Die gesundheitspolitische ‘Pandemie‘: Das System zur Krankenhausfinanzierung

13.11.2020/Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

Studie von Michael Simon, Hochschullehrer im Ruhestand, lehrte bis Anfang 2016 an der Hochschule Hannover, über das DRG*-Fallpauschalensystem für Krankenhäuser

Fazit (siehe Seite 18):
„Die vorliegende Studie kommt zu dem Ergebnis, dass für das DRG-System in keiner Weise der Anspruch erhoben werden, es sei ein vernünftig konstruiertes Vergütungssystem, das in der Lage ist, eine bedarfsgerechte Krankenhausversorgungsicherzustellen. Die Analyse der Konstruktion des Systems als Gesamtvergütungssystem mit Fallpauschalen als Umverteilungsinstrument und die Aufbereitung vorliegender Erkenntnisse über die Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und die Patientenversorgung in Krankenhäusern zeigt vielmehr, dass es für die Sicherstellung einer bedarfsgerechten und qualitativ hochwertigen Krankenhausversorgung nicht nur ungeeignet ist, sondern sogar zu Verschlechterungen geführt hat. Das DRG-System sollte deshalb abgeschafft und durch ein Vergütungssystem ersetzt werden, das die wirtschaftliche Sicherung der als bedarfsgerecht in die Krankenhauspläne der Länder aufgenommenen Krankenhäuser gewährleistet.“

Die Studie lesen Sie hier ↗boeckler.de.

*Diagnosis Related Groups (Diagnosebezogene Fallgruppen)

Zum Thema

Stefan Sell, Sozialwissenschaftler am RheinAhrCampus Remagen der Hochschule Koblenz, zum Thema Krankenhausfinanzierung lesen Sie hier aktuelle-sozialpolitik.de.

Michael Simon: „Ab dem Jahr 2003 konnten Krankenhäuser die neuen Fallpauschalen zunächst freiwillig anwenden, ab 2004 war die Abrechnung mit Fallpauschalen verpflichtend, und seit dem 1. Januar 2005 entstehen aus der Abrechnung mit Fallpauschalen Gewinne oder Verluste.“

Die verantwortlichen GesundheitsministerInnen:

  • Seit 2018 Jens Spahn (CDU)
  • 2013 bis 2018 Hermann Gröhe (CDU)
  • 2011 bis 2013 Daniel Bahr (FDP)
  • 2009 bis 2011 Philipp Rösler (FDP)
  • 2001 bis 2009 Ulla Schmidt (SPD)