Eine Investition in die Zukunft: Kindergrundsicherung

19.08.2023/EG
Quelle: DIW Econ, Berlin

Armut belastet die soziale Teilhabe, die Gesundheit, den Bildungs- und Berufsweg sowie die Perspektive

Fazit der DIW Econ Kurzexpertise „Kosten (k)einer Kindergrundsicherung: Folgen von Kinderarmut“, Auszug, Seite 30: „Die erhöhte finanzielle Belastung für den Staat, die durch die verstärkte Inanspruchnahme staatlicher Unterstützung durch einkommensschwache Menschen und wegfallende Steuereinnahmen verursacht wird, muss in der Beurteilung politischer Maßnahmen immer mitgedacht werden. Investitionen in Kinder zahlen sich langfristig aus und führen langfristig zu erheblichen fiskalischen Einsparungen. […]. Abschließend muss festgehalten werden, dass die monetäre Hilfe nur ein Standbein des Konzepts zur Bekämpfung von Kinderarmut ist. Der verbesserte Zugang und die Ausweitung der finanziellen Unterstützungszahlungen müssen durch nicht-monetäre, fördernde Maßnahmen wie eine soziale Infrastruktur flankiert werden. Nur dann können auch nicht monetär greifbare Wirkungskanäle, wie beispielsweise die soziale Teilhabe, adäquat angegangen, soziale Mobilität gefördert und Folgekosten nachhaltig reduziert werden.“
Die Studie lesen Sie hier diw-econ.de.

Ergänzung zum Thema am 26.08.2023:

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin, über die Mythen zu Kinderarmut und Kindergrundsicherung:

„Im öffentlichen Diskurs über die Kindergrundsicherung nennt Bundesfinanzminister Christian Lindner zwei neue Argumente: Die Entwicklung der Kinderarmut in Deutschland seit 2015 sei dahingehend positiv, dass viele „ursprünglich deutsche Familien“ nicht mehr arm seien und lediglich die Zuwanderung die Kinderarmut weiter erhöht habe. Zudem seien eine Integration der Eltern in den Arbeitsmarkt und ein stärkeres Bildungssystem bessere Alternativen zur Kindergrundsicherung. Die Aussagen zeugen von grundlegenden Missverständnissen über Kinderarmut, was sie verursacht und wie sie definiert wird. Es ist höchste Zeit, diese Mythen auszuräumen…“ diw.de.