Kosten der Ungleichheit

10.11.2017/EG aus dem Arbeitnehmerblog ‘blog.arbeit-wirtschaft.at‘ der Bundesarbeitskammer, Wien

Kate Pickett, Epidemiologin, und Richard Wilkinson, Gesundheitswissenschaftler, über die negativen Auswirkungen gesellschaftlicher Ungleichheit

Mit zunehmender Bedeutung der vertikalen Gesellschaftsdimension beurteilen wir einander anscheinend immer mehr nach Status, Geld und sozialer Position. Die Tendenz, den inneren Wert eines Menschen anhand seines äußeren Reichtums zu messen, tritt stärker hervor. Das löst bei uns allen größere Sorgen darüber aus, wie wir gesehen und beurteilt werden.
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Studien belegen, dass soziales Engagement und die Qualität sozialer Beziehungen, Freundschaft und Beteiligung am Gemeinschaftsleben entscheidende Faktoren für Gesundheit und Glück sind. Ungleichheit greift die Basis der Lebensqualität an. Statusunsicherheit und Wettbewerb machen das Leben stressiger: Wir machen uns immer mehr Sorgen um Selbstdarstellung und unsere Beurteilung. Statt freundschaftlicher Beziehungen und gegenseitigem Austausch, die einen so großen Beitrag für Gesundheit und Glück leisten, versuchen wir uns in einer ungleichen Gesellschaft durch narzisstische Einkäufe zu erhöhen oder uns aus dem sozialen Leben zurückzuziehen. Obwohl dies den Unternehmen und dem Handel zugutekommt, ist es keine solide Basis dafür, das Leben innerhalb der Beschränkungen unseres Planeten gestalten zu lernen. ↗blog.arbeit-wirtschaft.at

Wie die Lebenserwartung, die Gesundheit, das Übergewicht, die Bildung, die Geburtenrate bei Minderjährigen, die Verbrechensrate und nicht zuletzt die soziale Mobilität von der Ungleichheit beeinflusst wird, lesen Sie im Buch ‘Gleichheit ist Glück. Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind.‘, von Wilkinson und Pickett. Verlag HAFFMANS TOLKEMITT.