05.09.2019/EG
Quelle: Europäische Kommission, Eurostat, Luxemburg
Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union: Höchste Anteile von Bürgern, die im Jahr 2017 Umweltbelastungen ausgesetzt waren, leben in Malta, Deutschland und Griechenland.
Im Jahr 2017 gaben durchschnittlich rund 14 Prozent der Bevölkerung der Europäischen Union (EU) an, dass sie in ihrem lokalen Gebiet Umweltverschmutzung, Schmutz und anderen Umweltproblemen ausgesetzt waren. Die höchsten Anteile der Bevölkerung in den EU-Staaten, der angab, Umweltverschmutzung, Schmutz oder anderen Umweltproblemen ausgesetzt gewesen zu sein, wurde in Malta (26,5 %), Deutschland (24,5 %) und Griechenland (20,3 %) verzeichnet.
Auch in Luxemburg, Lettland, Slowenien, Litauen, Bulgarien und Rumänien lagen die Expositionsraten gegenüber Umweltverschmutzung, Schmutz oder anderen Umweltproblemen über dem EU-Durchschnitt von 14 Prozent. Dagegen verzeichneten die drei nordischen Mitgliedstaaten (Dänemark, Finnland und Schweden) und Kroatien mit sechs bis acht Prozent ihrer Bevölkerung sehr niedrige Expositionsraten gegenüber Umweltbelastungen. Der Mitgliedstaat mit dem geringsten Anteil an der Bevölkerung, der über die Exposition gegenüber diesen Umweltproblemen berichtet, war Irland mit 5,3 Prozent. ↗ec.europa.eu
Zum Thema
Nitrat im Grundwasser: Kommission mahnt Deutschland zur Umsetzung des EuGH-Urteils ↗ec.europa.eu
Chemischer Zustand der Gewässer in Deutschland
Der chemische Zustand wird in Deutschland durch die Länder bewertet. Die letzte Bewertung des chemischen Zustands erfolgte für die erste Aktualisierung der Bewirtschaftungspläne (2015). Danach wurden von den Ländern alle Oberflächengewässer hinsichtlich des chemischen Zustands als „nicht gut“ eingestuft. Hauptursache für die flächendeckende Bewertung „nicht gut“ sind die Überschreitungen der Qualitätsnorm für Quecksilber in Biota. Wenn Quecksilber sowie die langlebigen Substanzen BDE, PAK und TBT nicht mitbewertet werden, erreichen 83 Prozent der Wasserkörper den „guten“ chemischen Zustand, 6 Prozent verfehlen ihn und 11 Prozent wurden nicht bewertet (siehe Broschüre „Wasserwirtschaft in Deutschland“ (…). ↗umweltbundesamt.de
Die Belastung der Oberflächengewässer (Fließgewässer, Seen, Küstengewässer) mit den 45 prioritären Stoffen ist vor allem für die Stoffe rückläufig, für die Regulierungsmaßnahmen (z. B. keine Zulassung als Pflanzenschutzmittel, Anwendungsverbot) ergriffen wurden. Dazu gehören die Stoffe Diuron, Isoproturon und Tributylzinn (TBT). Probleme gibt es weiterhin bei persistenten Stoffen (z. B. polybromierte Diphenylether (BDE), Hexachlorbenzol, Hexachlorcyclohexan und PFOS). Für die Stoffe mit überarbeiteter Umweltqualitätsnorm (Blei, Nickel, PAK) und die neu geregelten Stoffe (s. Tabelle zu Frage 3, Stoffe mit den Nummern 35 bis 45) kann derzeit noch keine Einschätzung gegeben werden. (…).
Übermäßige Nährstoffeinträge sind auch heute noch einer der wichtigsten anthropogenen Belastungsfaktoren der deutschen Binnengewässer (Fließgewässer, Seen, Teiche u. a.). Zu viele Nährstoffe führen zu erhöhtem Wachstum von Algen bis hin zu massenhafter Vermehrung, sogenannte Algenblüten. Die Folgen sind auch das Auftreten von Cyanobakterien (Blaualgen), Artenverlust, Sauerstoff-mangel, Fischsterben, Einschränkungen bei der Aufbereitung von Trinkwasser und allergische Reaktionen bei Badenden. ↗bundestg.de
Wegen der hohen Nitratbelastung sind nur 64 % der Grundwasserkörper als Haupttrinkwasserressource in einem guten chemischen Zustand. (…) Nur 9 % der Fließstrecke der natürlichen Flüsse und Bäche sind in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand. Von den erheblich veränderten Gewässern wie Talsperren und den künstlichen Gewässern weisen sogar nur 2,2 bzw. 5 % ein gutes ökologisches Potenzial auf. (…) 26,3 % von 732 Seewasserkörpern in Deutschland erreichen den guten oder sehr guten ökologischen Zustand bzw. das gute ökologische Potenzial. Bei den Übergangs- und Küstengewässern ist keiner der 80 Wasserkörper in einem guten ökologischen Zustand. ↗umweltbundesamt.de
Diagnose Asthma steigt
„Zwischen 2009 und 2016 ist die Häufigkeit von Asthmadiagnosen in der ambulanten Versorgung um 35 Prozent gestiegen – allerdings nur bei Erwachsenen. Bei Kindern und Jugendlichen dagegen blieb der wegen Asthma versorgte Patientenanteil im Beobachtungszeitraum weitgehend konstant. Das geht aus einer neuen Studie im Versorgungsatlas des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi) hervor.
Die Studie weist außerdem Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen nach. In Großstädten lag der Anteil der gesetzlich Versicherten, die wegen Asthma behandelt wurden, um rund 25 Prozent höher als auf dem Land.“ ↗aerzteblatt.de