Nicht jede Arbeit ist besser als keine

25.08.2017/EG aus dem Medium Oxford University Press, Oxford

Oxford-Studie zu den Auswirkungen schlechter Arbeitsplätze auf die Gesundheit

Die Forscher untersuchten den Einfluss von Arbeitsqualität auf die Gesundheit in Großbritannien. Dabei nutzten die Forscher chronische stressbezogene Biomarker aus einer repräsentativen Kohorte von 1.116 arbeitslosen Erwachsenen.

Kernaussagen der Studie:

  • In Bezug auf die allostatische Last (Belastung) ist nicht jede Arbeit unbedingt besser als keine Arbeit. Die Qualität der Arbeit ist wichtig.
  • Die Qualität der Arbeit kann zum Beschäftigungserfolg der Arbeitslosen beitragen.
  • So wie „gute Arbeit gut für die Gesundheit ist“, kann sich eine schlechte Qualität der Arbeit negativ auf die Gesundheit auswirken.

Die Studie lesen Sie hier academic.oup.com.

‘Pflege‘ unserer Alten wird Renditeobjekt

15.08.2017/EG aus dem Deutschlandfunk, Berlin

US-Finanzinvestor kauft sechstgrößten deutschen Heimbetreiber

„Ganz vollzogen ist das Geschäft noch nicht. Aber wenn sich morgen der Deutschland-Chef des amerikanischen Finanzinvestors Oaktree zur Betriebsversammlung beim Hamburger Seniorendienstleister „Pflegen & Wohnen“ angesagt hat, darf man wohl damit rechnen, dass eine weitere große deutsche Alten- und Pflegeheim-Kette an internationale Finanzinvestoren geht. Diesmal ist es die mit gut 7.700 Pflegeplätzen sechstgrößte Einrichtung dieser Art, die Vitanas Holding, die abgegeben wird. Verkäufer ist …“ ↗deutschlandfunk.de

Zum Thema

Die verantwortlichen Regierungskoalitionen seit 1991:

  • 1991 bis 1998: CDU/CSU und FDP
  • 1998 bis 2005: SPD und Bündnis 90/Die Grünen
  • 2005 bis 2009: CDU/CSU und SPD
  • 2009 bis 2013: CDU/CSU und FDP
  • seit 2013: CDU/CSU und SPD

Automobildebatte: „Zeit, die Wahrheit zu sagen“

14.08.2017/EG aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW), Berlin

Claudia Kemfert, Wirtschaftswissenschaftlerin, über einen konservierten Industriezweig und dessen ‘Kundenservice‘

„Was ginge für ein Aufschrei durchs Land, wenn man die bereits gekauften mit Fipronil verunreinigten Eier zurückbringen dürfte, um dann rabattierte frische Eier zu bekommen – mit rechnerisch 25 Prozent weniger Fipronil, aber weil die Eier größer sind, in Wahrheit mit mehr Fipronil als vorher. Man würde den Bauern die Eier an den Kopf werfen und die faulen Marketing-Tomaten gleich noch hinterher.

Es ist daher Zeit, den Deutschen die Wahrheit zu sagen.

1. Die angeblich so saubere Dieseltechnologie kann nicht gleichzeitig die CO2- und die Stickoxidgrenzwerte einhalten – entweder das eine oder das andere. Diesel ist keine zukunftsfähige Technik, sondern eine Technik der Vergangenheit.

2. Auf Kosten der Verbraucher haben die Autokonzerne in den vergangenen Jahrzehnten gigantische Gewinne eingefahren. Die sollten die Kunden nun als echten Schadensersatz zurückbekommen.

3. Die deutsche Autoindustrie hat mutwillig und wider besseres Wissen zu erhöhten Gesundheitskosten und Klimakosten beigetragen, ein Schaden, den sie

Finanzierungsfundament der Krankenhäuser ist porös

11.08.2017/EG aus dem Blog JUNGE WISSENSCHAFT IM ÖFFENTLICHEN RECHT (JuWissBlog), Berlin

Anika Klafki, Rechtswissenschaftlerin, über die Krise der Krankenhausfinanzierung in Deutschland

„Stetig steigen die Betriebskosten an, während die Länder die öffentliche Investitionsförderung immer weiter reduzieren. In einem Gutachten zur Investitionsfinanzierung geht die Deutsche Krankenhausgesellschaft im Zeitraum von 1991 bis 2015 von einem Rückgang der Investitionsquote von 11,4 Prozent auf 4,0 Prozent aus (DKG-Gutachten, S. 77). Es bestehen milliardenschwere Investitionslücken in der deutschen Krankenhauslandschaft. Das Problem wird dadurch verschärft, dass (…). Je eher ein Arzt etwa bei orthopädischen Beschwerden – wie Knie-, Hüft-, und Rückenschmerzen – zu Operationen rät statt zu minimalintensiven Maßnahmen, wie etwa gezieltem Muskelaufbau, desto mehr Auslastung und Vergütung verzeichnet das Krankenhaus.“ ↗juwiss.de

Zum Thema

Anhörung von Gesundheitsexperten im Gesundheitsausschuss zur Krankenhausfinanzierung vom 13.04.2016 Protokoll und Video (63 Minuten) ↗bundestag.de.

Gesundheitsminister seit 1991:

  • Gerda Hasselfeldt (CSU) 1991 bis 1992
  • Horst Seehofer (CSU) 1992 bis 1998
  • Andrea Fischer (Grüne) 1998 bis 2001
  • Ulla Schmidt (SPD 2001 bis 2009
  • Philipp Rösler (FDP) 2009 bis 2011 (seit 2014 Vorstandsmitglied des Weltwirtschaftsforums deutsche-apotheker-zeitung.de)
  • Daniel Bahr (FDP) 2011 bis 2013 (2014 Generalbevollmächtigter und seit 2017 Vorstand bei Allianz Private Krankenversicherung/Tätigkeiten in seiner Amtszeit für die Versicherer deutsche-apotheker-zeitung.de)
  • Hermann Gröhe (CDU) seit 2013

Ergänzung am 12.08.2017

FDP/FRESENIUS HELIOS (Krankenhausträger im Fresenius-Konzern)
Im Jahr 2017 spendeten Lutz Helmig (Gründer HELIOS-Kliniken) und R&W Industriebeteiligungen GmbH* über 500.000 Euro (registrierte Großspenden bis 10.08.2017) an die FDP. Spenden unter 50.000 im Jahr 2017 erscheinen erst im Rechenschaftsbericht der Partei im Jahr 2019.
*Gesellschafter der Norddeutschen Grundstücksentwicklungsgesellschaft sind die R&W Industriebeteiligungen GmbH, Köln, mit 50% sowie die Geschäftsführer Dr. Niels Bunzen, Dr. Carl Hermann Schleifer und Arne Biederbeck mit zusammen ebenfalls 50% des Stammkapitals in Höhe von € 1.000.000. Dr. Niels Bunzen, geschäftsführender Gesellschafter, war von 2005 bis 2012 für die Damp Holding AG (HELIOS) tätig.

Die ‘Umweltprämie‘

09.08.2017/EG aus der NRO Deutsche Umwelthilfe (DUH), München

Deutsche Umwelthilfe warnt Verbraucher vor Kauf von Euro 6 Diesel-Pkw im Rahmen so genannter „Umweltprämien“ der Dieselkonzerne

Zur Ankündigung verschiedener Autohersteller, „Umweltprämien“ für den Neukauf von Diesel-Pkw bei gleichzeitiger Abmeldung bzw. Verschrottung von Diesel-Pkw der Abgasstufen Euro 1 bis 4 auszuzahlen, erklärt Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH:

„Wir warnen vor dem Kauf von Euro 6 Diesel-Pkw, die aktuell durch einige Hersteller mit Umweltprämien für den Fall der Abmeldung bzw. Verschrottung von alten Diesel-Pkw angeboten werden. Bezogen auf die Stickoxid-Emissionen sind sogar Euro 3 Diesel im Durchschnitt sauberer als die bis September 2016 verkauften Euro 5 Diesel. Aktuelle Abgasmessungen zeigen bei nicht wenigen Euro 6 Diesel die höchsten je von der DUH gemessenen Werte des Diesel-Abgasgiftes NOx. Solange die Automobilindustrie Diesel verkauft, die auf der Straße schmutzigere sind als im Labor erlaubt, werden wir im Rahmen unserer Gerichtsverfahren für diese Pkw Fahrverbote durchsetzen und auf Aufhebung der Typzulassung klagen. Verbraucher, die derzeit einen Neuwagen erwerben wollen, sollen ausschließlich effiziente Fahrzeuge mit Erdgas-, Elektro-, oder Benzinhybridantrieb wählen.“ ↗duh.de