hierzulande so emotional diskutiert wie die Frage um Geld und Schulden. Die Deutschen sind Sparweltmeister, viele haben Angst vor Inflation und Verschuldung.

In einer fundierten Analyse deckt Marcel Fratzscher auf, warum wir uns oft täuschen, wenn es ums Geld geht. Er räumt auf mit lang tradierten Mythen, die unseren Umgang mit Geld, häufig unbewusst, prägen. Höchste Zeit, denn unser irrationales Verhältnis zum Geld spaltet die Gesellschaft – wirtschaftlich und sozial. Und es führt zu einer rasant wachsenden Ungleichheit.“

Autor

Der Autor, Kolumnist und Wirtschaftswissenschaftler Marcel Fratzscher ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ist Mitglied des High-level Advisory Board der Vereinten Nationen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs), Mitglied im Deutsch-Französischen Rat der Wirtschaftsexperten der Regierungen von Deutschland und Frankreich, Mitherausgeber des Journal of International Economics, Mitglied des Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums und Mitglied des Kuratoriums der Hertie School of Governance.

Berlin Verlag, ISBN: 978-3-8270-8045-5, E-Buch, 22 Euro

Buchtipp: Umgekehrter Totalitarismus

01.04.2022/EG

Sheldon S. Wolin: Umgekehrter Totalitarismus
Faktische Machtverhälnisse und ihre zerstörerischen Auswirkungen auf unsere Demokratie.

Sachbuch (Demokratie, Gesellschaft, Politik)

„Ende des 20. Jahrhunderts sehen wir uns vermehrt neuen, postdemokratischen Regierungstechniken ausgesetzt, die Elemente der liberalen Demokratie mit denen totalitärer politischer Systeme verbinden. Das Streben nach Superpower und das Management von Demokratie haben zu diesem „umgekehrten“ Totalitarismus geführt, so Sheldon S. Wolin. Den zentralen Unterschied zum klassischen Totalitarismus sieht er darin, dass diese postmoderne Form totaler Herrschaft auf eine weitreichende Entpolitisierung der Bevölkerung und auf weichere, kaum wahrnehmbare Unterdrückungsmechanismen setzt.
Wer die zerstörerischen Auswirkungen dieser neuen Machtstrukturen auf unsere Demokratie erkennen und verstehen will, kommt an diesem Klassiker der politischen Philosophie nicht vorbei!“

Autor

Sheldon S. Wolin, 1922-2015, Demokratietheoretiker und Politikwissenschaftler, lehrte u. a. an der University of Oxford und Princeton University und war der Lehrer von Judith Butler. Wolin prägte den Begriff eines „Umgekehrten Totalitarismus“ („Inverted Totalitarianism“). Seit der Veröffentlichung des Buches Politics and Vision: Continuity and Innovation in Western Political Thought 1960 hatte Wolin großen Einfluss auf die kritische Linke in den Vereinigten Staaten.

Westend Verlag, ISBN: 978-3-86489-869-3, E-Buch, 30 Euro