Bankgeschäfte: Wer versorgt hier wen mit Geld?

12.06.2020/EG
Quelle: Ökonomenstimme, Zürich

Ernst Mönnich, em. Wirtschaftswissenschaftler an der Hochschule Bremen, über die fragwürdige Systemrelevanz von Banken

„Zahlreiche Unternehmen sind durch Umsatzeinbrüche in einer Liquiditätskrise. Helfen können wohl allein der Staat mit seiner KfW-Bank und die Förderinstitute der Länder. Wie ist dieses möglich, wenn doch die Europäische Zentralbank (EZB) alle Banken seit der Krise 2008 mit unbegrenzter Liquidität versorgt? Ausdrückliche Begründung: Versorgung der Unternehmen mit Krediten zur Belebung der Wirtschaft. Zunächst wurde die aktuelle Kreditbazooka der deutschen Bundesregierung mit der Vorstellung avisiert, 10-20% des Kreditrisikos sollten die jeweiligen Hausbanken tragen. Eine Bonitätsprüfung hätte bis zur Insolvenz der Firmen gedauert. Auf Druck von Unternehmen und Banken wurde das Programm weitgehend auf 100%iges Staatsrisiko umgestellt. Die Mehrung virtuellen Geldes erfolgt weitgehend durch die EZB. Damit gibt es kaum noch Begründungen für ein System unabhängiger Privatbanken.“ ↗oekonomenstimme.org

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„Nullzinsen, Internet-Konkurrenz, Innovationsdruck und ein rasanter Wertewandel bei den Kunden belasten viele etablierte Finanzinstitute. Es vergeht keine Woche, in der nicht neue FinTech-Firmen und alternative Finanz-Geschäftsmodelle aus dem Boden schießen. (…) Auch Unternehmen wie Google, Amazon oder Apple greifen den herkömmlichen Finanzmarkt an, indem sie Finanzprodukte auf den Markt bringen, die bislang Banken vorbehalten waren.“ ↗kpmg.de