Buchtipp: Flucht

18.11.2022/EG

Ralf-Uwe Beck, Klaus Töpfer, Angelika Zahrnt (Hrsg.): Flucht
Ursachen bekämpfen, Flüchtlinge schützen. Plädoyer für eine humane Politik

Sachbuch (Migration, Politik)

„Mehr als 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Jede Flucht hat ihren Grund…
23 profilierte Autorinnen und Autoren stecken das weite Feld der Flucht ab. Sie sind scharf in der Analyse, treffen klare Aussagen und machen konkrete Ansagen.“

Herausgeber

Ralf-Uwe Beck ist Theologe, Bürgerrechtler und Autor. Er ist Bundesvorstandssprecher von Mehr Demokratie e. V. und war zuvor zehn Jahre stellvertretender Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Klaus Töpfer war von 1987 bis 1994 Bundesminister für Umwelt und Naturschutz (CDU). Der studierte Volkswirtschaftler engagiert sich auch noch heute für eine lebenswerte Welt: unter anderem als Vizepräsident der Welthungerhilfe, als Vorsitzender des Innovationspreises für Klima und Umwelt oder als gefragter Referent für Umweltschutz.

Prof. Dr. Angelika Zahrnt war langjährige Vorsitzende des BUND und Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung. Sie ist Initiatorin der Studien Zukunftsfähiges Deutschland. Sie arbeitet und publiziert zur Postwachstumsgesellschaft.

Oekom Verlag, ISBN: 978-3-96238-400-5, Buch, 22 Euro

Migration: Flucht und Vertreibung nimmt zu

20.06.2021/EG
Quelle: UNHCR, Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, Genf

UNHCR: Zahl der vor Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen fliehenden Menschen ist im vergangenen Jahr auf über 82 Millionen (+ 3,6 %) gestiegen

Auszug: „2020 ist das neunte Jahr in Folge, in dem die Zahl der weltweit zur Flucht gezwungenen Menschen gestiegen ist. Heute ist ein Prozent der Weltbevölkerung vertrieben, und es gibt doppelt so viele gewaltsam vertriebene Menschen wie 2011, als die Gesamtzahl knapp unter 40 Millionen lag…“ ↗unhcr.org

Zum Thema

Ulrike Krause, Politikwissenschaftlerin am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück, und Marcus Engler, Sozialwissenschaftler am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) Berlin, über den globalen Trend zu Flucht und Asyl im Jahr 2020:
Auszug: „Ähnlich der Vorjahre müssen wir auch in diesem Überblicksbeitrag das Fazit ziehen, dass die Zahlen Geflüchteter weiterhin hoch sind, Aufnahmesituationen langwierig bleiben, dauerhafte Lösungen viel zu selten umgesetzt werden und Verhältnisse für Geflüchtete vielerorts schwierig bleiben – intensiviert durch die Pandemie…“blog.fluchtforschung.net

Fakten zu Flucht und Asyl aus dem Sachverständigenrat für Integration und Migration (SVR) lesen Sie hier svr-migration.de.

Migration: Flucht und Vertreibung haben im letzten Jahrzehnt zugenommen

20.05.2021/EG
Quelle: Fachkommission Fluchtursachen der Bundesregierung, Berlin

Motive sind u. a. Gewalt, Umweltzerstörung, demografischer Druck sowie Perspektivlosigkeit

Auszug: „Die seit Jahren steigenden Flüchtlingszahlen verdeutlichen, dass die internationale Gemeinschaft mehr in die Minderung von Fluchtursachen investieren muss. Die Zahl der Flüchtlinge, die unter das Mandat des Hochkommissars für Flüchtlinge der Vereinten Nationen (UNHCR) fallen oder von Staaten anerkannt wurden, hat sich zwischen 2010 und 2019 von 10,5 auf 20,4 Millionen Menschen nahezu verdoppelt. Dieser Anstieg geht vornehmlich auf einige wenige Krisen-herde zurück (Syrien, Südsudan, Myanmar, Venezuela). Dazu kommen lang anhaltende Konflikte wie in Afghanistan. Darüber hinaus ist die Zahl der Binnenvertriebenen, die vor Konflikten innerhalb ihres Landes Zuflucht suchen, von 2010 bis 2019 von 24,9 auf 45,7 Millionen Menschen deutlich gestiegen. Hinzu kommt eine schwer zu schätzende Zahl an Menschen, die aufgrund von Naturkatastrophen ihr Zuhause verlassen müssen.“
Den Bericht lesen Sie hier fachkommission-fluchtursachen.de

Zum Thema

Ergänzende Information lesen Sie hier mediendienst-integration.de.

Flüchtlingsdebatte: Flucht verursacht hohe Kosten

09.06.2020/EG
Quelle: Deutscher Bundestag, Berlin

Aufnahme und Integration von Schutz- und Hilfesuchenden verursachte 2019 Ausgaben in Höhe von 14,7 Milliarden Euro (63,6 % der Ausgaben) und weitere 8,4 Milliarden Euro (36,4 %) für die Bekämpfung der Fluchtursachen im Ausland

„Der Bund hat Länder und Kommunen im Jahr 2019 im Bereich der Flüchtlings- und Integrationskosten mit insgesamt rd. 6,3 Mrd. Euro unterstützt (…). Darüber hinaus hat der Bund im Jahr 2019 weitere Ausgaben in Höhe von rd. 16,8 Mrd. Euro getragen, an denen sich die Länder nicht beteiligen. Hiervon entfielen rd. 8,4 Mrd. Euro auf die Bekämpfung der Fluchtursachen.“
Den Bericht lesen Sie hier bundestag.de.

Zum Thema

Ergänzende Daten (Asylanträge, Herkunftsländer, …) siehe mediendienst-integration.de.

Faktenblatt zur Einwanderung in Deutschland svr-migration.de.

Karte der Konflikte (Kriege) bpb.de.

Rekorde bei ‘Investitionen‘ in Tötungs- und Zerstörungsprodukte sipri.org.

Sicherheit und Möglichkeiten sind die Fluchtmotive

03.09.2019/EG
Quelle: CESifo, München

Cevat Giray Aksoy, Wirtschaftswissenschaftler bei der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London, und Panu Poutvaara, Wirtschaftswissenschaftler am ifo Institut in München, untersuchten die Fluchtmotive von fast 19.000 Flüchtlingen und irregulären Migranten

In den Jahren 2015 und 2016 kamen rund 1,4 Millionen Flüchtlinge und irreguläre Migranten nach Europa. Nach Angaben der Wissenschaftler wanderten 77 Prozent der Befragten hauptsächlich aufgrund von Verfolgung durch Konfliktsituationen aus, 21 Prozent aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Mangel an Basisdienstleistungen wie dem Gesundheitswesen und 2 Prozent aufgrund von Naturkatastrophen oder anderen Gründen. Allerdings gibt es große Unterschiede in den Hauptgründen für die Auswanderung zwischen verschiedenen Nationalitäten. Mehr als 90 Prozent der Befragten aus Afghanistan, Irak, Somalia, Sudan und Syrien sind wegen Verfolgung von Konflikten ausgewandert, während dieser Anteil bei Befragten aus Algerien und Marokko unter 10 Prozent lag. Bei Männern wandern Singles eher, während verheiratete Frauen eher auswandern als alleinstehende Frauen, was zeigt, dass Frauen typischerweise mit ihrem Ehepartner wandern.
Während die überwiegende Mehrheit von ihnen ihr Land verlässt, um Konflikten zu entkommen, ist die Hauptmotivation einer beträchtlichen Anzahl von Migranten aus Ländern wie Algerien, Ägypten, Marokko und Pakistan der Wunsch, bessere wirtschaftliche Möglichkeiten im Ausland zu suchen. Während den meisten dieser Migranten letztendlich Asyl verweigert werden kann, können sie die Asylverfahren verlangsamen. Dies wiederum könnte die Unterstützung der Bevölkerung für ein gut verwaltetes und faires Asylsystem untergraben (Hatton, 2017), so die Autoren.
Die Studie lesen Sie hier cesifo.org.

Zum Thema

Zahlen und Fakten zu Asylbewerbern in Deutschland lesen Sie hier mediendienst-integration.de.