Drücke „Enter”, um zum Inhalt zu springen.

Beiträge verschlagwortet als “Gesundheit”

Inklusive Kollateralschaden

23.05.2023/EG
Quelle: ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

Wissenschaftler Jerg Gutmann, Matthias Neuenkirch und Florian Neumeier, untersuchten Auswirkungen von Wirtschaftssanktionen auf Zielländer

Dr. Florian Neumeier, Leiter der ifo Forschungsgruppe Steuer und Finanzpolitik: „Wirtschaftssanktionen treffen regelmäßig den Teil der Bevölkerung in den sanktionierten Ländern am stärksten, der in oder nahe der Armut lebt. Dies war in der Vergangenheit vor allem bei US-Sanktionen der Fall. Studien zeigen zum Beispiel, dass durch die 2012 verhängten Sanktionen gegen den Iran vor allem die junge, ungebildete Bevölkerung auf dem Land zu leiden hatte.“

In ärmeren Ländern führen Wirtschaftssanktionen auch zu einer geringeren Lebenserwartung in der Bevölkerung. Die Daten basieren auf Auswertungen von 160 Ländern.

Die Befunde der Untersuchung lesen Sie hier cesifo.org.

Höheres Mindestrentenalter kann die Lebenszeit verkürzen

11.05.2023/EG

EPoS Collaborative Research Center Transregio 224 / Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn / Universität Mannheim

Die Wissenschaftler Cristina Bellés-Obrero, Sergi Jiménez-Martin und Han Ye untersuchten die Auswirkungen der Abschaffung der Frühverrentung auf die Sterblichkeit

„Die vorliegende Studie wirft ein neues Licht auf den Mortalitätseffekt des Hinausschiebens des Renteneintritts, indem sie die Auswirkungen der spanischen Rentenreform von 1967 untersucht. Durch diese Reform wurde das Vorruhestandsalter exogen verändert Renteneintrittsalter in Abhängigkeit von dem Datum, an dem der Einzelne mit der Einzahlung in das Sozialversicherungssystem System. Diejenigen, die vor dem 1. Januar 1967 Beiträge leisteten, behielten das Recht, freiwillig in Rente zu gehen (im Alter von 60 Jahren) in den Vorruhestand zu gehen, während Personen, die nach diesem Datum mit der Beitragszahlung begannen, erst mit 65 Jahren freiwillig bis zum Alter von 65 Jahren eine Rente beantragen. Anhand der spanischen Verwaltungsdaten der Sozialversicherung stellen wir fest, dass die Reform das Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt um etwa ein halbes Jahr verzögerte und die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme von Erwerbsunfähigkeitsrenten, Teilrenten und keiner Renten. Wir zeigen, dass eine Verzögerung des Ausstiegs aus dem Erwerbsleben das Risiko erhöht, zwischen dem im Alter zwischen 60 und 69 Jahren zu sterben, für fast alle Personen erhöht. Eine heterogene Analyse zeigt, dass der Anstieg der Sterblichkeit bei gering Qualifizierten, physisch und psychosozial anspruchsvollen Arbeitsplätzen stärker ist. Außerdem zeigen wir, dass die Berücksichtigung flexibler Ruhestandsregelungen, wie z. B. Altersteilzeit, die nachteiligen Auswirkungen einer Verzögerung des Renteneintritts auf die Sterblichkeit abschwächt.“

Die Studie lesen Sie hier crctr224.de.

Militärische Interventionen zerstören mehr als erwartet

18.04.2023/EG
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin

Wissenschaftler Eugen Dimant, Tim Krieger und Daniel Meierrieks untersuchten für die Jahre 1968 bis 2018, wie sich die US-Militärhilfe in den Empfängerländern ausgewirkt hat

„Eines der Ergebnisse: Höhere Militärhilfe führt zu mehr antiamerikanischem Terrorismus in den Empfängerländern. Darüber hinaus zeigt die empirische Arbeit der drei Forscher, dass die US-Militärhilfe die militärische Ausstattung der unterstützten Länder nicht verbessert, sondern eher zu Ausgrenzung und Korruption beigetragen hat.“

Den Beitrag lesen Sie hier wzb.eu.

Zum Thema

„Ein Datensatz der humanitären militärischen Interventionen nach dem Zweiten Weltkrieg“ lesen Sie hier bundesstiftung-friedensforschung.de und hier humanitarian-military-interventions.com.

Eine „Bestandsaufnahme der humanitären militärischen Interventionen zwischen 1947 und 2005“ lesen Sie hier ↗hsfk.de.

Buchtipp: „Unsozialstaat Deutschland“

14.04.2023/EG

Cansin Köktürk: Unsozialstaat Deutschland
Warum wir radikal humanistisch werden müssen

Sachbuch (Armut, Politik)

„Die Armutsquote in Deutschland hat ein Rekordhoch erreicht. Die verheerenden Auswirkungen erlebt Cansin Köktürk bei ihrer täglichen Arbeit als Sozialarbeiterin hautnah: In Kitas, in Schulen, in der ambulanten Jugendhilfe, in Notunterkünften und in den Städten, die am stärksten davon betroffen sind. Sie fordert eine Vermögenssteuer, ein bedingungsloses Grundeinkommen und…“

Autorin

Cansin Köktürk studierte nach dem Abitur Soziale Arbeit, weil sie soziale Ungleichheiten und gesellschaftliche Probleme seit ihrem 16. Lebensjahr bewusst beschäftigt haben. Sie wollte wissen, wieso Menschen in Armut leben müssen und wieso Menschen aus ihrer Heimat fliehen und vor allem wieso Menschen erst und überhaupt durch die Soziale Arbeit aufgefangen werden müssen.

Quadriga Verlag, ISBN: 978-3-7517-4292-4, E-Buch, 17 Euro

Buchtipp: „Brauchbare Menschen“

07.04.2023/EG

Magdalena Schrefel: Brauchbare Menschen

Erzählungen (Beruf, Einkommen, Werte)

„Die neue Kollegin einer Sexarbeiterin ist aus Silikon. Ein Schlachtergehilfe hantiert in der »Fleischfabrik« mit hochmodernen Tötungsmaschinen. Und die Auszubildenden einer Flughafen-Security sollen verinnerlichen, dass erst regelkonformes Verhalten sie zu Menschen macht…“

Autorin

Magdalena Schrefel, geboren 1984, studierte Europäische Ethnologie in Wien und Literarisches Schreiben in Leipzig. Sie schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Erzählungen.

Suhrkamp Verlag, ISBN: 978-3-518-77310-9, E-Buch, 16 Euro

Ergänzende Informationen zum Buch hören Sie hier deutschlandfunkkultur.de