Vermögensverwalter haben ein ‘Problem‘

05.11.2017/EG aus der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers GmbH (PwC), Düsseldorf

PwC-Studie: Verwaltete Vermögen steigen bis 2025 weltweit um 70 % / Erwartete Zunahme der Vermögen in Europa in Höhe von 8,5 % pro Jahr in den nächsten vier Jahren

„In Asien managen Vermögensverwalter zurzeit 12,1 Billionen Dollar – bis 2025 werden es dem Basisszenario zufolge 29,6 Billionen Dollar sein, eine Zunahme um das Zweieinhalbfache. In Europa hingegen wird das prozentuale Wachstum nach 2020 allmählich abflachen. Während PwC für die kommenden vier Jahre noch ein durchschnittliches jährliches Plus von knapp achteinhalb Prozent prognostiziert, dürften es danach nur noch rund dreieinhalb Prozent sein. Trotzdem steht auch in Europa unter dem Strich ein markanter Zuwachs von 21,9 Billionen Dollar auf 35,7 Billionen Dollar. Der mit Abstand größte Markt für das Asset & Wealth Management bleibt unterdessen Nordamerika. Hier rechnet PwC bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts mit einer Steigerung von 46,9 auf 71,2 Billionen Dollar.“ pwc.de

Billiger Konsum = billige Arbeit

05.11.2017/EG

Beispiel Hennes & Mauritz AB: Beschäftigte beklagen schlechte Arbeitsbedingungen / Inhaberfamilie zählt zu den vermögendsten Familien in Schweden

„H&M fällt immer wieder durch schlechte Arbeitsbedingungen auf. Das Unternehmen versucht hierzulande, aktive Betriebsräte mit fadenscheinigen Begründungen zu kündigen oder bietet vielen Beschäftigten nur Verträge mit geringsten Stundenzahlen an. Davon kann niemand leben und faktisch arbeiten viele Beschäftigte kurzfristig auf Abruf. In Ländern wie etwa Indien, Bangladesch oder Sri Lanka herrschen in vielen Zulieferfabriken, in denen auch H&M produzieren lässt, immer noch menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Beschäftigte werden etwa willkürlich entlassen, angegriffen, diskriminiert und schlecht bezahlt. Die Aktionen am Freitag setzen ein Zeichen, dass Menschen entlang der Produktionskette nicht gewillt sind, diese Zustände hinzunehmen“, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger. ↗verdi.de

H&M: „Mode und Qualität zum besten Preis auf nachhaltige Weise.“ Die Anteilseigner der Aktiengesellschaft sind Stefan Persson und Familie mit 40,3 %, 5,4 % Lottie Tham und Familie, 3,7 % State Street Bank and Trust Omnibus sowie 50,6 % Streubesitz. Der aktuelle Börsenwert liegt bei rund 35 Mrd. Euro. Das Vermögen von Stefan Persson bewertet das Medium Bloomberg aktuell auf rund 22 Mrd. US-Dollar (darunter 17.700 Hektar Land in Wiltshire/England). bloomberg.com

Krankheit – ein hochprofitables Geschäftsfeld

03.11.2017/EG aus der NRO Ärzte ohne Grenzen, São Paolo/Berlin

Hepatitis C: Ärzte ohne Grenzen ermöglicht Therapie für ein Tausendstel des ursprünglichen Preises / Etwa 3 % von den weltweit rund 70 Millionen infizierten Menschen haben Zugang zum Medikament

Die Nichtregierungsorganisation Ärzte ohne Grenzen stellte am Mittwoch, zum Auftakt des Welt-Hepatitis-Gipfels im brasilianischen São Paolo, Vereinbarungen vor, die sie mit Generika-Herstellern ausgehandelt hat. Diese Vereinbarungen sehen für die entscheidenden Medikamente ‘Sofosbuvir‘ und ‘Daclatasvir‘ einen Preis von nur 1,40 US-Dollar pro Tagesdosis oder 120 US-Dollar für eine zwölfwöchige Behandlung vor. Die 12-Wochen-Behandlung kostete mit den ursprünglichen Preisen der Pharmahersteller Gilead und Bristol-Myers Squibb (BMS) für die USA 147.000 US-Dollar. 2015 musste Ärzte ohne Grenzen den Unternehmen noch bis zu 1.800 US-Dollar pro 12-Wochen-Therapie bezahlen. Die Preissenkungen könnten Millionen Patienten eine Behandlung ermöglichen. ↗aerzte-ohne-grenzen.de

Buchtipp: Peter Holtz

03.11.2017

Ingo Schulze: Peter Holtz
Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst

Roman (Armut, Demokratie, Kapitalismus, Reichtum, Sozialismus, Politik)

Peter Holtz will das Glück für alle. Schon als Kind praktiziert er die Abschaffung des Geldes, erfindet den Punk aus dem Geist des Arbeiterliedes und bekehrt sich zum Christentum. Als CDU-Mitglied (Ost) kämpft er für eine christlich-kommunistische Demokratie. Doch er wundert sich: Der Lauf der Welt widerspricht aller Logik. Seine Selbstlosigkeit belohnt die Marktwirtschaft mit Reichtum. Hat er sich für das Falsche eingesetzt? Oder für das Richtige, aber auf dem falschen Weg? Und vor allem: Wie wird er das Geld mit Anstand wieder los? Peter Holtz nimmt die Verheißungen des Kapitalismus beim Wort.

Palästina: 100 Jahre besetztes Land

02.11.2017/EG aus dem Medium RUBIKON, Berlin

Rolf Verleger, Essayist und ehemaliges ZdJ-Mitglied, über die unrühmliche Rolle Großbritanniens in Palästina / Motiv Nr. 1: Abwehr von Flüchtlingen / Vertreibung und Enteignung von rund 750.000 Arabern

„Der 2. November 2017 erinnert an die Rolle Großbritanniens. Denn am 2. November 1917, mitten im Ersten Weltkrieg, verkündete die britische Regierung nach monatelangen Beratungen und öffentlichen Kontroversen: „Die Regierung Seiner Majestät betrachtet die Einrichtung eines nationalen Heims in Palästina für das jüdische Volk mit Wohlwollen und wird ihre besten Bestrebungen einsetzen, um das Erreichen dieses Ziels zu ermöglichen.““ ↗rubikon.news