Schlagwort: Mobilität

  • Ein ökologischer und ökonomischer Blick auf die Elektromobilität

    22.05.2025/EG
    Quelle: Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Karlsruhe

    ISI Faktencheck und Handlungsempfehlungen zur Elektromobilität

    Kernaussagen: „Betrachtet man die zentralen Fragen entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette, so zeigt sich: Der weiter voranschreitenden Marktdiffusion batterieelektrischer Pkw, die bei fortschreitendem Klimaschutz weltweit wahrscheinlich nach 2030 bereits die Mehrzahl an neuverkauften Fahrzeugen darstellen wird, stehen keine grundsätzlichen Hürden mehr entgegen. Viele der technischen Hürden wurden in den letzten Jahren gelöst und hier schreitet vieles weiter schnell voran. In Deutschland bestehen allerdings noch wirtschaftliche Herausforderungen wie günstigere Verbrenner-Fahrzeuge und unzureichende staatliche Anreize. Auch die deutsche Automobilindustrie steht gerade unter starkem internationalen Wettbewerbsdruck. Elektrofahrzeuge sind in der Gesamtbilanz bei Treibhausgasen in der Regel heute schon deutlich besser als konventionelle Verbrennerfahrzeuge, aber die Umweltbilanz gilt es weiter zu verbessern, etwa durch entsprechende Regulierung. Die Akzeptanz für Elektrofahrzeuge ist noch unzureichend und hierfür ist weitere Aufklärungsarbeit notwendig.“

    Den Forschungsbericht lesen Sie hier.

  • ÖPNV ist gewinnbringend

    15.05.2025/EG
    Quelle: MCube, München

    Studie: ÖPNV in Deutschland kostet jährlich rund 25 Milliarden Euro und generiert jährlich rund 75 Milliarden Euro Wertschöpfung

    „Während der ÖPNV in der öffentlichen Debatte häufig mit hohen Kosten und unzureichender Leistung assoziiert wird, zeigt diese Analyse, dass er ein wesentlicher Wertschöpfungstreiber in zahlreichen Branchen und gesellschaftlichen Bereichen ist. Die wirtschaftlichen Effekte wurden in drei zentrale Kategorien unterteilt: …“
    Die Studie lesen Sie hier.

    MCube wird von der Technischen Universität München geleitet und vernetzt die führenden Mobilitätsexpert*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

  • Sanierungsfall „Deutsche Bahn AG“

    31.03.2023/EG
    Quelle: Bundesrechnungshof, Bonn

    Sonderbericht des Bundesrechnungshofes: „Die Konzernstruktur der DB AG ist auf den Prüfstand zu stellen, ihre Geschäftstätigkeiten sind neu auszurichten.“

    „Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) hat nach Jahren der Untätigkeit gravierende strukturelle, finanzielle und betriebliche Probleme bei der Deutschen Bahn AG (DB AG) anerkannt. Es hat jedoch keine ausreichenden Schritte eingeleitet, um die sich verschärfende Dauerkrise zu lösen. Es braucht grundsätzliche Reformen, damit das System Eisenbahn seine verkehrs- und klimapolitische Rolle erfüllen kann.“

    Den Sonderbericht lesen Sie hier bundesrechnungshof.de

  • Automobil/Umwelt: Verbrennungsmotoren sind eine Belastung

    21.07.2021/EG
    Quelle: ICCT – International Council on Clean Transportation Europe, Berlin

    ICCT untersuchte in einem umfassenden Vergleich die Lebenszyklus-Treibhausgasemissionen von PKW mit Verbrennungsmotor und Elektroantrieb

    Ergebnisse:

    „Nur batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge haben das Potenzial, die THG-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus in der Größenordnung zu reduzieren, die zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens erforderlich ist.“

    „Es gibt keinen realistischen Weg für eine tiefe Dekarbonisierung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.“

    „Um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen, sollte die Zulassung neuer Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor im Zeitrahmen 2030-2035 auslaufen.“

    Neben dem regionalen und zeitlichen Umfang unterscheidet sich diese Studie in vier wesentlichen Aspekten von der bisherigen LCA-Literatur:

    Diese Studie berücksichtigt die durchschnittliche Kohlenstoffintensität des Kraftstoff- und Strommixes über die gesamte Lebensdauer, einschließlich Biokraftstoffe und Biogas.

    Diese Studie berücksichtigt den durchschnittlichen Kraftstoff- und Stromverbrauch in der realen Nutzung, anstatt sich nur auf offizielle Testwerte zu verlassen. Dies ist besonders wichtig für die Bewertung der THG-Emissionen von PHEVs.

    Diese Studie verwendet aktuelle Daten zur industriellen Batterieproduktion und berücksichtigt regionale Batterielieferketten. Dies führt zu deutlich geringeren Emissionen bei der Batterieproduktion als in früheren Studien.

    Diese Studie berücksichtigt das kurzfristige globale Erwärmungspotenzial von Methan-Leckage-Emissionen von Erdgas und aus Erdgas abgeleiteten Wasserstoffpfaden. Anders als andere Treibhausgase trägt Methan in den ersten 20 Jahren nach der Emission um ein Vielfaches mehr zur globalen Erwärmung bei, als es das 100-Jahres-Erderwärmungspotenzial (GWP) widerspiegelt.

    Der International Council on Clean Transportation ist – nach eigenen Angaben – eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die gegründet wurde, um erstklassige, unvoreingenommene Forschung sowie technische und wissenschaftliche Analysen für Umweltbehörden bereitzustellen.

    Die Studie lesen Sie hier ↗theicct.org.

  • Buchtipp: Tempowahn

    16.07.2021/EG

    Winfried Wolf: Tempowahn
    Vom Fetisch der Geschwindigkeit zur Notwendigkeit der Entschleunigung

    Sachbuch (Automobil, Gesundheit, Umwelt, Politik)

    „Mit dem Begriff „Tempowahn“ verbindet man vordergründig Autorennen. Oder man assoziiert damit neue SUV-Modelle und Sportwagen mit 300 und mehr PS. Auch kommen einem die deutschen Autobahnen in den Sinn, auf denen über weite Strecken „Tempofreiheit“ herrscht. Der Verkehrsforscher Winfried Wolf findet beim Thema der Beschleunigung noch ganz andere, erstaunliche Zusammenhänge. Solche zwischen Tempowahn und Demokratieabbau, zwischen Geschwindigkeits­fetischismus und Faschismus, zwischen PS-Hochrüstung und Männlichkeitswahn oder zwischen Entschleunigung und Urbanität.
    Wolf besuchte für seine Recherche die Automessen der Gegenwart. Entgegen allen Bekundungen ist dort für die Hersteller die Geschwindigkeit der neuen Modelle noch immer das wesentlichste Verkaufsargument – der SUV-Boom hält unverändert an. Nach dem aktuellen Befund dringt Wolf ein in die Geschichte der Mobilität als ständig beschleunigte Bewegung von Menschen, wobei diese – von der Eisenbahn über das Automobil bis zum Flugzeug – nicht mit einem Mehr an Kommunikation einherging.
    Die schlimmste politische Ausformung fand der Geschwindigkeitsfetischismus im Faschismus:…

    Autor

    Winfried Wolf, geboren 1949 in Horb am Neckar, studierte Politikwissenschaften in Freiburg und Berlin und promovierte in Hannover. Von 1994 bis 2002 war er Mitglied des deutschen Bundestags. Er ist Chefredakteur von „Lunapark21 – Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie“ und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat von Attac. Im Promedia Verlag sind von ihm u.a. erschienen: „Verkehr. Umwelt. Klima. Die Globalisierung des Tempowahns“ (2. Auflage 2009) und „Mit dem Elektroauto in die Sackgasse“ (aktualisierte Neuauflage 2020).

    Promedia Verlag, ISBN: 978-3-85371-885-8, E-Buch, 224 Seiten, 16 Euro