Geldvermögen privater Haushalte

21.07.2023/EG
Quelle: Deutsche Bundesbank, Frankfurt am Main

Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutschland erreicht Ende März 2023 rund 7,4 Billionen Euro

Wie die Deutsche Bundesbank mitteilt, summierte sich das Geldvermögen¹ der privaten Haushalte² in Deutschland, zum Ende des ersten Quartals 2023 auf 7.393 Milliarden Euro (- 0,7 % ggü. I/2022). bundesbank.de

¹Bargeld, Einlagen, Schuldverschreibungen, Aktien, Anteilsrechte, Anteile an Investmentfonds, Ansprüche aus Nichtlebensversicherungen, Ansprüche gegenüber Alterssicherungssystemen, Finanzderivate, Mitarbeiteraktienoptionen, Kredite und sonstige Forderungen.
²Einzelpersonen oder mehrere Personen umfassende Lebensgemeinschaften, die als selbstständige Wirtschaftseinheiten in erster Linie als Anbieter von Arbeitskraft und als Konsumenten in Erscheinung treten. Zum Sektor der privaten Haushalte zählen auch die privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter (Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, Verbände, Vereine und Ähnliche).

Zum Thema

Das Sachvermögen (Immobilien, Ausrüstung, Nutztiere, Nutzpflanzungen, geistiges Eigentum) der privaten Haushalte und privaten Organisationen ohne Erwerbszweck wird von der Deutschen Bundesbank, zum Jahresende 2021, mit 10.829 Milliarden Euro (+ 19,2 % ggü. 2019) angegeben. bundesbank.de (Seite 14)

Zitat aus dem Monatsbericht Juli 2022 der Deutschen Bundesbank, Seite 22: „Während die obersten 10 % der Vermögensverteilung über den betrachteten Zeitraum mehr als 50 % des gesamten Nettovermögens der Haushalte in Deutschland hielten, entfiel auf die untere Hälfte der Vermögensverteilung mit durchschnittlich 0,6 % ein äußerst geringer Anteil.“ bundesbank.de

Andreas von Westphalen, Deutschlandfunk, im Gespräch mit Thomas Piketty, Wirtschaftswissenschaftler, über die Sakralisierung des Kapitals und deren Folgen deutschlandfunk.de.

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Am Ende der Verwertung

14.07.2023/EG
Quelle: Tafel Deutschland, Berlin

Deutschland 2022: Rund zwei Millionen Menschen suchten Tafeleinrichtungen zur Deckung ihres Lebensmittelbedarfes auf

Aus dem Jahresbericht 2022 der Tafel Deutschland, Seiten 16 und 17: „Bei den Tafeln wird jeden Tag sichtbar, welche dramatischen Folgen Armut haben kann: Armutsbetroffene Menschen haben nicht genug Geld für Grundbedürfnisse wie eine gesunde und ausgewogene Ernährung, gleichzeitig fehlen ihnen oft die Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe. Sie sind anfälliger für physische und psychische Krankheiten und sterben in vielen Fällen früher… Wer in Armut aufwächst, hat später selbst ein höheres Armutsrisiko. Als arm gilt, wer im Monat weniger als 60 Prozent des nationalen Mittelwerts verdient. In Deutschland liegt die Armutsgefährdungsschwelle aktuell bei 1.251 Euro pro Monat für einen Ein-Personen-Haushalt und bei 2.627 Euro für einen Haushalt mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern unter 14 Jahren. Armut ist ein strukturelles Problem: Bestimmte Gruppen wie Alleinerziehende, Arbeitslose, kinderreiche Familien und Menschen mit niedriger Qualifikation sind besonders häufig betroffen. Sie haben kaum eine Möglichkeit, sich selbst aus ihrer Situation zu befreien. Auch Kinderarmut und Altersarmut nehmen immer weiter zu.“
Den Jahresbericht 2022 der Tafel Deutschland lesen Sie hier tafel.de.

Zum Thema

Beteiligung zum Siebten Armuts- und Reichtumsbericht
Die Bundesregierung erstellt im Auftrag des Deutschen Bundestages in jeder Legislaturperiode einen Armuts- und Reichtumsbericht (ARB). Dieser Bericht soll als Instrument zur Überprüfung politischer Maßnahmen dienen. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales hat hierfür, mit einer Mail vom 04. Juli 2023, den Paritätischen Gesamtverband um Unterstützung des Beteiligungsprozesses gebeten. Wenn Sie im Rahmen des Beteiligungsprozesses zum Siebten Armuts- und Reichtumsberichts teilnehmen möchten, sind Sie zur Online-Beteiligung eingeladen.

Bürgergeld
Informationen zur „Hartz IV“ Nachfolgeregelung lesen Sie hier der-paritaetische.de.

Audio-Tipp: „Die Hausfrau“

05.07.2023/EG
Quelle: Südwestrundfunk (SWR), Stuttgart

Reportage von Julia Haungs, Kulturredakteurin, über unbezahlte Sorge- und Versorgungsleistungen

Dr. phil. Franziska Schutzbach, Geschlechterforscherin: „Es ist wichtig zu verstehen, dass kapitalistische Wirtschaftsweise und Geschlechterrollen sehr eng miteinander verbunden sind. Die Idee, dass Frauen das von Natur aus gerne machen, ist natürlich eine sehr profitable Idee, denn wenn sie es vermeintlich von Natur aus gerne und gratis machen, dann muss der Markt dafür nicht bezahlen.“

Den Beitrag lesen und hören Sie hier swr.de.

Wohnkosten belasten immer mehr

30.06.2023/EG
Quelle: Deutscher Mieterbund, Berlin

Jeder dritte Mieterhaushalt ist finanziell überlastet

Öko-Institut-Studie „Wohn- und Energiekostenbelastungen von Mietenden“, Seite 20: „Laut diesen Berechnungen haben rund 3,1 Millionen mietende Haushalte eine Belastung durch Wohnkosten von über 40% ihres verfügbaren Einkommens und gelten damit als besonders belastet. Dies deckt sich mit den Erstergebnissen den Mikrozensus 2022 (Destatis 2023a). Die meisten dieser Haushalte sind in den ersten drei Einkommensdezilen zu finden. Weitere 4,3 Millionen mietende Haushalte müssen 30-40% ihres Einkommens für Wohnkosten aufwenden. Die restlichen 14,1 Millionen mietenden Haushalte geben weniger als 30% ihres Einkommens für Wohnkosten aus. Insgesamt gelten Haushalte in Großstädten oder mit neueren Mietverträgen als stärker belastet als solche in Kleinstädten oder mit älteren Mietverträgen (Destatis 2023a).“

Die Studie „Wohn- und Energiekostenbelastung von Mietenden“ lesen Sie hier mieterbund.de.

Zum Thema

Eine Studie der Arbeiterkammer Wien zur Mietkostenbelastung privater Haushalte in Wien, Hamburg und Berlin lesen Sie hier awblog.at.

Buchtipp: „Die Wohnungsfrage – eine Gerechtigkeitsfrage“

30.06.2023/EG

Julian Degan, Bernhard Emunds, Lukas Johrendt, Torsten Meireis, Clemens Wustmans (Hg.): Die Wohnungsfrage – eine Gerechtigkeitsfrage

Sachbuch (Kapitalismus, Politik, Wohnen)

„Wohnraum, zumal in der Stadt, ist knapp – und teuer. Seit geraumer Zeit führt der globale Trend der Urbanisierung auch in deutschen Groß- und Mittelstädten, die sich im globalen Vergleich lange durch moderate Mieten auszeichneten, im Verbund mit einer Reihe weiterer Faktoren zu einer massiven Erhöhung der Wohnkosten. Der Band geht der Frage nach den normativen Dimensionen dieser Entwicklung in interdisziplinärer Perspektive nach. Dazu beschäftigt er sich mit der historischen Entwicklung der Wohnungspolitik und mit Spezifika des Gutes Wohnen aus ökonomischer und juristischer Perspektive. Außerdem geht es um Verteilungsfragen sowie um den Zusammenhang des Wohnens mit ökologischen und kulturellen Entwicklungen. Schließlich werden normative Grundlinien der Wohnraumdebatte rekonstruiert, um so zu klären, inwiefern die Wohnungsfrage als Gerechtigkeitsfrage zu verstehen ist.“

Autoren

Duncan Barahona, Iris Behr, Fabian Beran, Julian Degan, Birte Frommer, Susanne Heeg, Ralph Henger, Andrej Holm, Gustav Horn, Lukas Johrendt, Sebastian Kohl, Dirk Löhr, Torsten Meireis, Sascha Münch, Jonas J. Schoenefeld, Jana Schollmeier, Clemens Wustmans.

Metropolis Verlag, ISBN: 978-3-7316-1527-9, Buch, 35 Euro