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Beiträge verschlagwortet als “Demokratie”

Buchtipp: „Hybris und Nemesis“

24.11.2023/EG

Rainer Mausfeld: Hybris und Nemesis
Wie uns die Entzivilisierung von Macht in den Abgrund führt – Einsichten aus 5000 Jahren

Sachbuch (Demokratie, Politik)

„Macht drängt nach mehr Macht und Reichtum nach mehr Reichtum, eine Dynamik, die den Zusammenhalt einer Gesellschaft gefährdet und sie zu zerstören droht: Dies ist eine der frühesten Einsichten der Zivilisationsgeschichte. Macht bedarf daher stets einer robusten Einhegung. Das bedeutendste Schutzinstrument für eine Zivilisierung von Macht stellt die egalitäre Leitidee der Demokratie dar.
Rainer Mausfeld zeigt entlang historischer Linien auf, dass der Begriff der Demokratie seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt worden ist und heute als Demokratierhetorik für Herrschaftszwecke missbraucht wird. Dadurch ist es in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Entzivilisierung von Macht gekommen, deren psychische, gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen die menschliche Zivilisation insgesamt bedrohen.“

Autor

Rainer Mausfeld ist Professor an der Universität Kiel und hatte bis zu seiner Emeritierung den Lehrstuhl für Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung inne. In seinen gesellschaftspolitischen Beiträgen beschäftigt er sich mit der neoliberalen Ideologie, der Umwandlung der Demokratie in einen autoritären Sicherheitsstaat und psychologischen Techniken des Meinungs- und Empörungsmanagements.

Westend Verlag, ISBN 978-3-98-791010-4, E-Buch

Buchtipp: „Das Bill-Gates-Problem“

17.11.2023/EG

Tim Schwab: Das Bill-Gates-Problem
Der Mythos vom wohltätigen Milliardär

Sachbuch (Demokratie, Kapitalismus, Politik, Ungleichheit)

„Der Imagewechsel vom skrupellosen Kapitalisten und rücksichtslosen Microsoft-Chef zum wohltätigen Gutmenschen ist Bill Gates mit Bravour gelungen. Eine fundierte kritische Berichterstattung über den vermeintlich größten Philanthropen unserer Zeit und seine Stiftung, die »Bill and Melinda Gates Foundation«, gibt es jedoch nicht. In seinem Enthüllungsbuch räumt der Journalist Tim Schwab mit dem Bild von Bill Gates als Wohltäter auf.
Auf Grundlage brisanter Dokumente und Insiderinformationen liefert Schwab ein überzeugendes Gegennarrativ: Der Tech-Milliardär zieht nicht nur finanziellen Nutzen aus seiner Stiftung, sondern nimmt durch sie auf undemokratische Weise Einfluss auf politische Entscheidungen weltweit. Denn nur Organisationen und Projekte, die mit Gates’ persönlicher Agenda und Weltsicht übereinstimmen, haben eine Chance darauf, gefördert zu werden. Somit illustriert der Fall Bill Gates wie kein anderer die Gefahren extremer Ungleichheit: Denn wenn Superreiche ihr Vermögen nutzen, um Politik zu machen, werden demokratische Prozesse und Institutionen unterminiert und unsere Gesellschaft vor eine Zerreißprobe gestellt.
Die erste umfassende kritische Darstellung von Bill Gates und seiner Stiftung.“

Autor

Der Investigativjournalist Tim Schwab recherchiert bereits seit 2019 zur Gates Foundation und gilt nicht zuletzt aufgrund seiner Insiderkontakte als der Experte für das Thema. Seine Artikel sind unter anderem in »The Nation« und dem »British Medical Journal« erschienen und wurden mehrfach ausgezeichnet. Mit seiner Arbeit verhalf er einem bislang kaum beachteten Thema erstmals zu großer medialer Aufmerksamkeit und setzte neue Maßstäbe für die Berichterstattung über Gates' Stiftung. Schwab lebt in Washington, D. C.

S. Fischer Verlag, ISBN 978-3-10-491627-9, E-Buch

Buchtipp: „Zeiten Ende“

01.09.2023/EG

Harald Welzer: Zeiten Ende
Politik ohne Leitbild, Gesellschaft in Gefahr

Sachbuch (Demokratie, Medien, Politik)

„Sinkende Wahlbeteiligung, Kirchenaustritte, fallende TV-Quoten und Zeitungs-Auflagen: Viele Menschen fühlen sich vom Angebot, das ihnen die politische und mediale Öffentlichkeit in Deutschland macht, nicht mehr angesprochen. Zugleich erhöhen Multi-Krisen und eine immer kaputtere Daseinsvorsorge – Schienenverkehr, die Schulen, die Verwaltung – den Stress der Bürgerinnen und Bürger.
Jetzt wird das Erbe von vier Jahrzehnten neoliberaler Fehlsteuerung des Staates als Erosion der materiellen und mentalen Infrastrukturen erkennbar. Wo Polizisten, Ärztinnen, Rettungspersonal oder Zugbegleiterinnen angegriffen werden, wirken die Rituale der Politik nur zynisch. Wenn Kinder keinen ordentlichen Unterricht mehr bekommen, …“

Autor

Harald Welzer, geboren 1958, ist Sozialpsychologe. Er ist Direktor von FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit und des Norbert-Elias-Centers für Transformationsdesign an der Europa-Universität Flensburg. In den Fischer Verlagen sind von ihm u. a. erschienen: »Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden«, »Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird«, »Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen«, »Nachruf auf mich selbst. Die Kultur des Aufhörens« und – gemeinsam mit Richard David Precht – »Die vierte Gewalt. Wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist«. Seine Bücher sind in 21 Ländern erschienen.

S. Fischer Verlage, 978-3-10-491911-9, E-Buch

Buchtipp: „Eine kurze Geschichte der Gleichheit“

21.07.2023/EG

Thomas Piketty: Eine kurze Geschichte der Gleichheit
Sachbuch (Demokratie, Politik, Ungleichheit)

Pikettys neues Buch ist eine bewusst komprimierte Weltgeschichte der sozialen Konflikte und Konstellationen und zugleich eine Lektion in globaler Gerechtigkeit.

Autor

Thomas Piketty lehrt an der Pariser Elitehochschule École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) Sozialwissenschaften.

C.H.Beck Verlag, ISBN: 978-3-406-80864-7, Buch, 18 Euro

Deutschlandfunk: „Der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty erzählt die Geschichte der Demokratie als allmähliche Überwindung der Ungleichheit – und erklärt, was zu tun ist, um diesen Fortschritt auch in Zeiten der Krise zu verteidigen.“ deutschlandfunkkultur.de.

Buchtipp: „Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren“

14.07.2023/EG

Rainer Hank (Hg.), Hartmut Leppin (Hg.), Werner Plumpe (Hg.): Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren

Sachbuch (Demokratie, Gewalt, Politik)

„Seeraub ist ein aktuelles Thema, dessen Wurzeln bis in die frühe Menschheitsgeschichte zurückreichen. Doch so vertraut die Piraten uns auch scheinen, so widersprüchlich und schillernd sind die Freibeuter der Meere bei näherer Betrachtung. Sind sie Helden der Freiheit oder organisierte Kriminelle? Rächer der Entrechteten oder mörderische Agenten imperialer Großmächte? Räuber zur See oder Entrepreneure mit politischem Gestaltungsanspruch?
Die Beiträge dieses Bandes beschränken sich nicht nur auf die Geschichte der Seeräuber von der Antike bis heute, sondern nehmen auch die literarische, mythologische und filmische Bearbeitung der Piraterie in den Blick. Sie achten zudem auf den Rollenwechsel der Seeräuber – zwischen Held und Pirat in der Odyssee, zwischen Pirat und Söldner in Byzanz oder Venedig, zwischen Kaperfahrer mit staatlicher Erlaubnis und freiem Pirat in der frühneuzeitlichen Karibik.“

Herausgeber

Rainer Hank, Dr. phil., ist Wirtschaftsjournalist; er leitete die Wirtschafts- und Finanzredaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS).
Hartmut Leppin ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Frankfurt am Main.
Werner Plumpe ist Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität in Frankfurt am Main. Von 2008 bis 2012 war er Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.

Campus Verlag, ISBN: 978-3-593-45377-4, E-Buch, 33 Euro