Corona-Pandemie: Armut verstärkt COVID-19-Sterblichkeit

17.03.2021/EG
Quelle: Robert Koch-Institut (RKI), ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit, Berlin

RKI untersuchte die sozialen Unterschiede in der COVID-19-Sterblichkeit während der zweiten Infektionswelle in Deutschland: stärkster Anstieg in armen Regionen!

Kernaussagen

„Während der zweiten Infektionswelle im Herbst und Winter 2020/2021 stieg die COVID-19-Sterblichkeit in Deutschland stark an und erreichte im Dezember und Januar einen Höchststand.
Nach den Meldungen der Gesundheitsämter sind im Dezember und Januar mehr als 42.000 Personen, bei denen COVID-19 festgestellt wurde, verstorben. Davon waren etwa 90 Prozent im Alter von 70 Jahren und älter.
Der Anstieg der COVID-19-Todesfälle fiel in sozial benachteiligten Regionen Deutschlands am stärksten aus – sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Im Dezember und Januar lag die COVID-19-Sterblichkeit in sozial stark benachteiligten Regionen um rund 50 bis 70 Prozent höher als in Regionen mit geringer sozialer Benachteiligung.“

Die Meldung lesen Sie hier rki.de.

Zum Thema

Die Zusammenfassung der RKI-Untersuchung „Soziale Unterschiede in Deutschland: Mortalität und Lebenserwartung“ von 2019:
Soziale Unterschiede in der Mortalität und Lebenserwartung sind ein deutlicher Ausdruck bestehender sozialer und gesundheitlicher Ungleichheit in der Bevölkerung. Nach Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) der Jahre 1992 bis 2016 sterben 13% der Frauen und 27% der Männer aus der niedrigsten Einkommensgruppe bereits vor Vollendung des 65. Lebensjahres, während dies in der höchsten Einkommensgruppe lediglich auf 8% der Frauen und 14% der Männer zutrifft. Bezogen auf die mittlere Lebenserwartung bei Geburt beträgt die Differenz zwischen der niedrigsten und höchsten Einkommensgruppe bei Frauen 4,4 Jahre und bei Männern 8,6 Jahre. Auch in der ferneren Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den Einkommensgruppen. Bei Frauen beträgt die Spannweite zwischen der niedrigsten und höchsten Einkommensgruppe 3,7 Jahre, bei Männern 6,6 Jahre. Die Ergebnisse der Trendanalysen sprechen dafür, dass die sozialen Unterschiede in der Lebenserwartung über die letzten 25 Jahre relativ stabil geblieben sind.“

Den Bericht lesen Sie hier rki.de.

Die Bundesregierungen der letzten 25 Jahre bildeten

  • seit 2013: CDU, CSU und SPD
  • 2009 bis 2013: CDU, CSU und FDP
  • 2005 bis 2009: CDU, CSU und SPD
  • 1998 bis 2005: SPD und Bündnis90/Die Grünen
  • 1982 bis 1998: CDU, CSU und FDP