Argentinien verliert staatliche Souveränität

12.08.2017/EG aus dem Medium ‘amerika21‘, Berlin

Ricardo Aronskind, Wirtschaftswissenschaftler, über die Unterordnung der Macri-Regierung unter den Globalisierungsdruck

Der strategische Kurs der Regierung von Cambiemos läuft darauf hinaus, Argentinien zu einer Halbkolonie des globalen Kapitalismus zu machen. Zu einem weiteren Territorium für die weltweite Akkumulation des Kapitals mit schwerwiegenden Konsequenzen für die Gegenwart und Zukunft des Landes. Sie bringen eine extreme Reduzierung der Kapazitäten des Nationalstaates mit sich, öffentliche Politiken durchzuführen, die seine Entwicklung und Autonomie innerhalb der globalen Ordnung steigern. Dabei ist das chilenische oder peruanische Modell der Unterordnung das Beispiel, dem die Regierung von Präsident Mauricio Macri folgt.
(…)
Wir wollen auf einige Elemente hinweisen, die zusammenkommen und in eine einzige Richtung weisen: die nationale Schwächung, den Verlust an produktiven Kapazitäten, den schwachen Staat: 1. Die Auslandsverschuldung …“ amerika21.de

Chile vor der Wahl

06.08.2017/EG aus dem Medium ‘amerika21‘, Berlin

Sergio Martín-Carillo, Ökonom, über das Wirtschaftsmodell Chile / Laut OECD hat Chile den höchsten Wert der Ungleichverteilung

„Am 19. November dieses Jahres finden in Chile die Präsidentschaftswahlen für den Zeitraum 2018-2022 statt. Gleichzeitig werden auch die Abgeordneten und Senatoren neu gewählt, ebenso wie die Regionalräte. (…) In Chile herrscht als Ergebnis eines Modells der Akkumulation eine tiefe Ungleichheit. Dies ist das Erbe aus der Zeit, als Chile als weltweites Labor für Experimente des Neoliberalismus genutzt wurde, denn nichts anderes bedeutete die Diktatur unter Pinochet für das Land. (…) Die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer ist durch die Vertiefung des Modells der Arbeitszeitflexibilisierung ebenfalls sehr begrenzt.“ amerika21.de

Ein Blick nach Venezuela

03.08.2017/EG aus dem Medium SENIORA, Berlin

Luz María de Stéfano Zuloaga de Lenkait, Rechtsanwältin und Diplomatin a.D., zur Lage in Venezuela und den Gemeinsamkeiten mit der chilenischen Geschichte um 1973

„Der Präsident rief zur Wahl von Abgeordneten für eine verfassungsgebende Vollversammlung auf. Diese Wahl fand am Sonntag 30.7. statt. Über 8 Millionen Wahlberechtigte haben an den Urnen ihre Stimme abgegeben, entsprechend einer Wahlbeteiligung von 41,5% (ARD/ZDF Mittagsmagazin, 31.07.2017).

Dieser Triumph für die Regierung Maduros bedeutet eine kräftige Zurückweisung der illegitimen Opposition auf der Straße. Maduros Triumph weist aber vor allem Washington und seine ausländischen Medien in die Schranken, die hinter dem hinterhältigen Versuch stehen, in Venezuela einen gewaltsamen Regierungswechsel hervorzurufen, um in Caracas ein Vasallenregime zu installieren.“ ↗seniora.org

Zum Thema

„Vor einer Woche wurden zwei der 33 oppositionsnahen ‘Gegenrichter‘ von Angehörigen des Inlandsgeheimdienstes Sebin festgenommen, zuvor war ein weiteres Mitglied der Gruppe festgesetzt worden. Parlamentspräsident Julio Borges von der rechtspopulistischen Partei Primero Justicia kritisierte die Inhaftierungen als „Verfolgung durch die Diktatur“.“ amerika21.de

Mexiko: Autokonzerne profitieren – Arbeiter nicht

13.07.2017/EG aus dem Nachrichtenpool Lateinamerika (npla), Berlin

UAM/CILAS-Studie: Von 32 Automobilfabriken haben nur drei unabhängige Gewerkschaften (darunter Volkswagen und Nissan)

„Nach einer Untersuchung der Autonomen Metropolitan Universität (UAM) und dem Zentrum für Arbeitsforschung und Gewerkschaftsberatung (Cilas) verdienen die Beschäftigten in der mexikanischen Autoindustrie immer weniger als ihre Kollegen in anderen Ländern. Bei gleich geleisteter Arbeit und gleicher Produktivität ist demnach der Lohn in Südkorea inzwischen um das 3,3-fache höher als in Mexiko, in Japan um das 4,5-fache. In Deutschland wird laut der Untersuchung 7,6-mal mehr Lohn in der Autoindustrie gezahlt.“ npla.de

Zum Thema

Den Produktionsstandort Mexiko nutzen die deutschen Automobilkonzerne Volkswagen mit den Marken MAN (Bus und LKW), Audi (Q5) und VW (Beetle, Clasico, Golf Variant, Jetta, Tiguan XL), ab 2018 Daimler (Mercedes A-Klasse/GLA) und ab 2019 BMW (3er).

Ein Blick nach Mexiko

19.06.2017/EG aus dem Medium STANDARD, Wien

Juan Villoro, Literaturwissenschaftler, im Standard-Interview: „Obama war das lachende Gesicht einer diskriminierenden Politik“

„Die PRI hat 71 Jahre Erfahrung, wie man sich an der Macht hält, und wir Mexikaner haben es leider nicht geschafft, das zu überwinden. Deshalb hat der Schriftsteller Mario Vargas Llosa gesagt, dass Mexiko die perfekte Diktatur sei, weil es nicht offensichtlich diktatorisch regiert wird, sondern dies durch Wahlbetrug erreicht wird.“ derstandard.at

Zum Thema

Regierungspartei PRI verliert bei Regionalwahlen in Mexiko / Wahlbetrug in zwei Bundesstaaten angeprangert amerika21.de.