22.09.2016/EG aus dem Deutschen Bundestag, Berlin
Ex-Bundespräsident Horst Köhler kritisiert Wirtschaftsabkommen der EU mit Afrika
Der frühere Bundespräsident Horst Köhler übte im gestrigen Europaausschuss Kritik an den Wirtschaftspartnerschaftsabkommen der EU mit Afrika (EPA). Auf afrikanischer Seite sei durch die Verhandlungsführung der Europäer der Eindruck entstanden, diese handelten vor allem aus kurzfristigem Eigeninteresse. Auch hätte es die EU versäumt, die negativen Auswirkungen der europäischen Agrarpolitik zu realisieren.
Um die zunehmende Migration aus Afrika nach Europa in Zukunft einzudämmen, nannte der CDU-Politiker essentiell, bessere Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen. Er verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die Hälfte der afrikanischen Bevölkerung 18 Jahre alt oder noch jünger sei. Zudem werde die Bevölkerung auf dem Kontinent sich bis 2050 nahezu verdoppeln. Biete man diesen Menschen keine Perspektive, werde dies zu Revolten und Migrationswellen ganz neuer Dimension führen, warnte er.