Sahel-Mandate: Mangelhafte Berichte in Leitmedien?

10.05.2022/EG
Quelle: Otto Brenner Stiftung (OBS), Frankfurt am Main

Dr. Lutz Mükke, Journalist und Afrikanist, analysierte für die OBS die Berichterstattung deutscher Leitmedien zu den Bundeswehreinsätzen in der Sahelregion

Zusammenfassung:

• „Experten aus Mali, Niger und Deutschland kritisieren medial „übervereinfachte Realitätswahrnehmungen“ der Sahel-Konflikte; ein Ausblenden von Parlamentsdebatten stößt auf Unverständnis.
• Zu den Militäreinsätzen wird nicht hintergründig im Sahel recherchiert. Es gibt keine Reportagen und keine investigativen Recherchen aus dem Sahel.
• Korrespondenten berichten aus Kapstadt, Paris, Berlin und Rabat; also 2400 bis 6000 km entfernt von Bamako/Mali.
• Hochrangige französische und deutsche Regierungsvertreter dominieren die Informationsquellen; wichtige Quellengruppen aus Afrika kommen so gut wie nie zu Wort.
• Zum Komplex „Terrorismus“ wird nicht hintergründig aufgeklärt.
• Von breiter Information und nachhaltiger Beförderung eines gesellschaftlichen Diskurses kann keine Rede sein.“

Die Kurzfassung der Studie lesen Sie hier otto-brenner-stiftung.de.

Zum Thema

Die Bundesregierung wirbt am 11. Mai 2022, ab 16:30 Uhr, für eine weitere Beteiligung der Bundeswehr, mit bis zu 1.100 Soldaten, an der Multidimensionalen Integrierten Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA).