24.08.2017/EG aus dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf
Florian Blank, Politikwissenschaftler, über das sinkende Rentenniveau
Das Rentenniveau (Sicherungsniveau vor Steuern) ist die zentrale Maßzahl für die Leistungsseite der deutschen Rentenversicherung. Es gibt das Verhältnis einer Standardrente zum Durchschnittsentgelt an. Ein sinkendes Rentenniveau bedeutet die Abkopplung der Entwicklung der Renten von der Lohnentwicklung. Das Sicherungsniveau liegt bei derzeit 48,2 % (2017). Nach Projektionen soll es bis 2045 auf 41,7 % absinken.
Die Berechnungen in diesem Report illustrieren den Effekt der Absenkung des Rentenniveaus anhand von Mindest- und Tariflöhnen. Sie zeigen, wie lange bei einem gegebenen Rentenniveau gearbeitet werden muss, um die Grundsicherungs- bzw. Armutsgefährdungsschwelle zu überschreiten. So erreicht eine Person, die als Pflegerin nach TVöD bezahlt wird (BT-B, EG 7a Stufe 6), die Grundsicherungsschwelle beim 2015 geltenden Rentenniveau nach 25,2 Jahren, bei einem geringeren Rentenniveau von 41,7 % erst nach 28,8 Jahren. ↗boeckler.de
Zum Thema
Johannes Geyer, Wirtschaftswissenschaftler, über die zukünftige Altersarmut
„Im Mai 2014 prognostizierte OECD-Generalsekretär Gurría: „Deutschland bekommt ein Problem mit Altersarmut“. (…) Die Brisanz von Altersarmut liegt darin, dass Ältere ihre Einkommensposition nach dem Erwerbsaustritt kaum noch verbessern können und im Armutsfall häufig dauerhaft arm bleiben. Obwohl die Gründe dieser Entwicklung, zum einen die Rentenreformen der vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte und zum anderen die Arbeitsmarktentwicklung, weitgehend unstrittig sind, gibt es erst wenige Prognosen der zukünftigen Armutsentwicklung.“ ↗diw.de
Altersarmut droht jedem fünften Rentner ↗bertelsmann-stiftung.de
Die verantwortlichen Regierungskoalitionen der Legislaturperioden
- 1991 bis 1998: CDU/CSU und FDP
- 1998 bis 2005: SPD und Bündnis 90/Die Grünen
- 2005 bis 2009: CDU/CSU und SPD
- 2009 bis 2013: CDU/CSU und FDP
- seit 2013: CDU/CSU und SPD
Rentenleistungen beim Internationalen Währungsfonds (IWF)
„Die lebenslangen Renten sind ab dem Alter von 50 Jahren mit einem Minimum von drei Dienstjahren fällig. Das normale Rentenalter beträgt 62 und alle früher beginnenden Renten unterliegen vorzeitigen Ruhestandsstrafen.“ ↗imf.org