Landwirtschaft: (Wahl-)Programme der Bundestagsparteien

07.09.2021/EG
Quelle: Universität Erfurt

Einblicke in die agrarpolitischen Absichten der Bundestagsparteien

Mitarbeiter der Universität Erfurt, arbeiteten sich durch die agrarpolitischen Absichten der Bundestagsparteien.

Eine Zusammenfassung lesen Sie hier uni-erfurt.de.

Zum Thema

Europäischer Rechnungshof: „EU-Agrarsubventionen machen Landwirtschaft nicht klimafreundlicher“. Die Mitteilung lesen Sie hier ↗https://eca.europa.eu/Lists/ECADocuments/INSR21_16/INSR_CAP-and-Climate_DE.pdfeca.europa.eu.

Regierungsverantwortung im Rückblick:

seit März 2018: CDU/CSU/SPD (Koalitionsverhandlungen dauerten 171 Tage)
2013 bis 2017: CDU/CSU/SPD
2009 bis 2013: CDU/CSU/FDP
2005 bis 2009: CDU/CSU/SPD
2002 bis 2005: SPD/DIE GRÜNEN
1998 bis 2002: SPD/DIE GRÜNEN
1982 bis 1998: CDU/CSU/FDP
1969 bis 1982: SPD/FDP
1966 bis 1969: CDU/CSU/SPD
1963 bis 1966: CDU/CSU/FDP
1949 bis 1963: CDU/CSU mit wechselnden Koalitionspartnern (FDP/DP/GB/BHE/FVP)

Landwirtschaft: EU-Fördermittel dienen nicht dem Klimaschutz?

22.06.2021/EG
Quelle: Europäischer Rechnungshof, Luxemburg

Europäischer Rechnungshof: „EU-Agrarsubventionen machen Landwirtschaft nicht klimafreundlicher“

„Die Gelder für den Klimaschutz aus den EU-Agrarfonds haben nicht dazu geführt, dass die Landwirtschaft weniger Treibhausgase ausstößt. Zu diesem Schluss kommt der Europäische Rechnungshof in einem neuen Sonderbericht. Die Prüfer stellten fest, dass die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft seit 2010 nicht zurückgegangen sind, obwohl von 2014 bis 2020 über ein Viertel aller EU-Agrarausgaben – mehr als 100 Milliarden Euro – in den Klimaschutz geflossen sind. Die meisten der von der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) geförderten Maßnahmen hätten nur ein geringes Klimaschutzpotenzial, und die GAP biete auch keine Anreize für wirksame klimafreundliche Verfahren.“
Die Mitteilung lesen Sie hier eca.europa.eu.
Den Bericht lesen Sie hier eca.europa.eu.

Zum Thema

Die Reportage „Das System Milch“ sehen Sie hier ↗arte.tv.

Die Verflechtungen und Interessen des Deutschen Bauernverbandes (DBV) untersuchte das Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) der Universität Bremen ↗iaw.uni-bremen.de.

Die Top 15 Empfänger von Agrarzahlungen 2020 lesen Sie hier agrarheute.com.

Einzelne Empfänger von Steuergeldern aus dem EU-Agrarfonds suchen Sie hier agrar-fischerei-zahlungen.de.

Buchtipp: Pillen vor die Säue

26.03.2021/EG

Rupert Ebner, Eva Rosenkranz: Pillen vor die Säue
Warum Antibiotika in der Massentierhaltung unser Gesundheitssystem gefährden

Sachbuch (Gesundheit, Landwirtschaft, Tierwohl, Politik, Umweltschutz)

„Es ist, als liefen wir sehenden Auges in die Katastrophe: Um unseren Fleischhunger zu stillen, müssen möglichst viele Tiere auf möglichst wenig Raum möglichst rasch »Schlachtgewicht« erreichen – und das geht nur mit hohem Antibiotikaeinsatz. Dies ist nicht nur den Tieren, den Landwirten und der Umwelt gegenüber unverantwortlich; es beschleunigt auch die Entwicklung resistenter Keime und gefährdet damit die gesamte Humanmedizin: Ohne die bisherige Wunderwaffe in Tropf und Tablette werden Operationen riskant und selbst kleine Infektionen potenziell gefährlich.
Wie verwundbar wir und unser Gesundheitssystem sind, hat uns die Corona-Pandemie eindrücklich vor Augen geführt. Damit bakterielle Infektionen nicht zur nächsten globalen Gesundheitskrise werden, müssen wir umsteuern. Rupert Ebner und Eva Rosenkranz zeigen, was jetzt geschehen muss – für mehr Tierwohl, gesunde Menschen und eine intakte Umwelt.“

Autoren

Rupert Ebner praktiziert seit Jahrzehnten in einer Gemeinschaftspraxis für Tiere in der Landwirtschaft und ist dadurch Zeuge besorgniserregender Entwicklungen im Umgang mit Nutztieren. Der studierte Tiermediziner war lange Zeit Vizepräsident der Bayerischen Landestierärztekammer. Er war Umwelt- und Gesundheitsreferent von Ingolstadt und ist bei der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft aktiv. Zudem ist er Mitorganisator der alljährlichen Berliner Demo »Wir haben es satt« und Schatzmeister von Slow Food Deutschland.

Eva Rosenkranz ist Literaturwissenschaftlerin. Seit Langem beschäftigt sich die preisgekrönte Autorin und Lektorin mit Naturschutz, Biodiversität und Landwirtschaft. In ihrer Heimatgemeinde engagiert sie sich daher für Insektenschutz und den Erhalt natürlicher Lebensräume. Ihre Erfahrungen hat sie in den Büchern »Das große Insektensterben« (gemeinsam mit Andreas Segerer; ausgezeichnet mit dem Salus-Medienpreis 2019) und »Überall ist Garten« (Deutscher Gartenbuchpreis 2020) zu Papier gebracht.

Oekom Verlag, EAN: 978-3-96238-206-3, E-Buch, 256 Seiten, 16 Euro

Umweltschutz: Nahrungsmittelkonsum belastet

27.01.2021/EG
Quelle: Umweltbundesamt, Dessau

„Von der Welt auf den Teller“ / Studie zur globalen Umweltinanspruchnahme unseres Lebensmittelkonsums

Die aktuelle Kurzstudie des Umweltbundesamtes „Von der Welt auf den Teller“ befasst sich mit den weltweit umweltbelastenden Faktoren unseres Lebensmittelkonsums und verdeutlicht diese Einflüsse am Beispiel eines 50-Euro-Einkaufs im Verbrauchermarkt:

  • „44 Quadratmeter landwirtschaftliche Fläche für den Anbau von Lebensmitteln und von Futtermitteln, die für Schweine, Rinder und Geflügelbenötigt werden.
  • 23.000 Liter Wasser – das entspricht einem Tanklastzug, der zu zwei Dritteln befüllt ist. Ein Teil des Wassers wird in trockenen Regionen verbraucht, wo Wassermangel herrscht.
  • 32,5 Kilogramm klimaschädliche Treibhausgas-emissionen. Die Emissionen entsprechen etwa einer PKW-Fahrt von Stuttgart nach München.
  • 140 Gramm Ammoniakemissionen, die vor allem bei der Düngung und Tierhaltung auftreten. Ammoniakemissionen schädigen Land- und Wasserökosysteme (z.B. durch Versauerung oder Nährstoffanreicherung). Ammoniak ist bei der Entstehung anderer Luftschadstoffe beteiligt.
  • Hinzu kommen weitere Schadstoffemissionen für den 50-EUR-Lebensmitteleinkauf: 40 Gramm Stickoxide, die u.a. durch Düngemittel entstehen. Außerdem 12 Gramm an Feinstaub (PM2,5). Beide Luftschadstoffe können zu Atemwegserkrankungen beim Menschen führen.“

Anregungen, um den belastenden ‘Fußabdruck‘ zu verringern:

  • „Möglichst regional und saisonal einkaufen. Wenn möglich, sollte heimisches Obst und Gemüse Vorrang haben.
  • Beim Kauf auf Nachhaltigkeitssiegel achten. Billig ist nicht immer gut.
  • Weniger Fleisch- und Milchkonsum. Vorschlag: leckere vegetarische Gerichte probieren und sich bewusst fleischfreie Tage vornehmen.
  • Nur so viel kaufen, wie wir verzehren, und das verzehren, was wir gekauft haben. Weggeworfene Lebensmittel sind auch aus Umweltsicht teuer erkauft.
  • Ordnung im Kühlschrank und in der Küche. Kostet nichts, bringt aber viel.“

Die Kurzstudie lesen Sie hier umweltbundesamt.de.

Luft- und Wasserqualität: Umweltbelastende Regierungspolitik ist messbar

11.01.2021/EG
Quelle: Europäische Kommission, Brüssel

Europäischen Kommission legt Bericht zur Entwicklung der Luftqualität vor

Auszug (Seite 5):
„Luftverschmutzung ist nach wie vor das größte umweltbedingte Gesundheitsrisiko in der EU; sie ist Ursache sowohl für chronische Erkrankungen als auch für schwere Krankheiten wie Asthma, Herz-Kreislauf-Probleme und Lungenkrebs und gibt den EU-Bürgern Anlass zu großer Besorgnis in Bezug auf ihre Gesundheit und die Umwelt. Gruppen mit niedrigerem sozioökonomischen Status, ältere Menschen, Kinder und Personen in schlechtem Gesundheitszustand sind tendenziell stärker von Luftverschmutzung betroffen als die Allgemeinbevölkerung.“

Auszug (Seiten 12 und 13):
„Würden maximale Luftreinhaltemaßnahmen umgesetzt, würden die vorzeitigen Todesfälle zwischen 2020 und 2030 um 44 % sinken. Damit gäbe es jedoch in der EU allein aufgrund der PM2,5-Belastung noch immer mehr als 130000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr. (…). Durch die Umsetzung der von den Mitgliedstaaten in ihren nationalen Luftreinhalteprogrammen angekündigten Strategien und Maßnahmenentstehen laut Schätzungen EU-weite Kosten in Höhe von 1,4 Mrd. EUR pro Jahr (dieser Wert bezieht sich auf die Maßnahmen, die in den nationalen Luftreinhalteprogrammen ausreichend detailliert beschrieben wurden und denen somit Kosten zugeordnet werden konnten). (…). Der gesundheitliche Nutzen der in den nationalen Luftreinhalteprogrammen enthaltenen Maßnahmen lässt sich für die EU auf 8 bis 43 Mrd. EUR pro Jahr beziffern; somit zahlt sich die Umsetzung dieser Maßnahmen für die Gesellschaft insgesamt aus.“

Den Bericht lesen Sie hier eur-lex.europa.eu.

Zum Thema

Claudia Kemfert, Wirtschaftswissenschaftlerin an der Leuphana Universität Lüneburg und am Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin, über „Brückentechnologien“:
„Seit über 40 Jahren läuft das so. Dass sich die Bedarfsszenarien im Nachhinein immer als falsch herausgestellt haben, dass wir immer neue fossile Infrastrukturen gebaut haben, die nicht zu den internationalen Klimavereinbarungen passen: egal. Am Ende werden mit Steuergeldern den unnützen Investitionen horrende Entschädigungszahlungen hinterhergeworfen. So geschehen bei Atom und Kohle.
Jetzt also die nächste Inszenierung des Brückentechnologietheaters mit fossilem Erdgas in der Hauptrolle: Wasserstoff klingt harmlos. Die Farben grau und blau übertünchen, dass bei der grauen Wasserstoffherstellung aus Erdgas hohe CO2-Emissionen entstehen. In der Blau-Version würden diese als Problemmüll eingelagert. Wie immer bei „Brückentechnologien“ ist die Namensgebung ein Ablenkungsmanöver. Statt über Müll reden wir über „Übergangstechnologien“, diesmal in die grüne Wasserstoffwelt.“ diw.de

Fakten zur Nitratbelastung im Grundwasser

„Die europäische Nitratrichtlinie verpflichtet Deutschland, Überschreitungen des Grenzwertes für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter zu verhindern.
Seit 2008 wird der Grenzwert jedes Jahr an nahezu jeder sechsten Messstelle überschritten.
Der Europäische Gerichtshof hat Deutschland am 21.06.2018 wegen Verletzung der EU-Nitratrichtlinie verurteilt.
Die Landwirtschaft ist der wichtigste Verursacher hoher Nitratkonzentrationen im Grundwasser.“ umweltbundesamt.de

Die interaktive Nitrat-Karte sehen Sie hier gis.uba.de.