Studie: IWF und Weltbank verzerren Ratings nach politischer Interessenlage

06.02.2018/EG aus dem Blog ÖKONOMENSTIMME, Zürich

Valentin F. Lang, Wirtschaftswissenschaftler, über die zweifelhafte Objektivität von IWF und Weltbank

„Unsere empirische Analyse zeigt, dass es sich hierbei überdurchschnittlich häufig um die außenpolitischen Freunde der USA handelt. Die Ratings von Ländern, die in außenpolitischen Fragen häufig einer Meinung mit den USA sind – was wir durch die Ähnlichkeit des Abstimmungsverhalten in der UN-Generalversammlung messen können – werden besonders oft durch manuelle Überstimmung verbessert.“ ↗oekonomenstimme.org

Medien: Unterhaltung ist das Produkt

05.02.2018/EG aus dem Medium INFOSPERBER, Spiegel bei Bern

Urs P. Gasche, Publizist, über Auslassungen und einseitigen Darstellungen im Nachrichtengeschäft

„Die Einseitigkeit beschränkt sich nicht auf die drei Beispiele Wahlen Russland/Ägypten, Korridorsicherung Russland/Türkei und Aleppo/Mossul.
Das Anprangern von Verletzungen der Menschenrechte und des Völkerrechts wirkt unglaubwürdig, wenn es einseitig gegen «feindliche» Länder wie Iran, Nordkorea oder Venezuela gerichtet ist, und «freundliche» Länder wie Saudi-Arabien, Ägypten oder Honduras mit Kritik weitgehend verschont bleiben.
Diese Einseitigkeit hat Geschichte. Während des Kalten Kriegs gehörten Despoten wie Mobutu Sese Seko in Zaire (heute Kongo), der Schah von Iran oder General Augusto Pinochet in Chile zu den Freunden der USA und des Westens. Sie wurden hofiert, unterstützt und mit Waffen beliefert, Wegen Verletzungen von Menschenrechten und des Völkerrechts wurden einseitig die Sowjetunion, Kuba und China angeprangert.“infosperber.ch

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Video-Tipp: „Betreutes Leben – Wie uns Google, Facebook und Co. beherrschen“

05.02.2018/EG aus dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF), Mainz

Richard David Precht, Philosoph, im Gespräch (42 Minuten) mit Udo Di Fabio, ehemaliger Bundesverfassungsrichter, über rechtliche Lücken / Grundrechte im digitalen System

„In fast allen Lebensbereichen verlassen sich die Menschen heute auf digitale Anwendungen, die nicht nur immer unverzichtbarer sondern auch immer intelligenter werden. Doch welche Auswirkungen hat dies auf unsere Art zu leben?“ ↗daserste.de

Angst wird konsumiert

03.02.2018/EG

Was macht Angst? Wer sind die Koproduzenten?

Die scheinbaren Auslöser von Angstgefühlen haben sich in den letzten Jahren vermehrt: Finanzkrise, (Terror-)Anschläge, finanzielle Verluste, Armut, Fremde/Überfremdung, Verlust an Einfluss und/oder Status, Verlust der Identität, Katastrophen und so weiter.

Dirk Gieselmann, Journalist: „Eine Beobachtung ist, dass der klassische Marktplatz als Ort der Kommunikation im Verschwinden begriffen ist. Viele Kleinstädte haben sich uns so dargestellt, dass irgendwo draußen eine riesige Mall eröffnet. Da fahren die Leute hin, kaufen ein, als würde der atomare Winter kurzbevorstehen, fahren dann nach Hause, lassen die Jalousien runter und setzen sich vor ihren Riesen-Plasma-Bildschirm, um sich mit Angst aufzuladen, die dann durch nichts mehr relativiert wird. Nicht durch den Austausch mit dem Nachbarn – wie siehst du das, übertreibe ich vielleicht mit meiner Angst, lass uns mal drüber reden -, sondern die Angst wird durch Konsum der Angst immer weiter vergrößert.“ ↗deutschlandfunk.de

Harald Welzer, Sozialwissenschaftler, zum Thema, insbesondere über die ‚Profiteure‘ der Angst, ↗3sat.de.

Buchtipp: „There is no alternative“

02.02.2018/EG

Astrid Séville: „There is no alternative“
Politik zwischen Demokratie und Sachzwang

Sachbuch (Demokratie, Gesellschaft, Politik)

„There is no alternative“, behauptete die britische Premierministerin Margaret Thatcher einst, um ihre Politik zu rechtfertigen. Viele Politikerinnen und Politiker sind ihr seitdem in dieser Aussage gefolgt: Gerhard Schröder, Tony Blair und zuletzt Angela Merkel während der Eurokrise. Die Rhetorik der Alternativlosigkeit war und ist als politische Strategie beliebt. Astrid Séville setzt sich kritisch mit diesem Mantra auseinander, untersucht die theoretischen Ursprünge und zeigt die Gefahren für die Demokratie auf, wenn Sachzwänge als Begründung für politische Entscheidungen herhalten sollen.