Das Geschäft mit Bananen

08.04.2020/EG
Quelle: Public Eye, Zürich

Bericht über Profiteure und Geschädigte im Fruchtgeschäft: Chiquitas Geschäfte in Ecuador

„Die meisten ecuadorianischen Plantagenbesitzer verkaufen die Bananen an Zwischenhändler, welche sie an internationale Bananenhändler weiterverkaufen – etwa an Chiquita. Das Unternehmen beliefert vornehmlich Europa und Nordamerika und hat zwei Hauptsitze. Das US-amerikanische Geschäft wird in Fort Lauderdale (Florida) abgewickelt. Das Europageschäft seit 2009 im Kanton Waadt.“ publiceye.ch

Ein Blick nach Mittelamerika

10.01.2019/EG
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Berlin

Kathrin Zeiske, Journalistin, über die Folgen der „invasiven Militär- und Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten“ in Mittelamerika

„Neun Jahre hat es gedauert, aber jetzt bekommen die USA die Folgen eines von ihnen gebilligten und möglicherweise sogar unterstützten Staatsstreichs zu spüren. Als am 28. Juni 2009 Manuel Zelaya, damals Präsident von Honduras, im Schlafanzug vom US-Militärstützpunkt Palmerola ins Nachbarland Costa Rica ausgeflogen wurde, schien die politische Machtverteilung in der Region wieder im Gleichgewicht: Dem linksgerichteten Politiker folgten mit Porfirio Lobo Sosa und Juan Orlando Hernández zwei Präsidenten, die den Interessen der USA in Mittelamerika wieder stärker zur Geltung verhalfen.“ blaetter.de

Zum Thema

Landesspezifische Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes

Honduras
„Die Kriminalitätsrate in Honduras ist, trotz des Rückgangs der Anzahl der verübten Gewaltverbrechen, nach wie vor sehr hoch. (…). Frauen wird empfohlen, bei Weisungen der Sicherheitskräfte (Polizei, Militär) zum Mitkommen auf Begleitung durch eine weitere Person zu bestehen.“ auswaertiges-amt.de

Mexiko
In ganz Mexiko wird zu erhöhter Vorsicht geraten. Die Sicherheitslage in weiten Teilen Mexikos verschlechtert sich stetig. Gewaltdelikte, als Folge der hohen, zunehmenden und weit verbreiteten Allgemeinkriminalität sind an der Tagesordnung, aber auch Raubüberfälle, Entführungen, Tötungsdelikte und Racheakte im Zusammenhang mit der Organisierten Kriminalität finden zunehmend an zentralen Orten und am helllichten Tag statt, aber auch nachts im Umfeld von Diskotheken, Bars und Restaurants. (…). Polizeikräfte oder uniformiertes Sicherheitspersonal bzw. Kriminelle, die sich als solche ausgeben, können grundsätzlich an Straftaten beteiligt sein. auswaertiges-amt.de

Ein Blick nach Nicaragua

04.10.2018/EG aus dem Medium amerika21, Berlin

James Phillips, Kulturanthropologe, über seine Erfahrungen in einem konfliktreichen Land

„Das heutige Nicaragua in der Krise ist ein Produkt vieler Jahrzehnte von Diktatur, Revolution, jugendlicher Hoffnung, Konterrevolution, Ermächtigung des Volkes, Kompromissen mit harten Realitäten, Kämpfen für nationale Souveränität und andauernder US-Intervention.

Es ist die Heimat einer Reihe von Meinungen, das auch diejenigen einschließt, die ein Land wollen, das von den wenigen Reichen geführt wird; diejenigen, die ein Land wollen, das vollständig in eine moderne globalisierte Wirtschaft integriert und Teil einer von den USA angeführten Wirtschaftssphäre ist; diejenigen, die die Prinzipien der Selbstbestimmung, Verantwortlichkeit der Gemeinden und popularer Ermächtigung erhalten wollen, welche den revolutionären Sandinismus charakterisierten; diejenigen, die (…). Und all dies beschreibt immer noch nicht ganz die Breite der Meinungen im nicaraguanischen Volk heute.“ amerika21.de

Ein Blick nach Brasilien

13.05.2018/EG

Brasilien: Kapitalstarke Wirtschaftsorganisationen setzen ihre Ziele zunehmend mit Gewalt durch / Labiles Rechtssytem schützt inigene Völker kaum

Anne Vigna, Journalistin, über die zunehmende Gewalt und ein labiles Rechtssystem in Brasilien: „Laut der katholischen Landpastoralkommission (Comissão Pastoral da Terra, CPT), die auf eine Initiative der brasilianischen Bischofskonferenz während der Militärdiktatur zurückgeht, wurden 2017 landesweit 70 Aktivisten umgebracht – neun mehr als 2016, das bereits ein Rekordjahr gewesen war. 52 der 70 Morde des vergangenen Jahres stehen in Zusammenhang mit Landkonflikten.“ monde-diplomatique.de

Bundesregierung zur humanitären Lage in Brasilien: „Brasilien ist eine pluralistische Demokratie mit einer sehr offenen, vielfältigen und regen Zivilgesellschaft. Gleichwohl führen große soziale Ungleichheiten aus Sicht der Bundesregierung zu unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten für die Bevölkerung. In den letzten Jahren hat die Armut zugenommen, in deren Folge die Gewaltkriminalität deutlich angestiegen ist und die gesundheitliche Versorgung sich verschlechtert hat. Infolge von Agrar-, Rohstoff- und Infrastrukturinteressen hat sich der Druck auf indigene Völker und andere ethnische Minderheiten erhöht. (…) In den letzten Jahren ist es allerdings aufgrund des zunehmenden Drucks durch die Agrarindustrie und andere Interessengruppen schwieriger geworden, den Schutz der Rechte von Indigen konsequent zu wahren.“ bundestag.de (Punkt 8 und 9)

Ein Blick nach Venezuela

07.05.2018/EG aus dem Medium ZEIT-FRAGEN, Zürich

Alfred de Zayas, Historiker, zu den Hintergründen der Krise in Venezuela

„Entgegen den Behauptungen interventionistischer ­Politiker, der Medien und einiger Nichtregierungs-Organisationen erreicht die Situation in Venezuela nicht den Grad einer «humanitären Krise». Es trifft allerdings zu, dass ein Mangel an bestimmten Lebensmitteln1, an Medikamenten und Artikeln für die Körperhygiene herrscht, es gibt Verzögerungen bei der Verteilung, man steht in langen Schlangen an für rationierte Lebensmittel, es herrscht galoppierende Inflation, es gibt Leid, es gibt institutionelle und verfassungsmässige Unregelmässigkeiten (wie in so vielen Ländern unserer leidenden Welt!) – aber Übertreibungen helfen uns und den Menschen in Venezuela nicht – sie brauchen internationale Solidarität und humanitäre Unterstützung nach Treu und Glauben. (…)
In diesem Zusammenhang ist es auch von Nutzen, sich in Erinnerung zu rufen, wie die Situation in Venezuela vor der Wahl von Hugo Chavez war, als die Restrukturierungsprogramme des IWF, die radikale Sparmassnahmen und die Privatisierung öffentlicher Versorgungsdienste wie der Elektrizität umfassten, zu extremer Armut und sozialen Unruhen führten, die in Massendemonstrationen des Volkes und der militärischen Reaktion der Regierung kulminierten, die als Caracazo von 1989 bekannt wurde und rund 3000 massakrierte Bauern hinterliess.“ ↗zeit-fragen.ch