Video-Tipp: „Arbeit ohne Sinn“

13.12.2022/EG
Quelle: ARTE, Strasbourg

Dokumentation von John Webster deckt systemische Probleme in der Arbeitswelt auf

„Arbeit kann erfüllend sein – im Idealfall. Doch ziemlich viele Menschen mit Bürojobs sind in ihrer täglichen Arbeit todunglücklich. Klar, man könnte einwenden, die Unzufriedenheit dieser Angestellten sei hauptsächlich ein Problem der Ersten Welt. Sie haben einen sicheren, körperlich nicht anstrengenden Beruf, der oft auch noch relativ gut bezahlt wird – und auf der Welt gibt es viele Menschen, die in weit größerem Elend leben. Aber gehört die beispiellose Verschwendung menschlicher Ressourcen nicht trotzdem zu den großen Dramen unserer Zeit?„
Die Dokumentation sehen Sie hier ↗arte.tv.

Buchtipp: Sie nannten es Arbeit

09.12.2022/EG

James Suzman: Sie nannten es Arbeit
Eine andere Geschichte der Arbeit

Sachbuch (Leben, Ökonomie)

„Heute bestimmt unsere Arbeit, wer wir sind, und das rastlose Konsumieren gilt als natürliche Eigenschaft des Homo Sapiens. Doch das war nicht immer so. James Suzman legt eine andere Geschichte der Menschheit vor, die zeigt, wie die Arbeit von uns Besitz ergreifen und unser Leben dominieren konnte. Doch wenn unsere Art zu arbeiten ein Produkt unserer Geschichte ist, dann lässt sie sich auch verändern.“

Autor

James Suzman ist Sozialanthropologe und Autor des Buches «Affluence without Abundance» (Wohlstand ohne Überfluss), in dem er die Gesellschaften der Jäger und Sammler als erste Wohlstandsgesellschaften porträtierte. Er ist Direktor des anthropologischen Thinktanks Anthropos und Fellow am Robinson College der Cambridge University.

C. H. Beck Verlag, ISBN: 978-3-406-79303-5, Buch, 17 Euro

Buchtipp: Der Kill-Score

14.10.2022/EG

Jakob Thomä: Der Kill-Score
Auf den Spuren unseres ökologischen und sozialen Fußabdrucks

Sachbuch (Gesundheit, Konsum, Umwelt, Wirtschaft)

„›Der Kill-Score‹ erzählt mit einem radikalen Realismus die Geschichte von den tödlichen Folgen unseres Handelns. Jakob Thomä beschreibt und berechnet, wie unser CO2-Fußabdruck, Abfall, unmenschliche Arbeitsbedingungen und anonymer Massenkonsum töten – in diesen Jahrhundert vorausssichtlich mehr als 400.000.000 Menschen. Und er erzählt eindringlich von den Opfern. Dabei stützt er sich auf die neuesten wissenschaftlichen Methoden und stellt die ethische Frage nach der Verantwortung für die Bedrohung des Lebens in unserer Zeit. In seinem aufrüttelnden und klarsichtigen Buch lehrt er uns, Nachhaltigkeit neu zu denken.“

Autor

Jakob Thomä, geboren 1989 in Berlin, ist Geschäftsführer der „2° Investing Initiative“ und Mitbegründer diverser Nachhaltigkeitsinitiativen, u. a. „MeinFairMögen“ und Theia Finance Labs. Zudem ist er Professor in Practice an der SOAS in London. Er lebt in Berlin.

Klett-Cotta Verlag, ISBN: 978-3-608-11927-5, E-Buch, 20 Euro

Friedensfähigkeit beginnt im Inneren

10.10.2022/EG
Quelle: Friedensgutachten.de

Friedensforschungsinstitute erkennen in der demokratischen und rechtsstaatlichen Kontrolle von Sicherheitsbehörden eine zentrale Aufgabe

Friedensgutachten 2022, Schlussfolgerungen, Seite 12, Auszug: „Die aktuellen Friedensbedrohungen reichen über den Ukraine-Krieg hinaus. Internationalisierte Bürgerkriege und dschihadistische Gewalt dürfen aufgrund des Ukrainekrieges nicht in Vergessenheit geraten, da sie das Konfliktgeschehen weltweit stark prägen. Hier sind diplomatische Initiativen gefordert sowie eine restriktive Rüstungsexportpolitik. Beachtenswert ist zudem, dass viele der Kriege tief verankerte Dominanzverhältnisse zwischen den Geschlechtern widerspiegeln und nachhaltiger Frieden nur eine Chance haben wird, wenn benachteiligte Gruppen Gehör finden und mitentscheiden können. Nicht zuletzt beginnt Friedensfähigkeit im Inneren. Eine zentrale Aufgabe ist es, angesichts des Bedeutungszuwachses von Sicherheitsbehörden deren Wirken demokratisch und rechtsstaatlich zu kontrollieren.“

Das Friedensgutachten 2022 der Friedensforschungsinstitute BICC Bonn International Centre for Conflict Studies, HSFK Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, IFSH Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg und INEF Institut für Entwicklung und Frieden, Universität Duisburg-Essen, lesen Sie hier ↗friedensgutachten.de.

Buchtipp: Angst und Angstmacherei

07.10.2022/EG

Markus Marterbauer, Martin Schürz: Angst und Angstmacherei
Für eine Wirtschaftspolitik, die Hoffnung macht

Sachbuch (Einkommen, Politik, Wirtschaft)

„Neoliberale Wirtschaftspolitik betrachtet Angst als mobilisierenden Faktor. Sie schürt Angst vor Altersarmut, sozialem Abstieg und dem bevormundenden Staat. Doch ist es das, was wir angesichts von Pandemie, Krieg und Klimakrise brauchen? Markus Marterbauer und Martin Schürz plädieren für eine Wirtschaftspolitik, die begründeten Ängsten gezielt entgegenwirkt, die Verängstigten bestärkt, Hoffnung weckt und Freiheit schafft. In einer Gesellschaft, in der Wenige Milliarden besitzen, darf es keine Armut geben, und es darf nicht mit Angstmacherei Politik betrieben werden. Ein Plädoyer für hohe Mindeststandards in einem besseren Sozialstaat, Löhne, von denen man gut leben kann, und eine Begrenzung des Reichtums.“

Autoren

Markus Marterbauer, geboren 1965 in Uppsala (Schweden), arbeitete bis 2011 als Verantwortlicher für Konjunkturprognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO). Seit 2011 leitet er die Abteilung Wirtschaftswissenschaft und Statistik der Arbeiterkammer Wien. Markus Marterbauer ist Lehrbeauftragter an mehreren Universitäten.

Martin Schürz arbeitet als Psychotherapeut in Wien und forscht seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Vermögensverteilung in Europa. Er ist Lektor an der WU Wien. 2015 erhielt er den Progressive Economy Award des Europäischen Parlaments. Überreichtum (2019) wurde mit dem Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch ausgezeichnet.
Einen Beitrag von Martin Schürz über die Vermögensverteilung in Deutschland lesen Sie hier awblog.at.

Zsolnay Verlag, ISBN: 978-3-552-07330-2, E-Buch, 20 Euro