Einkommen wirkt auf die Entwicklung von Kleinkindern

10.02.2022/EG
Quelle: Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS), Washington

US-Wissenschaftler untersuchten die Auswirkungen einer Maßnahme zur Armutsbekämpfung auf die Gehirnaktivität von Säuglingen

„Diese Studie zeigt die kausalen Auswirkungen einer Armutsbekämpfungsmaßnahme auf die frühkindliche Gehirnaktivität. Daten aus der Baby’s First Years-Studie, einer randomisierten Kontrollstudie, zeigen, dass ein vorhersehbarer, monatlicher, bedingungsloser Geldtransfer für Familien mit geringem Einkommen eine kausale Wirkung auf die Gehirnaktivität von Säuglingen haben kann. Im Kontext größerer wirtschaftlicher Ressourcen veränderten sich die Erfahrungen der Kinder, und ihre Gehirnaktivität passte sich an diese Erfahrungen an. Die daraus resultierenden Muster der Hirnaktivität stehen nachweislich mit der Entwicklung späterer kognitiver Fähigkeiten in Zusammenhang.“

Die Studie lesen Sie hier ↗pnas.org.

Buchtipp: Grundsicherung weiterdenken

21.01.2022/EG

Florian Blank / Claus Schäfer / Dorothee Spannagel (Hg.): Grundsicherung weiterdenken

Sachbuch (Einkommen, Sozialhilfe)

„An der Grundsicherung wird viel Kritik geübt, speziell an »Hartz IV«. Die Beiträger*innen zeigen Perspektiven auf, wie die Grundsicherung weitergedacht werden kann: Das bedeutet, bisherige Grundsicherungsleistungen zu analysieren, zu kritisieren und fortzuentwickeln, auch über den Rahmen des Sozialgesetzbuches hinaus – zu einer erweiterten Grundsicherung für das 21. Jahrhundert. Diskutiert wird dabei, welche Infrastrukturen und Angebote über Einkommenstransfers hinaus für eine Grundversorgung der Bevölkerung und eine inklusive Gesellschaft notwendig sind. Zugleich nimmt der Band die Grundsicherung auf europäischer Ebene in den Blick.“

Autoren

15 Wissenschaftler der Fachgebiete Bildungs-, Gesundheits-, Rechts-, Sozial-, Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften.

Transcript Verlag, ISBN: 978-3-8394-5594-4, PDF, 00 Euro

Buchtipp: Ein Mann seiner Klasse

24.12.2021/EG

Christian Baron: Ein Mann seiner Klasse

Sachbuch (Armut, Gesellschaft, Ungleichheit)

„Kaiserslautern in den neunziger Jahren: Christian Baron erzählt die Geschichte seiner Kindheit, seines prügelnden Vaters und seiner depressiven Mutter. Er beschreibt, was es bedeutet, in diesem reichen Land in Armut aufzuwachsen. Wie es sich anfühlt, als kleiner Junge männliche Gewalt zu erfahren. Was es heißt, als Jugendlicher zum Klassenflüchtling zu werden. Was von all den Erinnerungen bleibt. Und wie es ihm gelang, seinen eigenen Weg zu finden.
Mit großer erzählerischer Kraft und Intensität zeigt Christian Baron Menschen in sozialer Schieflage und Perspektivlosigkeit. Ihre Lebensrealität findet in der Politik, in den Medien und in der Literatur kaum Gehör. Ein Mann seiner Klasse erklärt nichts und offenbart doch so vieles von dem, was in unserer Gesellschaft im Argen liegt. Christian Baron zu lesen ist schockierend, bereichernd und wichtig.“

Autor

Christian Baron, geboren 1985 in Kaiserslautern, lebt als freier Autor in Berlin. Nach dem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Germanistik in Trier arbeitete er mehrere Jahre als Zeitungsredakteur. 2020 erschien bei Claassen sein literarisches Debüt Ein Mann seiner Klasse, wofür er den Klaus-Michael-Kühne-Preis und den Literaturpreis »Aufstieg durch Bildung« der noon-Foundation erhielt. Die von ihm zusammen mit Maria Barankow herausgegebene Anthologie Klasse und Kampf erschien 2021 bei Claassen.

Claassen Verlag, ISBN: 978-3-8437-2244-5, E-Buch, 11 Euro

Rente: Private Altersvorsorge kann sich nicht jeder leisten?

06.10.2021/EG
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin

Die DIW-Forscher Johannes Geyer, Markus M. Grabka und Peter Haan, untersuchten die Akzeptanz der privaten Altersversorgung

„Vor 20 Jahren wurde im Zuge der Rentenreform 2001 die Einführung der Riester-Rente beschlossen: Die Riester-Rente sollte ein wesentlicher Baustein des Alterssicherungssystems in Deutschland werden und das sinkende Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung mindestens ausgleichen. Daten, die im Rahmen des Sozio-oekonomischen Panels erhoben wurden, zeigen, dass dieses Ziel bisher nicht erreicht wurde. Die Verbreitung der Riester-Rente stagniert seit zehn Jahren
bei etwa 25 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung…“

Peter Haan: „Die Riester-Rente hat Schwierigkeiten, ihre wichtigste Zielgruppe zu erreichen. Diejenigen, die sie am meisten brauchen, weil sie von Altersarmut bedroht sind, nutzen sie nur selten. Wenn die Riester-Rente ein wesentlicher Bestandteil der Altersvorsorge in Deutschland sein will, ist eine umfassende Reform notwendig.“

Die Studie lesen Sie hier diw.de.

Zum Thema

Nicht beitragsgedeckte Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung lesen Sie hier bundestag.de.

BR24-Datenanalyse zur Altersarmut: „In keinem anderen Bundesland sind so viele Menschen im Alter armutsgefährdet wie in Bayern.“ Den Bericht lesen Sie hier ↗br.de.

Regierungsverantwortung im Rückblick:

seit März 2018: CDU/CSU/SPD (Koalitionsverhandlungen dauerten 171 Tage)
2013 bis 2017: CDU/CSU/SPD
2009 bis 2013: CDU/CSU/FDP
2005 bis 2009: CDU/CSU/SPD
2002 bis 2005: SPD/DIE GRÜNEN
1998 bis 2002: SPD/DIE GRÜNEN
1982 bis 1998: CDU/CSU/FDP
1969 bis 1982: SPD/FDP
1966 bis 1969: CDU/CSU/SPD
1963 bis 1966: CDU/CSU/FDP
1949 bis 1963: CDU/CSU mit wechselnden Koalitionspartnern (FDP/DP/GB/BHE/FVP)