Videotipp: „Steuerparadies Deutschland“

16.10.2024/EG
Quelle: Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), Mainz

Dokumentation von Hauke Wendler über eine seit 1997 bestehende Aussetzung der Vermögensteuer

„Für die Dokumentation recherchierte frontal im Steuerparadies Deutschland und stößt dabei auf überraschende Hintergründe: Auf Unterlagen des Vereins ‚Die Familienunternehmer‘, der seit Jahrzehnten gegen die Vermögensteuer kämpft, mit Millionenetat und teuren Kampagnen. Auf enge Beziehungen, die der Lobbyverein bis in die höchsten Kreise der deutschen Politik pflegt. Und auf Zeitzeugen, die behaupten, die Vermögensteuer hätte sich vor 27 Jahren durchaus retten lassen. Nur habe dazu der politische Wille gefehlt.“

Nach Berechnungen der NRO Oxfam kostete die Aussetzung der Vermögensteuer Deutschland bisher über 413 Milliarden Euro.

Die Dokumentation sehen Sie hier.

Zum Thema

Nach Berechnungen der NRO Oxfam kostete die Aussetzung der Vermögensteuer Deutschland bisher über 413 Milliarden Euro.

Die Ökonomen Andrea Grisold und Henrik Theine von der Wirtschaftsuniversität Wien untersuchten im Auftrag der Otto Brenner Stiftung die Defizite in der Medienberichterstattung zum Thema Vermögenssteuer. Die Studie „Streitfall Vermögenssteuer?“ lesen Sie hier.

Buchtipp: „Offshore“

27.09.2024/EG

Brooke Harrington: Offshore
Wie Vermögensverwalter Reichtum tarnen und einen neuen Kolonialismus schaffen

Sachbuch (Politik, Steuer, Vermögen)

„Ihre wichtigste Eigenschaft ist die Diskretion, und ihre Aufgabe ist es, den Reichtum der Reichsten unsichtbar zu machen – während sie ihn mehren. Ganze Teams von Offshore-Experten arbeiten Tag und Nacht daran, für ihre Kunden Steuerschlupflöcher zu finden, Gesetze zu umgehen, kreative Lösungen zu finden. Der Begriff Steuerparadies, der in vielen europäischen Sprachen für Offshore verwendet wird, wirkt angesichts der libertären Anarchie, die hier herrscht, geradezu verharmlosend. Die renommierte Soziologin Brooke Harrington bringt Licht in die faszinierende Schattenwelt der Vermögensverwalter. Sie beschreibt, wie das System funktioniert, das sie geschaffen haben, und welche Folgen es für alle anderen hat: Wir sollten uns um diese klandestinen Experten viel mehr Sorgen machen als um die Ultra-Reichen selbst.“

Autorin

Brooke Harrington ist Soziologieprofessorin am Dartmouth College in New Hampshire. Seit vielen Jahren erforscht sie die Welt der Superreichen und ihrer Steuerparadiese. Zu Recherchezwecken absolvierte sie mit einem Stipendium der Max-Planck-Gesellschaft zwei Jahre lang eine Zusatzausbildung zur Vermögensverwalterin und arbeitete vier Jahre in Köln. Ihr Buch »Capital without Borders: Wealth Managers and the One Percent« (Harvard University Press 2016) wurde vielfach ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt.

Verlag: Campus
Erscheinungstag: 18.09.2024

Schenkungsteuer oder Steuerschenkung

11.09.2024/EG
Quelle: Finanzwende, Berlin

Bürgerbewegung Finanzwende listet Ausnahmen bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer auf

„Je nach Verwandtschaftsgrad und Höhe der Erbschaft oder Schenkung wird eigentlich eine Steuer von 7 bis 50 Prozent fällig. Selbstgenutzte Immobilien und 20.000 bis 500.000 Euro sind steuerbefreit. Ein großer Teil der Erbschaften und Schenkungen wird deswegen gar nicht versteuert. Vom Gesamtvolumen von bis zu 400 Milliarden Euro erscheinen nur 80 Milliarden Euro in der Steuerstatistik…“
Den Beitrag lesen Sie hier.

Buchtipp: „Limitarismus“

26.04.2024/EG

Ingrid Robeyns: Limitarismus
Warum Reichtum begrenzt werden muss

Sachbuch (Politik, Steuer, Vermögen)

„Wenn die Armen ärmer werden, merken wir es alle: an zunehmender Obdachlosigkeit oder Schlangen vor der Essensausgabe. Aber wenn die Reichen reicher werden, gibt es in der Öffentlichkeit nicht viel zu sehen, und für die meisten von uns ändert sich der Alltag nicht. Zumindest nicht sofort.
Mit dieser verblüffenden, augenöffnenden Intervention legt die weltweit renommierte Philosophin und Ökonomin Ingrid Robeyns das wahre Ausmaß unseres Wohlstandsproblems offen, das in den letzten fünfzig Jahren stillschweigend außer Kontrolle geraten ist. Sie zeigt, dass extremer Reichtum aus moralischer, politischer, ökonomischer, sozialer, ökologischer und psychologischer Hinsicht nicht nur nicht gerechtfertigt werden kann, sondern uns allen zutiefst schadet – auch den …“

Autorin

Ingrid Robeyns, 1972 in Löwen, Belgien, geboren, ist Professorin für Ethik an der Universität Utrecht. Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften und der Philosophie promovierte sie an der University of Cambridge bei Amartya Sen. Sie gilt als Begründerin des Limitarismus und trägt wesentlich zur Verbreitung des Konzepts bei. Zur Unterstützung ihrer Forschung erhielt sie 2022 den Vici Grant des Dutch Research Council (NWO). Robeyns lebt mit ihrer Familie in Utrecht.

S. Fischer Verlage, ISBN 978-3-10-491620-0, E-Buch

Geldvermögen privater Haushalte

18.04.2024/EG
Quelle: Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main

Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland erreicht Ende 2023 rund 7,7 Billionen Euro

Wie die Deutsche Bundesbank mitteilt, summierte sich das Geldvermögen¹ der privaten Haushalte² in Deutschland, zum Ende des vierten Quartals 2023 auf 7.715 Milliarden Euro (+ 6,5 % ggü. IV/2022).
Die Daten lesen Sie hier.

¹Bargeld, Einlagen, Schuldverschreibungen, Aktien, Anteilsrechte, Anteile an Investmentfonds, Ansprüche aus Nichtlebensversicherungen, Ansprüche gegenüber Alterssicherungssystemen, Finanzderivate, Mitarbeiteraktienoptionen, Kredite und sonstige Forderungen.
²Einzelpersonen oder mehrere Personen umfassende Lebensgemeinschaften, die als selbstständige Wirtschaftseinheiten in erster Linie als Anbieter von Arbeitskraft und als Konsumenten in Erscheinung treten. Zum Sektor der privaten Haushalte zählen auch die privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter (Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, Verbände, Vereine und ähnliche Organisationen).

Zum Thema

Das Sachvermögen (Immobilien, Ausrüstung, Nutztiere, Nutzpflanzungen, geistiges Eigentum) der privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck wird von der Deutschen Bundesbank, zum Jahresende 2022, mit 12.398 Milliarden Euro (+ 14 % ggü. 2021) angegeben. Quelle: Publikation „Vermögensbilanzen“, Seite 14.

Die Deutsche Bundesbank veröffentlichte im Monatsbericht Juli 2022 eine verteilungsbasierte Vermögensbilanz der privaten Haushalte in Deutschland. Die Daten zur Vermögensverteilung im Zeitraum 2009 bis 2021 lesen Sie hier, ab Seite 23.

Andreas von Westphalen, Deutschlandfunk, im Gespräch mit dem Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty, über die Sakralisierung des Kapitals und deren Folgen, hören Sie hier.

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