NRW-Steuerfahnder vor neuer Zugriffswelle

11.05.2017/EG aus dem Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

NRW-Fahnder gehen gegen Steuerhinterziehung und Steuertrickserei auf Malta vor / Neuer Datenträger mit 60.000 bis 70.000 Gesellschaften und Verbindungen zu 1.700 bis 2.000 deutschen Steuerpflichtigen

Die nordrhein-westfälischen Steuerfahnder werten einen neuen Datenträger mit Angaben über offshore-Firmen auf Malta aus. Der Stick eines anonymen Informanten zeigt den Ermittlern, wie Konzerne und Privatpersonen auf der Mittelmeerinsel Firmengeflechte nutzen, um in Deutschland Steuern im großen Stil zu umgehen. Teilweise geschieht das mit legalen Tricks, oft aber auch mittels Offshore-Gesellschaften, die ausschließlich als Steuerhinterziehungs-Konstrukte dienen. ↗finanzverwaltung.nrw.de

Körperschaftssteuer via Maltafinanzverwaltung.nrw.de.

NRW hat bislang elf Datenträger für 19 Millionen Euro erworben. Die daraus resultierenden Mehreinnahmen – durch aufgedeckte Steuerhinterziehung – liegen bei sieben Milliarden Euro.

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5,6 Billionen Euro Geldvermögen in Privatbesitz

14.04.2017/EG aus der Deutschen Bundesbank, Frankfurt am Main

Geldvermögen privater Haushalte Ende 2016 in Deutschland: Anstieg gegenüber 2015 um 4,6 Prozent auf 5,6 Billionen Euro

„Das Geldvermögen der privaten Haushalte stieg gegenüber dem dritten Quartal 2016 spürbar um 98 Mrd € oder 1,8 % und belief sich zum Ende des vierten Quartals auf 5.586 Mrd €. Zum Anstieg trugen kräftige Bewertungsgewinne in Höhe von gut 53 Mrd € beim gehaltenen Geldvermögen bei, darunter insbesondere bei Aktien und Anteilen an Investmentfonds.“ ↗bundesbank.de

OECD: Arbeitseinkommen in Deutschland hoch belastet

12.04.2017/EG

Arbeitseinkommen werden in Deutschland durch Steuern und Sozialabgaben hoch belastet / Bundesregierungen verzichten seit 1997 auf die Besteuerung von Vermögen

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gab gestern die Belastungen der Arbeitseinkommen durch Steuern und Sozialabgaben innerhalb der OECD-Gruppe bekannt. Nach deren Berechnungen lag die Steuer- und Abgabenlast* für alleinstehende Durchschnittsverdiener im Jahr 2016 in Deutschland bei 49,4 Prozent (OECD-Durchschnitt: 36 Prozent). ↗oecd.org

*Anteil von Steuern (Lohnsteuer/Solidaritätszuschlag) und Sozialabgaben (Kranken-/Pflege-/Renten-/Arbeitslosenversicherung/Ausgleichkasse/Insolvenzgeldumlage) der Arbeitgeber und Arbeitnehmer an den gesamten Arbeitgeberabgaben

Der durchschnittliche Bruttoverdienst eines deutschen Arbeitnehmers (Vollzeit) lag im Jahr 2016 bei 3.703 Euro je Monat bzw. 44.436 Euro im Jahr. destatis.de

Einen Gehaltsrechner finden Sie hiertk.de.

Steuern: Entlastung nur bei den reichsten 30 %

11.04.2017/EG aus dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Düsseldorf

IMK: Steuer- und Abgabenreformen seit 1998 haben nur die reichsten 30 Prozent entlastet

„Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen sind durch die Änderungen bei Steuern und Sozialabgaben zwischen 1998 und 2015 zusätzlich belastet worden. Entlastungen gab es in dem Zeitraum nur für die reichsten 30 Prozent. Dabei waren die Mehrbelastungen am unteren Ende besonders hoch …“ ↗boeckler.de

Zum Thema die Bundesregierungen

  • 1998 bis 2005: SPD und Grüne
  • 2005 bis 2009: CDU/CSU und SPD
  • 2009 bis 2013 CDU/CSU und FDP
  • seit 2013: CDU/CSU und SPD

TV-Tipp: Steuern? Tricksen wie die Großen!

20.03.2017/EG aus dem Norddeutschen Rundfunk (NDR), Hamburg

NDR-Dokumentation beleuchtet heute Abend, ab 22 Uhr, Steuervermeidungsstrategien von großen Unternehmen bzw. Vermögen

Nach dem Vorbild der internationalen Konzerne versuchen die Autoren Gesine Enwaldt und Malte Heynen, für ihre kleine mittelständische Produktionsfirma ein Steuerschlupfloch zu buddeln. Sie treffen ehemalige Steuerfahnder, Whistleblower, Finanzexperten. Dabei entwirren die Autoren die dreisten Methoden der …

Außerdem finden die Autoren Antworten auf die Frage, warum eigentlich die Politik die Steuerschlupflöcher nicht schließt.

Zum Thema

Ergänzende Informationen lesen Sie auf Seite 18 der Publikation ‘Internationale Finanzwirtschaft & G20 – Stimmen aus dem globalen Süden‘ von der NRO ‘WEED‘weed-online.org.

Informationen (auf Englisch) über den wenig kommunizierten, wirkmächtigen Reichtum des Britischen Empires↗newleftproject.org.