Buchtipp: Die Muqaddima

27.01.2017/EG

Ibn Khaldun: Die Muqaddima
Betrachtungen zur Weltgeschichte

Sachbuch (Geschichte, Gesellschaft, Politik)

Ibn Khalduns Einführung – „Muqaddima“ – in seine Universalgeschichte gehört zu den bahnbrechenden Werken der Geschichtswissenschaft. Der arabische Gelehrte des 14. Jahrhunderts geht in ihr auf erstaunlich moderne Weise den Gründen für den Aufstieg und Niedergang von Imperien nach. Alma Gieses meisterhafte Übersetzung bietet erstmals in deutscher Sprache einen Überblick über das gesamte Werk. Der Jurist und Gelehrte Ibn Khaldun (1332-1406) diente mehreren Herrschern als Wesir, Gesandter oder Richter – immer auf der Suche nach einer gerechten und weisen Herrschaft. Seine Biografie, die ihn in den Kerker, in höchste Ämter und ins Exil führte, liest sich stellenweise wie ein Abenteuerroman. In seiner berühmten „Einführung“ beschreibt er gesellschaftliche, kulturelle und klimatische Faktoren als Ursachen für den Aufstieg, die Blüte und den Untergang von Dynastien.

Autor

Abd al-Rahman Ibn Mohammad Ibn Khaldun wurde 1332 in Tunis geboren. Seine Eltern, jemenitische Araber, waren nach dem Fall Sevillas (1248) von Andalusien nach Tunesien emigriert. Bereits in frühen Jahren trat er in den Dienst des ägyptischen Herrschers Sultan Barquq; im Alter von zwanzig Jahren erhielt er eine Anstellung am Hof von Tunis; Wissensdurst und die Möglichkeit einer besseren Ausbildung führten Ibn Khaldun nach Fez, wo er mit den bedeutenden Gelehrten seiner Zeit zusammentraf. Es folgte eine ebenso steile wie rastlose Karriere in hohen politischen Ämtern, in der Verwaltung, als Diplomat und als Richter im Maghreb, in Spanien und in Ägypten. Von diesem unruhigen Leben zog er sich in ein Dorf in Algerien zurück, wo er von 1375 bis 1378 seine berühmte mehrbändige Universal-Geschichte („Kitab al-`Ibar“, „Das Buch der Beispiele“) niederschrieb. Ihre Einleitung, die „Muqaddima“, vollendete er im Jahr 1377. Die letzten Jahre seines Lebens, bis zu seinem Tod 1406, verbrachte Ibn Khaldun hochgeachtet in Kairo: Ab 1384 bekleidete er das Amt des Oberrichters der malikitischen Rechtsschule, von dem er fünfmal relegiert wurde, und lehrte an der Universität Al-Azhar, der bedeutendsten Bildungseinrichtung des Islams.

C.H.Beck Verlag, EAN: 978-3-406-62237-3, gebunden, 541 Seiten, 38 Euro