EU-Länder im Steuerquoten-Vergleich

31.10.2019/EG
Quelle: Eurostat, statistisches Amt der Europäischen Union, Luxembourg

Eurostat veröffentlicht Steuerquote* 2018 / Deutschland bei 41,5 % des BIP, Frankreich bei 48,4 % des BIP, Irland bei 23 % des BIP

Nach Angaben von Eurostat weisen die Mitgliedsländer

  • in der Kategorie „Produktions- und Importabgaben“ (inkl. Mehrwertsteuer) eine Quote von 8,0 Prozent (Irland) bis 22,4 Prozent (Schweden), Deutschland 10,8 Prozent,
  • in der Kategorie „Mehrwertsteuer“ eine Quote von 4,4 Prozent (Irland) bis 13,5 Prozent (Kroatien), Deutschland 7,0 Prozent,
  • in der Kategorie „Einkommen- und Vermögensteuern“ eine Quote von 4,9 Prozent (Rumänien) bis 28,9 Prozent (Dänemark), Deutschland 13,3 Prozent, und
  • in der Kategorie „Nettosozialbeiträge“ eine Quote von 3,4 Prozent (Schweden) bis 18,0 Prozent (Frankreich), Deutschland 17,1 Prozent, auf.

Die komplette Mitteilung, einschließlich den Hinweisen zu Definitionen und Methoden, lesen Sie hier ec.europa.eu.

*Abgaben, Sozialbeiträge und Steuern im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt

Das Recht im Kapitalismus

29.10.2019/EG
Quelle: Völkerrechtsblog, ein Blog des Max-Planck-Instituts für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg

Katharina Pistor, Rechtswissenschaftlerin an der Columbia Law School, New York, über die konstitutive Rolle des Rechts im globalen kapitalistischen System

„Ich argumentiere in meinem Buch, dass sich anglophone Praktiken der Kapitalcodierung in vielen Rechtsordnungen ausgebreitet haben, darunter auch in Deutschland – teilweise unter aktiver Beteiligung der Bundesregierung und des Gesetzgebers. So hat Deutschland beispielsweise zusammen mit anderen Mitgliedsstaaten der EU seine Insolvenzregeln geändert, um Derivate zu gewähren und den Konkurs in sichere Häfen zu bringen. Ich zeige auch Daten in dem Buch über die Dominanz angelsächsischer Anwaltskanzleien in der Rechtspraxis im Bereich Mergers & Acquisitions und Kapitalmarktrecht. Ein weiterer Teil der Diffusionsgeschichte ist die US-amerikanische Rechtsausbildung, die die Studenten durch LL.M.s. in den USA erwerben und die sie in ihren Heimatländern wieder in die Rechtspraxis einbringen. Ich glaube, dass von der sozialen Marktwirtschaft in Deutschland noch viel übrig ist, aber sie wurde in den letzten zwanzig Jahren sicherlich beschnitten.“ ↗voelkerrechtsblog.org

Elternzeit steigert Lebenszufriedenheit der Kinder

29.10.2019/EG
Quelle: Ökonomenstimme, ein Blog der Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich

Katharina Heisig und Larissa Zierow, beide Forscherinnen am ifo Institut München, untersuchten den Einfluss von Elternzeitreformen auf die kindliche Entwicklung

„In unserem Paper (Heisig und Zierow, 2019) untersuchen wir mithilfe der Daten des sozioökonomischen Panels (SOEP) die Auswirkungen der von sechs auf zwölf Monate verlängerten Elternzeit auf die langfristige Lebenszufriedenheit von Kindern. Wir verwenden dafür die in der DDR geborenen Geburtskohorten 1980-1989. (…). Unsere Ergebnisse zeigen auf Grundlage von über 1100 Individuen, dass die von sechs auf zwölf Monate verlängerte Elternzeit zu einer höheren Lebenszufriedenheit der Kinder im Erwachsenenalter führt. Der Effekt ist robust und liegt bei einem Anstieg von ca. 8 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt vor der Elternzeitreform.“ ↗oekonomenstimme.org

Ehrenämter machen staatliche Lücken sichtbar

28.10.2019/EG
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin

Luise Burkhardt, wissenschaftliche Mitarbeiterin am DIW, und Jürgen Schupp, Wissenschaftler am DIW, untersuchten die Entwicklung von ehrenamtlichen Engagements in Deutschland

„Vergleicht man den Anteil ehrenamtlich Engagierter hinsichtlich der Einwohnerzahl des Wohnorts, so zeigen sich markante Unterschiede zwischen Stadt und Land. Während der Anteil ehrenamtlich Engagierter in kleineren Kommunen zwischen 1990 und 2017 von 32 auf 37 Prozent zulegte, engagierten sich in diesem Zeitraum lediglich 24 bis 26 Prozent der Großstädter.“ diw.de

Zum Thema

Das Ehrenamt. Empirie und Theorie des bürgerschaftlichen Engagements. bpb.de

Nach Angaben des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat engagieren sich in Deutschland rund 31 Millionen Menschen in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl. bund.de

Über 60.000 Menschen engagieren sich ehrenamtlich in über 940 Tafel-Einrichtungen in Deutschland.
Tafel Deutschland meldet einen um 20 Prozent gestiegenen Anstieg bei Rentnerinnen und Rentner. tafel.de

Stefan Sell, Sozialwissenschaftler, über die die Tafeln als immer selbstverständlicher werdender Teil der Überlebensökonomie und der Kritik daran aktuelle-sozialpolitik.de.

Eine sozialpolitische Chronik (1969 bis 2006) von Johannes Steffen portal-sozialpolitik.de.

Die Regierungsverantwortung im Rückblick:

  • seit März 2018: CDU/CSU/SPD (Koalitionsverhandlungen dauerten 171 Tage)
  • 2013 bis 2017: CDU/CSU/SPD
  • 2009 bis 2013: CDU/CSU/FDP
  • 2005 bis 2009: CDU/CSU/SPD
  • 2002 bis 2005: SPD/DIE GRÜNEN
  • 1998 bis 2002: SPD/DIE GRÜNEN
  • 1982 bis 1998: CDU/CSU/FDP
  • 1969 bis 1982: SPD/FDP
  • 1966 bis 1969: CDU/CSU/SPD
  • 1963 bis 1966: CDU/CSU/FDP
  • 1949 bis 1963: CDU/CSU mit wechselnden Koalitionspartnern (FDP/DP/GB/BHE/FVP)

Buchtipp: Das heimliche Imperium

25.10.2019/EG

Daniel Immerwahr: Das heimliche Imperium
Die USA als moderne Kolonialmacht

Sachbuch (USA, Imperialismus, Globalisierung, Politik)

Das Territorium der USA ist viel größer als die offzielle Landkarte zeigt. Der amerikanische Historiker Daniel Immerwahr entlarvt, wie es gelang, ein ganzes Weltreich zu errichten, ohne dass die Welt es merkte. Zu den Vereinigten Staaten gehörten (und gehören zum Teil bis heute) unter anderem: die Philippinen und Puerto Rico, verschiedene Inseln im Pazifik sowie Teile Samoas. Einst Kolonien oder zur Ausbeutung von Rohstoffen annektiert, wurden sie nach 1945 als Außengebiete der USA bezeichnet.