Wohlstand verteilt sich zunehmend ungleich

30.08.2017/EG aus dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim

Breite Bevölkerungsschichten haben keinen Anteil am wachsenden Wohlstand

„Wohlstand für Alle“ verspricht den Deutschen die Soziale Marktwirtschaft. Doch spätestens seit der Wiedervereinigung klaffen Anspruch und Wirklichkeit bei diesem Versprechen weit auseinander. So kommt vom jährlichen Anstieg des Wirtschaftswachstums bei den unteren 40 Prozent der Gesellschaft mittlerweile kaum noch etwas an, während die höchsten Einkommen in den Jahren von 1991 bis 2014 jährlich um durchschnittlich 1,3 Prozent gewachsen sind. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. zew.de

Statistische Einkommensarmut

29.08.2017/EG aus dem Statistischen Bundesamt (DESTATIS), Wiesbaden

Höchstes Armutsrisiko in Bremen (22,6 %) – niedrigstes Armutsrisiko in Baden-Württemberg (11,9 %)

Ein besonders hohes Armutsrisiko haben Erwerbslose. Mehr als die Hälfte (52,9 %) der Erwerbslosen im früheren Bundesgebiet und mehr als zwei Drittel der Erwerbslosen in den neuen Ländern (66,9 %) waren 2016 armutsgefährdet. Im Vergleich der Bundesländer gibt es noch größere Unterschiede: Während 2016 in Baden-Württemberg 43,4 % der Erwerbslosen armutsgefährdet waren, waren es in Sachsen-Anhalt 75,6 %. Auch Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich armutsgefährdet. 42,4 % der Alleinerziehenden-Haushalte im früheren Bundesgebiet und 46,9 % dieser Haushalte in den neuen Ländern waren 2016 armutsgefährdet. Während in Berlin 34,5 % der Alleinerziehenden-Haushalte von Armut bedroht waren, traf dies in Sachsen-Anhalt auf 60,0 % der Alleinerziehenden-Haushalte zu. destatis.de

NR-Wahl Österreich: Neue Liste ‘G!LT‘ stellt neues Demokratieprojekt vor

18.08.2017/EG aus dem Medium Standard, Wien

„Meine Stimme G!LT“-Sprecher Roland Düringer: „Unsere Kandidaten haben nicht viel zu tun, außer die Bevölkerung zu vertreten“

Am 15. Oktober 2017 wählen die Österreicher ihren Nationalrat. Roland Düringer, Kabarettist, tritt mit seiner Liste „Meine Stimme G!LT“ an. G!LT ist ein Konzept für eine offene Demokratie. Dabei soll jeder engagierte Bürger seine Themen, Probleme, Lösungen und Einwände, u. a. per Mobiltelefon, einbringen und entscheiden. Für jedes Thema sind Bürgerparlamente von bis zu 183 Köpfen geplant. derstandard.at

‘Aufstocker‘ im Bundestag

02.08.2017/EG aus der Otto Brenner Stiftung (OBS), Frankfurt am Main

Sven Osterberg, Sozialwissenschaftler, bilanziert die Nebenverdienste der Abgeordneten in der 18. Wahlperiode / Abgeordnete der Union (17. und 18. Wahlperiode) und FDP (17. Wahlperiode) besonders aktiv

Wesentlichster Unterschied zwischen der 17. und der 18. Wahlperiode ist ein Zuwachs um neun bzw. acht Prozent von Funktionsträgern in Unternehmen unter allen Bundestagsabgeordneten. (…) Diese Positionen müssen nicht, können aber einerseits durchaus erhebliche Nebeneinkünfte generieren; sie bieten andererseits den Unternehmen die Möglichkeit eines privilegierten Kontakts zu ‘ihren‘ Abgeordneten.
(…)
Der Kern des Problems ist und bleibt die Frage, ob das Mandat im Mittelpunkt der Tätigkeit der Bundestagsabgeordneten steht und ob, wie weit und welche Nebeneinkünfte und Nebentätigkeiten toleriert werden können, da sie mit der Stellung des Abgeordneten vereinbar sind.“ ↗otto-brenner-stiftung.de

Zum Thema

Die veröffentlichungspflichtigen Angaben der Abgeordneten (um die Daten bzw. Nebentätigkeiten lesen zu können, müssen Sie den Pfeil bei ‘Veröffentlichungspflichtige Angaben‘ anklicken) lesen Sie hier bundestag.de.

Die Klassifizierung der zehn Einkünfte-Stufen lesen Sie hier ↗bundestag.de.

Bundestagswahl: Was Parteien noch unterscheidet

19.07.2017/EG aus dem Deutsch Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin

DIW-Studie: Unionsparteien und SPD werden sich in der Struktur ihrer Wählerschaft immer ähnlicher / FDP nach wie vor die Partei der ‚Besserverdienenden‘, vor den Grünen und der Union

„Die Untersuchung hat gezeigt, dass sich die Wähler- oder Anhängerschaften der einzelnen Parteien in vielerlei Hinsicht voneinander unterscheiden, aber vor allem auch, dass sich die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse (etwa die Alterung der Gesellschaft oder der Wandel der Arbeitswelt) auf die Struktur der Wählerschaft unterschiedlich ausgewirkt haben. Die SPD-Wählerschaft war von diesen Änderungen am stärksten betroffen, die sich von einer „Arbeiterpartei“ hin zu einer „Rentner- und Angestelltenpartei“ entwickelt hat. Inzwischen passen sich die Wählerprofile von SPD und den Unionsparteien immer mehr aneinander an.

(…)

Die vorliegende Untersuchung macht auch deutlich, dass die Wahlpräferenzen mit der Einschätzung der persönlichen wirtschaftlichen Lage (im Sinne eines gerechten Anteils am Lebensstandard) sowie mit sehr unterschiedlichen Sorgen zusammenhängen. Während unbesorgte Menschen zur FDP tendieren, zieht es viele besorgte Menschen zu AfD und der Linken. Insbesondere bei gesamtgesellschaftlichen Themen dürfte die Erwartung der Anhängerschaft an ihre Partei am größten sein, dass diese die Probleme am ehesten wird lösen können.“ diw.de