Buchtipp: „Wie ich meine Uni verlor“

26.01.2024/EG

Michael Meyen: Wie ich meine Uni verlor
Dreißig Jahre Bildungskrieg. Bilanz eines Ostdeutschen

Sachbuch (Bildung, Demokratie, Medien, Parteien)

„Das Land steht still. Innovation findet anderenorts statt. Fortschritt auch. Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon: die Wissenschaft. Das ist ein Apparat, eine Behörde, eine Anstalt. Unterworfen der Politik, beherrscht von Unternehmen, Stiftungen, Parteien. Nur eine hat dort nichts zu suchen: die Freiheit der Forschung. Der Ostdeutsche Michael Meyen bekennt selbstkritisch: »Ich bin Teil dieses Systems und habe von ihm profitiert.« Als er jedoch dessen Grenzen entdeckte und benannte, war er draußen. Seine in Jahrzehnten erarbeitete Kompetenz als Kommunikationswissenschaftler änderte daran nichts. Man beißt nicht in die Hand, die einen füttert.“

Autor

Michael Meyen, geboren 1967 in Bergen auf Rügen, hat in der Deutschen Demokratischen Republik Journalistik studiert. 2002 wurde er Professor für Allgemeine und Systematische Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Meyen leitete drei große Forschungsverbünde als Sprecher, als mit dem Bologna-Prozess, eine europaweite Vereinheitlichung von Studiengängen und -abschlüssen zur Anpassung an die Bedürfnisse der Arbeitsmärkte, die Lehrkultur an den Hochschulen ökonomisiert wurde.

Edition Ost Verlag, ISBN 978-3-89793-377-4, Buch

Bildschirmkonsum stört frühkindliche Entwicklung

06.10.2023/EG
Quelle: Jama Network, Chicago

Japanische Forscherteams untersuchten die Entwicklung von Kleinkindern in Verbindung mit Bildschirmkonsum

In dieser Kohortenstudie mit 57.980 Kindern wurde eine erhöhte Fernseh-/DVD-Bildschirmzeit bei Kindern im Alter von 1 und 2 Jahren mit niedrigeren Entwicklungswerten im Alter von 2 bzw. 3 Jahren in Verbindung gebracht. Die Studie lesen Sie hier.

In dieser Kohortenstudie, an der 7.097 Mutter-Kind-Paare teilnahmen, wurde ein Dosis-Wirkungs-Zusammenhang zwischen einer höheren Bildschirmzeit im ersten Lebensjahr und Entwicklungsverzögerungen in den Bereichen Kommunikation und Problemlösung im Alter von zwei und vier Jahren festgestellt. Die Studie lesen Sie hier.

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Schulen – Ein Meinungsbild

19.09.2023/EG
Quelle: ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München

ifo Bildungsbarometer 2023 spiegelt Zufriedenheit bzw. Unzufriedenheit der 5.636 Befragten mit den Schulen

Auszug, Seite 6: „Der Lehrkräftemangel liegt deutschlandweit auf Platz 1 der Herausforderungen für das Schulsystem: 77 % der Deutschen halten den Lehrkräftemangel für ein (sehr) ernsthaftes Problem. Dieser Anteil ist in allen Regionen sehr groß, und bei regionalen Anteilen zwischen 74 % und 82 % sind die Unterschiede nicht besonders stark ausgeprägt.“

Die Auswertung lesen Sie hier ifo.de.

Zum Thema

Was kann die Einzelschule gegen Bildungsungleichheit ausrichten?

„In den letzten Jahren steht auf der bildungspolitischen Agenda der Bundesländer und des Bundes ein die Autonomie der Einzelschule betonender Reformansatz (wieder) hoch im Kurs: Schulen in sogenannter sozial schwieriger Lage sollen ihren Unterricht, ihr Personal, ihre Abläufe und Kooperationsbeziehungen weiterentwickeln, um ihren Schüler:innen bessere Bildungschancen zu sichern. Doch inwieweit ist die Erwartung, dass die einzelne Schule ungleiche Startvoraussetzungen wirksam kompensieren kann, überhaupt realistisch? Welche Unterstützungsangebote können eine produktive Rolle spielen und woran lassen sich eigentlich Erfolge festmachen? Die Beiträge des Themenheftes nähern sich diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven an. Im Fokus der kritischen Auseinandersetzung steht dabei die Rolle der Schulentwicklungsforschung mit ihrem Repertoire, Entwicklungsprozesse anzuleiten und zu evaluieren. Hier hofft das Themenheft Impulse für eine Neuausrichtung von Praxis und Forschung zur Schulentwicklung zu geben.“

Das Themenheft lesen Sie hier waxmann.com.

Buchtipp: „Weltrettung braucht Wissenschaft“

10.03.2023/EG

Franca Parianen: Weltrettung braucht Wissenschaft
Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit

Sachbuch (Bildung, Wissenschaft)

„Wie sähe die Welt aus, wenn wir auf Wissenschaft hören? Franca Parianen macht sich auf die Reise quer durch die Republik und fragt elf Wissenschaftler:innen, was ihre Disziplin uns für die Zukunft rät. Woraus bauen Plastikforscher die Welt? Wie landet ihr Baustoff auf unserem Teller? Haben Klimatologinnen eigentlich noch Hoffnung, und weiß der Historiker da mehr? Kann künstliche Intelligenz rassistisch sein? Oder Medizin zu männlich? Wie weit tragen uns erneuerbare Energien? Und macht Gentechnikern ihre eigene Forschung manchmal Angst?
Wer tief genug gräbt, findet Zukunftsmusik. Wissenschaft, die nicht nur mahnt, sondern Auswege bietet und völlig neue Ideen – mit Glück sogar solche, die funktionieren. Die die Welt artenreicher machen, das Wasser trinkbarer und die Menschheit (viren-)freier…“

Autorin

Dr. Franca Parianen, Jahrgang 1989, arbeitete am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig in der Arbeitsgruppe soziale Neurowissenschaften. Die letzten Jahre erforschte sie am Helmholtz Institut der Utrecht University den Ursprung und Aufbau des menschlichen Zusammenlebens auf der Ebene der Neuronen und Hormone.

Rowohlt Verlag, ISBN: 978-3-644-01440-4, E-Buch, 13 Euro

Buchtipp: „Mythos Bildung“

17.02.2023/EG

Aladin El-Mafaalani: Mythos Bildung
Die ungerechte Gesellschaft, ihr Bildungssystem und seine Zukunft

Sachbuch (Bildung, Ungleichheit, Politik, Steuern)

„Es geht um eine Verringerung von Chancenungleichheit, um die Erweiterung von Erfahrungshorizonten und Zukunftsperspektiven für alle Kinder und um die Vorbereitung der nächsten Generationen auf die unbekannten Herausforderungen einer zunehmend komplexer werdenden Gesellschaft. Nur darum geht es. Nicht mehr und nicht weniger…“

Autor

Aladin El-Mafaalani, 1978 im Ruhrgebiet geboren, ist Professor für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft am Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien an der Universität Osnabrück. Nach dem Studium war er Lehrer am Berufskolleg Ahlen, dann Professor für Politikwissenschaft an der Fachhochschule Münster und später Abteilungsleiter im nordrhein-westfälischen Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration in Düsseldorf. Er studierte an der Ruhr-Universität Bochum Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Pädagogik und Arbeitswissenschaft und wurde dort in Soziologie promoviert. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2020 den Preis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie.

Kiepenheuer & Witsch Verlag, ISBN: 978-3-46232-053-4, E-Buch, 10 Euro