Steuer-Debatte: Den Habenden wird gegeben!

13.04.2018/EG aus der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Berlin/Paris

OECD-Berichte: Besteuerung bevorzugt wohlhabende Steuerzahler – auch in Deutschland / Höhere Besteuerung von Vermögen und Erbschaften sinnvoll

OECD-Studie ‘Taxation of Household Savings‘: Die Analyse der Vermögensstrukturen über Einkommen und Vermögen hinweg zeigt, dass die unterschiedlich starke Besteuerung der verschiedenen Vermögensarten wohlhabendere Steuerzahler bevorzugt. So neigen ärmere Steuerzahler dazu, einen größeren Anteil ihres Vermögens auf relativ hoch besteuerten Bankkonten zu halten. Wohlhabendere Steuerzahler investieren hingegen tendenziell in Investmentfonds, Pensionsfonds und Aktien, die oft einer vergleichsweise niedrigen Besteuerung unterliegen. ↗oecd.org (Zusammenfassung OECD-Länder) oecd.org (Zusammenfassung Deutschland)

Die OECD-Studie ‘The Role and Design of Net Wealth Taxes in the OECD‘ untersucht inwieweit Steuern auf Vermögen – sowohl gegenwärtig als auch historisch – im gesamten OECD-Raum genutzt werden und wurden. Der Bericht bewertet, inwiefern Vermögenssteuern helfen, staatliche Einnahmen zu erzielen und Ungleichheiten zu verringern und wägt dazu Pro- und Contra-Argumente ab. Demnach wären in Ländern mit hohen Aufkommen aus der Einkommenssteuer, einschließlich Kapitalgewinnsteuern und effektiv gestalteten Erbschafts- und Schenkungssteuern, kaum Vermögenssteuern erforderlich sind. Dagegen könnte in Ländern, in denen die Besteuerung von Kapitaleinkünften hingegen gering ist oder Erbschaftssteuern nicht erhoben werden, eine stärkere Besteuerung von Vermögen jedoch sinnvoll sein. oecd.org