Wirtschaftspolitik am Beispiel der Siemens AG

10.01.2018/EG

Stellenabbau und Werksschließungen mit der Bundesregierung als Partner

Am 09. November 2017 kündigte die Siemens AG sogenannte Kapazitätsanpassungen an. Damit verbunden ist ein Stellenabbau von etwa 3.400 bis 5.000 Arbeitsplätzen, insbesondere im Segment POWER AND GAS¹, an den Standorten Leipzig, Görlitz, Erfurt, Offenbach, Erlangen, Mülheim an der Ruhr und Berlin. Weltweit werden etwa 7.000 bis 8.500 Arbeitsplätze abgebaut.

Durch die Arbeit der weltweit rund 372.000 Beschäftigen (115.000 in Deutschland) erwirtschaftete die Aktiengesellschaft im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 83,0 Milliarden Euro und einen Gewinn von 6,2 Milliarden Euro nach Steuern. Die Ergebnismarge für die Sparte POWER AND GAS wird für das Geschäftsjahr 2017 mit 10,3 Prozent angegeben².

Am 31. Januar 2018 wird die Hauptversammlung über die vorgeschlagene Ausschüttung in Höhe von drei Milliarden Euro (Dividende 3,70 Euro je Aktie/Ausschüttungsquote 49 Prozent) abstimmen³.

Die Entlassungen sollen mit Beschäftigungsgesellschaften, Frühverrentungen sowie Altersteilzeit, begleitet und aus den Kassen der Sozialversicherungssysteme kofinanziert werden.

Nach Angaben der Bundesregierung kassierte die Siemens AG im Zeitraum 2007 bis 2017 mindestens 305 Millionen Euro Fördermittel. bundestag.de

Der Konzern betreibt Holding-Gesellschaften in Steueroasen wie Luxemburg, Niederlande und Delaware/USA⁴.

Den Geschäftsbericht 2017 der Siemens AG lesen Sie hier ↗siemens.com.

¹ Produkte, Lösungen und Dienstleistungen zur Stromerzeugung aus fossilen Energieträgern sowie zur Förderung und zum Transport von Öl und Gas
² Geschäftsbericht 2017, Seite 14
³ Geschäftsbericht 2017, Seite 12
⁴ Geschäftsbericht 2017, ab Seite 114