Klimawandel: Mobilitätssysteme auf dem Prüfstand

02.03.2021/EG
Quelle: Transport & Environment, Brüssel

Studie unterstreicht die Überlegenheit batteriebasierter Mobilitätssysteme – ob Rohstoffbedarf, Energieeffizienz oder Kosten – im Vergleich zu den ölbasierten Systemen

„Auch wenn das Aufheizen von Batteriematerialien im Laufe der Zeit einige Herausforderungen mit sich bringt, so sind diese doch nichts im Vergleich zu den Umwelt-, Rohstoffversorgungs- und Energiekostenschwächen des derzeitigen fossilbasierten Straßenverkehrssystems. Während Autos mit Verbrennungsmotor (ICE) während des Fahrens giftige Abgase und CO₂ freisetzen, die zu einer katastrophalen globalen Erwärmung führen, wird bei BEVs kein Treibstoff verbrannt, da das Batteriematerial im Kreislauf wiederverwendet und zurückgewonnen werden kann, um neue Batterien zu produzieren. Ein durchschnittliches ICE-Auto verbrennt über seine Lebenszeit knapp 17.000 Liter Benzin oder etwa 13.500 Liter Diesel. Würden diese Ölfässer aneinandergereiht werden, ergäbe das einen 70 – 90 m hohen Turm, etwa so hoch wie ein 25-stöckiges Gebäude. Auf der anderen Seite wiegen die Metalle, die in Batteriezellen verwendet werden, etwa 160 kg, basierend auf der durchschnittlichen Batteriegröße und -zusammensetzung. Berücksichtigt man den Zyklus der Batteriezellenmaterialien und die Tatsache, dass der Großteil des Metallgehalts zurückgewonnen wird, gehen für die betrachtete „durchschnittliche“ Batterie nur etwa 30 kg Metalle verloren (einschließlich 1,8 kg Lithium, 0,4 kg Kobalt und 1,4 kg Nickel), was der Größe eines Fußballs entspricht. Das Gewicht des Benzin- oder Dieselkraftstoffs, der während der durchschnittlichen Lebensdauer eines Fahrzeugs verbrannt wird, ist etwa 300 – 400 Mal größer als die Gesamtmenge der Batteriezellenmetalle, die nicht zurückgewonnen werden…“ (Seite 6 und 7)

Die Studie lesen Sie hier ↗transportenvironment.org.

Buchtipp: Kongo

24.08.2018/EG

Éric Vuillard: Kongo

Erzählung (1884, Europa, Kapitalismus, Afrika, Rohstoffe)

König Leopold II. initiiert 1884 in Berlin die Kongokonferenz. Jahrzehnte, nachdem das europäische Ringen um Rohstoffe und Land entschieden scheint, fordert der König des Kleinstaats seinen Teil des Kuchens. Er rafft gigantische Teile zentralafrikanischen Regenwalds im heutigen Kongo in seinen Privatbesitz, eine Fläche achtmal so groß wie Belgien. Improvisierend und spärlich besetzt beginnt eine Kolonialherrschaft von ungekannter Brutalität, die das Land bis in die Gegenwart hinein zeichnet. Éric Vuillard macht die Monstrosität der Geschichte Belgisch-Kongos in seinem virtuosen Text spürbar. Er zeigt kleine Brüsseler Beamte, aufgeschwungen zu Dschungelherrschern, die zu Vollstreckern der europäischen Rohstoffgier werden, und er verleiht ihren zahl- und namenlosen Opfern eine Stimme. Mitreißende Erzählung eines der bizarrsten Kapitel der Kolonialgeschichte und rhapsodischer Essay über die Allgegenwart der Gier, ist »Kongo« ein erschreckend lebendiges Zeugnis banaler Grausamkeit und des beginnenden Weltkapitalismus.

Ein Blick in den Irak

23.10.2017/EG aus dem Medium RT DEUTSCH, Berlin

Rosneft fördert Öl in kurdischer Autonomieregion

„Russlands staatlicher Erdölproduzent Rosneft hat mit der Autonomen Region Kurdistan (KRG) im Nordirak trotz der Konflikte zwischen Erbil und Bagdad ein Abkommen über eine Aufteilung geförderten Öls im Wert von bis zu 400 Millionen US-Dollar geschlossen.“ ↗deutsch.rt.com

Digitalisierung und E-Mobilität senken Rohstoffverbrauch

18.02.2017/EG aus dem Beratungsunternehmen McKinsey & Company, Düsseldorf

McKinsey Global Institute: Nachfrage nach Erdöl, Kohle und Eisenerz erreicht spätestens 2035 ihren Höhepunkt

„Neue Technologien werden in den nächsten Jahren die weltweite Nachfrage nach Rohstoffen erheblich beeinflussen und langfristig sinken lassen. Bereits 2035 dürfte die Nachfrage nach Erdöl, Kohle und Eisenerz ihren Höhepunkt erreicht haben. Gründe dafür sind die zunehmende Automatisierung und Vernetzung von Prozessen in Privathaushalten und der Industrie, der Trend zur Elektromobilität sowie der wachsende Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung. Dies sind Kernergebnisse einer neuen Studie des McKinsey Global Institute (MGI) mit dem Titel „Beyond the supercycle: How technology is reshaping resources“, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.“ ↗mckinsey.de