17.10.2018/EG aus dem Institut für Weltwirtschaft (IfW), Kiel
IfM stellt in einer Studie zur Versorgungszufriedenheit zwischen privat und gesetzlich Versicherten große Unterschiede fest
„Privat Versicherte sind insbesondere im Bereich der Fachärzte und Krankenhausbehandlungen deutlich zufriedener als gesetzlich Versicherte. So bewerten 65 Prozent der privat Versicherten ihre fachärztliche Versorgung als gut bis sehr gut, während dies lediglich 52 Prozent der gesetzlich Versicherten tun. Im Bereich der Krankenhausversorgung stehen 61 Prozent zufriedene privat Versicherte 51 Prozent Zufriedenen der gesetzlich Versicherten gegenüber. Weniger deutlich fällt das Ergebnis im Bereich der hausärztlichen Versorgung aus.“ ↗ifw-kiel.de
Zum Thema
Terminservice- und Versorgungsgesetz
Bundesregierung verspricht mit dem neuen ‘Terminservice- und Versorgungsgesetz‘ schnellere Termine, mehr Sprechstunden, bessere Angebote für gesetzlich Versicherte. Die neuen Regelungen lesen Sie hier ↗bundesgesundheitsministerium.de.
Zwei-Klassen-Medizin
Der politisch benutzte Begriff teilt Krankenversicherte in zwei Kategorien: in gesetzlich Krankenversicherte und in privat Krankenversicherte. Die tatsächliche Ungleichheit ist vielfältiger. Medizinische Leistungen werden beansprucht
- mit Hilfe einer gesetzlichen Krankenversicherung;
- mit Hilfe einer gesetzlichen Krankenversicherung in Verbindung mit privaten Krankenzusatzversicherungen;
- mit Hilfe einer privaten Krankenversicherung mit Basisleistungen;
- mit Hilfe einer privaten Krankenversicherung in Verbindung mit individuellen Zusatzleistungen;
- ohne Hilfe einer Krankenversicherung aufgrund finanzieller Unabhängigkeit (medizinische Leistungen werden bei Bedarf weltweit in Anspruch genommen);
- ohne Hilfe einer Krankenversicherung aufgrund fehlender finanzieller Mittel bzw. nicht greifender (gesetzlicher) Absicherung oder Hilfsleistungen.