Buchtipp: „Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren“

14.07.2023/EG

Rainer Hank (Hg.), Hartmut Leppin (Hg.), Werner Plumpe (Hg.): Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren

Sachbuch (Demokratie, Gewalt, Politik)

„Seeraub ist ein aktuelles Thema, dessen Wurzeln bis in die frühe Menschheitsgeschichte zurückreichen. Doch so vertraut die Piraten uns auch scheinen, so widersprüchlich und schillernd sind die Freibeuter der Meere bei näherer Betrachtung. Sind sie Helden der Freiheit oder organisierte Kriminelle? Rächer der Entrechteten oder mörderische Agenten imperialer Großmächte? Räuber zur See oder Entrepreneure mit politischem Gestaltungsanspruch?
Die Beiträge dieses Bandes beschränken sich nicht nur auf die Geschichte der Seeräuber von der Antike bis heute, sondern nehmen auch die literarische, mythologische und filmische Bearbeitung der Piraterie in den Blick. Sie achten zudem auf den Rollenwechsel der Seeräuber – zwischen Held und Pirat in der Odyssee, zwischen Pirat und Söldner in Byzanz oder Venedig, zwischen Kaperfahrer mit staatlicher Erlaubnis und freiem Pirat in der frühneuzeitlichen Karibik.“

Herausgeber

Rainer Hank, Dr. phil., ist Wirtschaftsjournalist; er leitete die Wirtschafts- und Finanzredaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS).
Hartmut Leppin ist Professor für Alte Geschichte an der Universität Frankfurt am Main.
Werner Plumpe ist Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität in Frankfurt am Main. Von 2008 bis 2012 war er Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.

Campus Verlag, ISBN: 978-3-593-45377-4, E-Buch, 33 Euro

Buchtipp: „Undemokratische Emotionen“

07.07.2023/EG

Eva Illouz: Undemokratische Emotionen

Sachbuch (Demokratie, Gewalt, Politik)

Die Autorin unterstreicht die Bedeutung von Emotionen in der Politik und arbeitet an Ihrer Heimatgeschichte heraus, wie Rechtspopulisten bestimmte Gefühle instrumentalisieren. Israel ist seit seiner Gründung wie kaum ein anderes Land von Sicherheitsfragen geprägt. In dieser Situation sei dem langjährigen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu das machiavellistische Kunststück gelungen, gerade wegen der Furcht, die er sät, geliebt zu werden. Anhand ausführlicher Interviews mit u. a. Menschenrechtsaktivisten zeigt Illouz, wie Angst und Ressentiment Gesellschaften spalten und die Demokratie unterminieren.“

Autorin

Eva Illouz, geboren 1961, ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem sowie Studiendirektorin am „Centre européen de sociologie et de science politique“, CSE-EHESS in Paris. Für ihr Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Anneliese-Meier-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und den EMET-Preis für Sozialwissenschaften. Ihre Bücher werden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Suhrkamp Verlag, ISBN: 978-3-518-77616-2, E-Buch, 18 Euro

Audio-Tipp: „Die Machteliten – Ausflug in eine andere Welt“

15.06.2023/EG
Quelle: Bayerischer Rundfunk (BR), München

Radioreportage von Marie Schoeß, Literaturkritikerin, über den politischen Einfluss von wenigen

Den BR-Podcast hören Sie hier br.de.

Zum Thema

Wie Machteliten die Demokratie gefährden, lesen Sie im Buch „Die Abgehobenen“ von Elitenforscher Michael Hartmann.

Buchtipp: „Machiavelli und der populistische Schmerzensschrei“

21.04.2023/EG

John McCormick: Machiavelli und der populistische Schmerzensschrei
Studien zur politischen Theorie

Sachbuch (Demokratie, Politik)

„Wie die bahnbrechenden Aufsätze in diesem Band zeigen, ist Machiavelli überraschend relevant für die Analyse der gegenwärtigen Krise der Demokratie, die durch Populismus und Plutokratie gekennzeichnet ist.
Mit seiner Hilfe, so McCormick, lassen sich unsere demokratischen Verfassungen neu gestalten, so dass die Bürgerinnen und Bürger die Korruption von Oligarchen vereiteln und sich direkter sowie umfassender am politischen Geschehen beteiligen können.“

Autor

John McCormick ist Professor für Politikwissenschaft an der University of Chicago. Er gilt als einer der bedeutendsten Machiavelli-Forscher der Gegenwart.

Suhrkamp Verlag, ISBN: 978-3-518-29986-9, Buch, 22 Euro

Buchtipp: Schamland

11.11.2022/EG

Stefan Selke: Schamland
Die Armut mitten unter uns

Sachbuch (2013, Armut, Demokratie, Leben)

„In einer einzigartigen Mischung aus Sozialreportage und messerscharfer Gesellschaftsanalyse nimmt Stefan Selke uns mit in die unbekannte Welt der Armen. Er zeichnet das Leben jener Menschen, die einst in der Mitte der Gesellschaft lebten und sich verzweifelt bemühen, ein Stück Normalität zu bewahren…“

Autor

Stefan Selke landete nach einem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik bei der Soziologie und ist als Professor für »Gesellschaftlichen Wandel« an der Hochschule Furtwangen am Puls der Zeit. 2021 wurde Selke mit dem Wolfgang-Heilmann-Preis der Integrata-Stiftung zum Thema »Visionen für eine bessere Welt: Humane Utopien als Gestaltungrahmen für die nach-Corona-Gesellschaft« ausgezeichnet.

Ullstein Verlag, ISBN: 978-3-843-70539-4, E-Buch, 9 Euro