Schlagwort: Armut

  • Bildung in einer zementierten Struktur

    06.02.2026/EG
    Quelle: ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

    Ludger Wößmann, Wirtschaftswissenschaftler an der LMU, beschreibt in einem aktuellen Aufsatz die aktuelle Problemlage im Bildungssystem und die notwendigen Reformen:

    „Aufgrund der fundamentalen Bedeutung von Bildung für wirtschaftlichen Wohlstand und Teilhabe trägt Bildungspolitik langfristig entscheidend zu den Zielen der Wirtschafts- und Sozialpolitik bei. Das Ziel muss es sein, die Bildungsergebnisse zu verbessern und die Chancengerechtigkeit zu erhöhen. Es muss sichergestellt sein, dass alle Kinder ein hohes Kompetenzniveau erreichen und so befähigt werden, ihre Zukunft selbst zu gestalten. Alle Kinder und Jugendlichen sollten ihr volles Potenzial ausschöpfen können – sowohl die eher leistungsschwachen als auch bei eher leistungsstarken Schüler*innen. Es geht also sowohl um gute Basiskompetenzen für alle als auch um Spitzenleistungen.“ (ifo Schnelldienst, 2025, Nr. 01, Seite 29, Auszug)
    Den Aufsatz lesen Sie hier.

    Zum Thema

    Audiotipp: „Kinderarmut gefährdet den Wohlstand“
    Bob Blume, Lehrer und Bildungsinfluencer, im Gespräch mit Catrin Boldebuck, Autorin und Journalistin, über messbare Folgen nicht vorhandener finanzieller Möglichkeiten. Den Podcast „Die Schule brennt – der Bildungspodcast mit Bob Blume“ hören Sie hier.

  • Bürgergeld < Lohnabstand > Arbeitsentgelt

    05.02.2025/EG
    Quelle: Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliches Institut (WSI), Düsseldorf

    Johannes Steffen, wissenschaftlicher Referent bei der Arbeitnehmerkammer Bremen, untersuchte den Lohnabstand

    Fazit: „Dass es sich infolge eines im Vergleich zu den Löhnen zu stark gestiegenen Bürgergeldes nicht mehr lohne, arbeiten zu gehen, gehört ebenso zu den faktenfreien Mythen der aktuellen sozial- und arbeitsmarktpolitischen Debatte wie der öffentlich erweckte Eindruck eines über die vergangenen Jahre gesunkenen und damit nicht mehr ausreichenden Lohnabstands.“

    Die Daten lesen Sie hier.

    Zum Thema

    Etwa 7,3 Millionen Menschen in Deutschland haben zum Jahresende 2023 Leistungen der sozialen Mindestsicherung erhalten. Davon bezogen rund 5,5 Millionen Menschen Gesamtregelleistungen (Bürgergeld für erwerbsfähige und nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte) nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II „Grundsicherung für Arbeitsuchende“). Die Mitteilung des Statistischen Bundesamtes lesen Sie hier.

    In Deutschland waren im Jahr 2024 rund 17,6 Millionen Menschen bzw. 20,9 Prozent der Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Die Mitteilung Etwa 7,3 Millionen Menschen in Deutschland haben zum Jahresende 2023 Leistungen der sozialen Mindestsicherung erhalten. Davon bezogen rund 5,5 Millionen Menschen Gesamtregelleistungen (Bürgergeld für erwerbsfähige und nicht erwerbsfähige Leistungsberechtigte) nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II „Grundsicherung für Arbeitsuchende“). Die Mitteilung des Statistischen Bundesamtes lesen Sie hier.

    Den Schattenbericht der Diakonie, zur Armut in Deutschland, lesen Sie hier.

    Die Analyse des Sozialverbandes VdK Deutschland zeigt, worin sich die finanzielle Schieflage der Sozialversicherungen begründet und wie sie behoben werden kann.

  • Sozialstaatsprinzip

    08.01.2025/EG
    Quelle: Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ), Düsseldorf

    Wissenschaftler der Universität Duisburg-Essen erarbeiteten eine Chronologie ausgewählter sozialpolitischer Gesetzesvorhaben seit 1998

    „Nicht unerwähnt bleiben darf der Rückzug der öffentlichen Hand aus den Zweigen der Sozialversicherung:
    Der Bundeszuschuss zur Rente wird über vier Jahre um 1,2 Mrd. Euro reduziert, und in der sozialen Pflegeversicherung wird der Steuerzuschuss von jährlich 1 Mrd. Euro gleich ganz gestrichen. Reduzierte Bundeszuschüsse bedeuten ein schlechteres Leistungs- und Versorgungsniveau und/oder Beitragserhöhungen. Beitragserhöhungen treffen nur die Gruppe der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, bei einer Erhöhung von Steuern für die Rente, Gesundheit oder Pflege würden alle beteiligt werden.
    Wir sehen diese Entwicklung sehr kritisch: Steigende Beiträge bei weniger Leistung untergraben die Legitimität des Sozialstaats und senken die Bereitschaft zur sozialen Solidarität.“ (Auszug, Seite 3)

    Den Bericht „Sozialstaat 2024 – was ist gesetzlich neu geregelt worden?“ lesen Sie hier.

    Zum Thema

    Regierungsverantwortung bzw. Verkörperung des politischen Willens

    seit 2021: SPD, Grüne, FDP bis November 2024
    2013 bis 2021: CDU, CSU, SPD
    2009 bis 2013: CDU, CSU, FDP
    2005 bis 2009: CDU, CSU, SPD
    1998 bis 2005: SPD, Grüne

  • Buchtipp: „Armut hat System“

    30.08.2024/EG

    Sirkka Jendis: Armut hat System
    Warum wir in Deutschland eine soziale Zeitenwende brauchen

    Sachbuch (Armut, Politik, Ungleichheit)

    „Wie kann es sein, dass in einem der reichsten Länder der Welt so viele Bürgerinnen und Bürger auf Unterstützung durch vielfältiges ehrenamtliches Engagement angewiesen sind? Können wir es uns leisten, Teile der Bevölkerung auszugrenzen? Können wir einen Bruch mit dem Gesellschaftsvertrag begehen, der soziale Teilhabe und Chancengerechtigkeit für alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft verspricht? Und welche Konsequenzen hat die wachsende soziale Ungleichheit für unsere Demokratie?“
    Sirkka Jendis, Geschäftsführerin von Tafel Deutschland, schildert in ihrem Sachbuch eindrücklich, was Armut im Alltag für Betroffene bedeutet.

    Autorin

    Sirkka Jendis ist Geschäftsführerin der Tafel Deutschland, dem Dachverband von über 970 Tafeln in Deutschland. Zuvor war die studierte Kommunikationswissenschaftlerin Vorständin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Dozentin und in leitender Funktion in der ZEIT-Verlagsgruppe tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Berlin.

    Verlag: Droemer
    Erscheinungstag: 02.09.2024

  • Videotipp: „Arm trotz Arbeit“

    12.08.2024/EG
    Quelle: Arte TV, Kehl am Rhein

    Reportage von Katharina Wolff und Valentin Thurn über die Krise der Mittelschicht

    „Existenzängste trotz Job? Das ist in Europa keine Seltenheit mehr. Rund ein Drittel aller Beschäftigten leben in Unsicherheit. Wohnen wird immer mehr zum Luxus. Obwohl sie Arbeit haben, teilweise sogar mehrere Jobs gleichzeitig, kommen sie nur knapp über die Runden. Sie bilden eine neue soziale Klasse, die Ökonomen das „Prekariat“ nennen.
    Die Inflation und die unberechenbare Energiekrise treffen nun gerade die ärmeren Schichten besonders hart. Deren wachsende Angst vor Armut führt zu einem Gefühl des sozialen Ausschlusses und auch zu Zweifeln an der Demokratie…“

    Die Reportage ist ab 13.08.2024 verfügbar.

    Zum Thema

    Einen Beitrag von Christoph Butterwegge über die notwendige Renovierung des Sozialstaates sowie der Rekonstruktion des Steuersystems in Deutschland lesen Sie hier.