Buchtipp: „Was man für Geld nicht kaufen kann“

09.02.2024/EG

Michael J. Sandel: Was man für Geld nicht kaufen kann
Die moralischen Grenzen des Marktes

Sachbuch (Demokratie, Gesundheit, Kapital, Markt, Politik, Recht)

„In unserer Welt scheint heute so gut wie alles käuflich zu sein. Selbst Lebensbereiche, deren Wert eigentlich unbezifferbar ist – Gesundheit, Politik, Recht und Gesetz, Kunst, Sport, Erziehung, Familie und Partnerschaft – haben im freien Markt ihren Preis. Aus unserer Marktwirtschaft ist eine Marktgesellschaft geworden.“

Autor

Michael J. Sandel, geboren 1953, ist politischer Philosoph. Sandel studierte in Oxford und lehrt seit 1980 in Harvard. Seine Vorlesungsreihe über Gerechtigkeit begeisterte online Millionen von Zuschauern und machte ihn zum weltweit populärsten Moralphilosophen. »Was man für Geld nicht kaufen kann« wurde zum internationalen Bestseller. Seine Bücher beschäftigen sich mit Ethik, Gerechtigkeit, Demokratie und Kapitalismus und wurden in 27 Sprachen übersetzt.

S. Fischer Verlage, ISBN 978-3-10-491893-8, E-Buch

Demokratie zwischen Willensbildung und Mitbestimmung

06.02.2024/EG
Quelle: Bertelsmann Stiftung, Gütersloh

Robert Vehrkamp, Politikwissenschaftler an der Leuphana Universität in Lüneburg: „Die repräsentativen Verfahren haben ihre Monopolstellung verloren.“

„Die politische Kultur in Deutschland hat sich verändert. Sie ist partizipativer geworden. Wählen alleine reicht nicht mehr. Die Bürger möchten mitdiskutieren und selbst entscheiden. Den größten Nachholbedarf sehen sie bei Bürgerentscheiden. Unsere Demokratie ist vielfältiger geworden, und das ist gut so: Denn mehr Bürgerbeteiligung stärkt die Demokratie. Während die Bürger in der vielfältigen Demokratie längst angekommen sind, hängen die politischen Eliten noch stärker am repräsentativen System.“
Die Studie lesen Sie hier.

Buchtipp: „Enterbt uns doch endlich!“

02.02.2024/EG

Yannick Haan: Enterbt uns doch endlich!
Wie das Erben meine Generation zerreißt

Sachbuch (Demokratie, Politik, Steuer, Vermögen)

„Deutschland ist eines der ungleichsten Länder in Europa. In keinem anderen Land ist die Vermögens-ungleichheit so zementiert wie bei uns. Wir haben ein System geschaffen, das öffentliche Armut fördert und den privaten Reichtum weniger Menschen immer weiter steigert. Das liegt zum größten Teil am Erben.“

Autor

Yannick Haan geboren 1986, ist Publizist und Politiker. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Auswirkungen von Ungerechtigkeit auf die Gesellschaft und ist Botschafter der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen.

Trabanten Ost Verlag, ISBN 978-3-98697-010-9, Buch

Buchtipp: „Wie ich meine Uni verlor“

26.01.2024/EG

Michael Meyen: Wie ich meine Uni verlor
Dreißig Jahre Bildungskrieg. Bilanz eines Ostdeutschen

Sachbuch (Bildung, Demokratie, Medien, Parteien)

„Das Land steht still. Innovation findet anderenorts statt. Fortschritt auch. Dafür gibt es viele Gründe. Einer davon: die Wissenschaft. Das ist ein Apparat, eine Behörde, eine Anstalt. Unterworfen der Politik, beherrscht von Unternehmen, Stiftungen, Parteien. Nur eine hat dort nichts zu suchen: die Freiheit der Forschung. Der Ostdeutsche Michael Meyen bekennt selbstkritisch: »Ich bin Teil dieses Systems und habe von ihm profitiert.« Als er jedoch dessen Grenzen entdeckte und benannte, war er draußen. Seine in Jahrzehnten erarbeitete Kompetenz als Kommunikationswissenschaftler änderte daran nichts. Man beißt nicht in die Hand, die einen füttert.“

Autor

Michael Meyen, geboren 1967 in Bergen auf Rügen, hat in der Deutschen Demokratischen Republik Journalistik studiert. 2002 wurde er Professor für Allgemeine und Systematische Kommunikationswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Meyen leitete drei große Forschungsverbünde als Sprecher, als mit dem Bologna-Prozess, eine europaweite Vereinheitlichung von Studiengängen und -abschlüssen zur Anpassung an die Bedürfnisse der Arbeitsmärkte, die Lehrkultur an den Hochschulen ökonomisiert wurde.

Edition Ost Verlag, ISBN 978-3-89793-377-4, Buch

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk benötigt eine grundlegende Transformation!

24.01.2024/EG
Quelle: Zukunftsrat der Rundfunkkommission der Länder, Mainz

Bericht des Rates für die zukünftige Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

„Die Öffentlich-Rechtlichen genießen zwar weiterhin Vertrauen in der Bevölkerung. Es lässt sich jedoch nicht übersehen, dass die Kritik von verschiedenen Seiten zugenommen hat und eine ordnungsgemäße Erfüllung des Angebotsauftrags von ARD, ZDF und Deutschlandradio stärker als in der Vergangenheit hinterfragt wird. […] Dazu braucht es angesichts der soziokulturellen und medialen Umbrüche vor allem die Entschlossenheit in der Politik, und bei den Öffentlich-Rechtlichen die Bereitschaft, Defizite zu erkennen und sich zu erneuern. Noch kennzeichnen Beharrungstendenzen und unzureichende Agilität vielfach die Lage.
Auch fehlt es häufig an der Unterscheidbarkeit öffentlich-rechtlicher von privatwirtschaftlichen Angeboten. Die mangelnde Profilierung des Angebots mag kurzfristig der Einschaltquote nützen, schmälert auf Dauer aber die Akzeptanz. […] Diese Herausforderungen sind innerhalb der vorhandenen Strukturen nicht zu bewältigen. Die Öffentlich-Rechtlichen benötigen eine grundlegende Transformation.“ (Auszug, Seite 10).

Den einstimmig gefassten Bericht lesen Sie hier. Die Vorstellung des Berichtes sehen Sie hier (Phoenix via YouTube).

Mitglieder des Zukunftsrates:
Prof. Dr. Mark D. Cole, Professor für Medien- und Telekommunikationsrecht, Universität Luxemburg, und Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Europäisches Medienrecht
Maria Exner, Journalistin, Gründungsintendantin Publix, Haus für Journalismus & Öffentlichkeit, Berlin
Prof. Dr. Peter M. Huber, Professor für Öffentliches Recht und Staatsphilosophie, Ludwig-Maximilians-Universität München, Bundesverfassungsrichter a.D., Minister a.D.
Julia Jäkel, Aufsichtsrätin, Medienmanagerin, Hamburg
Prof. Dr. Nadine Klass, Professorin für Bürgerliches Recht, Recht des Geistigen Eigentums und Medienrecht sowie Zivilverfassungsrecht, Universität Mannheim und Co-Direktorin Institut für Urheber- und Medienrecht München
Prof. Bettina Reitz, Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film, München
Prof. Dr. Annika Sehl, Professorin für Journalistik mit dem Schwerpunkt Medienstrukturen und Gesellschaft, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt
Roger de Weck, Publizist, Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) a.D., Zürich