Video-Tipp: Perspektiven der Demokratie

01.10.2017/EG aus dem Medium ‘acTVism‘, München

Christian Felber, Gründer der Initiative Gemeinwohl-Ökonomie, über aktuelle Herausforderungen an die Demokratie

Das Video ist der dritte Teil der Serie Perspektiven der Demokratie: Herausforderungen und Potentiale, ein gemeinsames Projekt von acTVism Munich und Mehr Demokratie e.V.. Christian Felber, Gründer der Initiative Gemeinwohl-Ökonomie und politischer Aktivist, spricht über die aktuellen Herausforderungen an die Demokratie, die Gegensätze von marktkonformer Demokratie und demokratischen Markt und unsere Chance die ökonomische Entwicklung demokratischer zu gestalten. actvism.org (Video 22 Minuten)

Buchtipp: Die nachhaltige Republik

29.09.2017/EG

Harald Welzer: Die nachhaltige Republik

Sachbuch (Gesellschaft, Nachhaltigkeit, Zukunft)

Der Bestseller-Autor (»Die smarte Diktatur«) Harald Welzer versammelt in »Die Nachhaltige Republik. Umrisse einer anderen Moderne« wichtige Stimmen zum Thema Nachhaltigkeit. Die Aufgabe der Zeit lautet: die Errungenschaften der Moderne bewahren und zugleich viel weniger von Allem verbrauchen. Prominente Forscherinnen und Forscher entwerfen konkrete Utopien für die Stadt, die Mobilität, die Wirtschaft und die Regierung der Zukunft.

Mit Beiträgen von Friedrich von Borries, Julia Lohmann, Stephan Rammler, Harald Welzer, Charlotte Hoffmann, Maxim Keller und Frank Graef.

Arbeitswelt: Ungleiche Partner

28.09.2017/EG aus dem Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen (IAQ), Duisburg

Forschungsbericht des IAQ über den Zusammenhang zwischen Ungleichheit der Primäreinkommen und den industriellen Beziehungen

Um gesamtwirtschaftliche Verteilungswirkungen zu erzielen müssen die Verhandlungen betriebsübergreifend auf Branchen- oder nationaler Ebene geführt werden. In exklusiven Lohnsystemen verhandeln die Beschäftigten mit starker Durchsetzungsfähigkeit hingegen nur über ihre eigenen Löhne und Sozialleistungen. Die Ergebnisse ihrer Verhandlungen haben keine Auswirkung auf die Löhne und Sozialleistungen der Beschäftigten mit geringerer Verhandlungsmacht, so dass sich die soziale Schere zwischen Gut- und Schlechtverdienenden öffnet (Bosch/Mayhew/Gautié 2010).

Die Stärkung des sozialen Dialogs in den letzten Jahren sollte aber nicht den Blick darauf verstellen, dass die Löhne durch die abnehmende Tarifbindung zunehmend zum Wettbewerbsfaktor geworden sind, in dem schlechte gute und noch schlechtere schlechte Löhne verdrängen. Das Wachstum der Minijobs, der in der Praxis am wenigsten regulierten prekären Beschäftigungsform, ist ein gutes Beispiel für die große Energie, mit der Unternehmen ständig Lücken im Lohnsystem zur „institutional avoidance“ (Jaehrling/Mehaut 2013) suchen. Der neue Mindestlohn setzt in diesem Lohnwettbewerb nur eine Untergrenze und kann die Unterspülung besserer Tarifverträge alleine nicht unterbinden. Das kann nur durch eine Eindämmung bestimmter Formen prekärer Arbeit, wie die der Minijobs, und eine Stärkung der Tarifbindung verhindert werden. ↗iaq.uni-due.de

Evolution der Arbeitnehmer

25.09.2017/EG aus dem Medium RUBIKON, Mainz

Rainer Funk, Psychoanalytiker, über sozialpsychologische Aspekte einer an Effizienz und Wirtschaftlichkeit orientierten Arbeitswelt

„In psychologischer Perspektive stellt der Arbeitskraftunternehmer einen neuen Persönlichkeitstypus dar, der sich mit den Erfordernissen der Entgrenzung im ökonomischen Bereich identifiziert und sie sich zueigen gemacht hat. Er entwickelt in sich selbst den Wunsch, gemäß den heute geltenden unternehmerischen Entgrenzungstechniken zu handeln:

  • er nimmt keine Rücksicht mehr auf seine eigenen, familiären und beruflichen Bindungsbedürfnisse, um sich grenzenlos und bindungslos ganz in den Dienst seiner beruflichen Aufgabe zu stellen
  • er lebt permanent über die Grenzen seiner seelischen Leistungsfähigkeit, hält sich aber nur körperlich fit
  • er schafft seine eigenen Werte und Überzeugungen ab, um ganz einer corporate identity und corporate culture gerecht zu werden
  • er …“ ↗rubikon.news

Glyphosat: Bundesinstitut schreibt Bewertung von Monsanto ab?

17.09.2017/EG

Umweltinstitut München: Laut Guardian schrieb das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) seitenweise von Monsanto ab / BfR: Studien in eigener Verantwortung geprüft und bewertet

Umweltinstitut München: „Die Bewertung des BfR war die entscheidende Vorarbeit für die europäischen Behörden und die kommende Abstimmung über die weitere Zulassung des Wirkstoffs in der EU. Weil Deutschland der „berichterstattende Mitgliedsstaat“ ist, hatte das BfR die Vorarbeit für die Bewertungen durch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) und die Europäische Chemikalienbehörde (ECHA) gemacht. Dabei hat das BfR die Bewertung von wissenschaftlichen Studien über die krebserzeugende, fruchtbarkeitsschädigende und DNA-schädigende Wirkung von Glyphosat aus dem Zulassungsantrag von Monsanto abgeschrieben. Genau diese Stellen sind nach europäischem Recht entscheidend für die Frage, ob Glyphosat überhaupt wieder zugelassen werden darf oder verboten werden muss.“ umweltinstitut.org

BfR: „Aufgrund von Anfragen zum Renewal Assessment Report (RAR) zu Glyphosat erläutert das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) das gesetzlich vorgeschriebene Verfahren. In den Medien wurde vereinzelt behauptet, das BfR hätte seine Bewertung aus Zulassungsanträgen der Antragsteller abgeschrieben. Korrekt ist, dass das BfR in seinem Bericht sowohl die gesetzlich vorgeschriebenen Studien der Antragsteller als auch alle weiteren relevanten und verfügbaren Studien sorgfältig und detailliert in eigener Verantwortung geprüft und bewertet hat.“ bfr.bund.de

BfR zum gesetzlichen Auftrag: „Im Mittelpunkt der Arbeit des BfR steht der Mensch als Verbraucher. Mit seiner Arbeit trägt das Institut maßgeblich dazu bei, dass Lebensmittel, Stoffe und Produkte sicherer werden. So hilft das BfR, die Gesundheit der Verbraucher zu schützen.“