Niedrigzins: Bund, Länder und Gemeinden profitieren

28.07.2017/EG aus der Deutschen Bundesbank, Frankfurt am Main

Deutsche Bundesbank: Niedrigzinsumfeld entlastet staatliche Haushalte

„Gemessen am Stand des Vorkrisenjahres 2007 kam es hierdurch zu einer Halbierung der Zinsausgaben““, heißt es im Monatsbericht. Betrug die durchschnittliche Verzinsung im Jahr 2007 etwa 4 Prozent, lag sie im Jahr 2016 nur noch bei knapp 2 Prozent. Allein im vergangenen Jahr betrug die mit dem aktuellen Schuldenstand ermittelte, gesamtstaatliche Ersparnis demnach 47 Milliarden Euro oder 1 ½ Prozent des deutschen BIP. Kumuliert erreichen die Zinsentlastungen nach 2007 eine Größenordnung von 240 Milliarden Euro. Von dieser Entlastung profitieren laut Monatsbericht sowohl der Bund als auch insbesondere hoch verschuldete Länder und Gemeinden. Letztere hätten im Vergleich zu einer gegenüber dem Jahr 2007 unveränderten Durchschnittsverzinsung demnach 17 Milliarden Euro im Jahr 2016 eingespart. „Die starke Entlastung hat damit die Konsolidierung der Länder- und Gemeindefinanzen erheblich unterstützt“, so der Bericht. ↗bundesbank.de

Filialnetz der Banken mit immer größeren Lücken

19.05.2017/EG aus der Deutschen Bundesank, Frankfurt am Main

Banken 2016: Anzahl inländischer Zweigstellen verringerte sich im Jahr 2016 um 2.019 auf 32.026 Zweigstellen (- 5,9 %) / Sparkassennetz minus 7,8 % / Genossenschaftsnetz minus 6,1 %

In nahezu allen Sektoren des Kreditgewerbes – außer bei Zweigstellen ausländischer Banken – sank die Zahl der Filialen per Saldo. Der größte Rückgang war erneut im Sparkassenbereich (einschließlich Landesbanken minus 922 bzw. 7,8 Prozent) auf 10.939 Filialen zu verzeichnen. Hier wird jedoch weiterhin die größte Filialzahl unterhalten (Anteil 34,2 Prozent).

Auch im genossenschaftlichen Sektor erfolgte eine deutliche Verringerung um 664 bzw. um 6,1 Prozent auf 10.169 Filialen. Der Anteil am gesamten Filialnetz deutscher Kreditinstitute beträgt 31,8 Prozent. ↗bundesbank.de

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Griechenland – die unendliche Krise?

25.02.2017/EG

Staatsverschuldung lag im Jahr 2007 bei 103 % des BIP, 2016 bei etwa 185 %!

„Die öffentliche Verschuldung Griechenlands belief sich Ende 2016 auf die schwindelerregende Höhe von 326,3 Mrd. Euro bzw. ungefähr 185% des Brutto-Inlandsprodukts (BIP) und verzeichnete damit im Verhältnis zu Ende 2015 einen Anstieg um ungefähr 5 Mrd. Euro. Die Ausweitung beruht auf dem Zufluss zusätzlicher Gelder aus dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (EMS), der inzwischen auch den Hauptgläubiger des Landes darstellt, da es dem Mechanismus 227,7 Mrd. Euro schuldet.“ ↗griechenland-blog.gr

Banken erst beraten und danach gerettet?

24.02.2017/EG aus der Denkfabrik Transnational Institute (TNI), Amsterdam

TNI: Wirtschaftsprüfungsgesellschaften profitierten von Rettungspaketen in der EU

Die marktführenden Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Deloitte, Ernst & Young, KPMG und PricewaterhouseCoopers haben zusammen mit einer kleinen Gruppe von Finanzberatungsunternehmen (wie beispielsweise BlackRock, Lazard, Merrill Lynch, Rothschild) die Gestaltung und Umsetzung von Rettungsprogrammen in den EU-Staaten entwickelt, so eine Untersuchung der Denkfabrik Transnationale Institut (TNI). Eine Hunderte von Millionen teure Dienstleistung. ↗tni.org

27.02.2017: Einen ergänzenden Beitrag von Griechenland-Blog lesen Sie hier↗griechenland-blog.gr.

Cum-Cum: BMF plant ‘Straffreiheit‘ für Banken

07.01.2017/EG aus dem Finanzministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf

Steuerhinterziehung in Höhe von rund einer Milliarde Euro / NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans wertete die BMF-Papiere als „Freibrief für in dubiose Steuererstattungen verstrickte Banken“

Auf Initiative von NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans forderte das Gremium das Bundesfinanzministerium (BMF) zu einer Klarstellung auf, wie künftig mit Geldinstituten umgegangen werden soll, die sich an solchen Deals beteiligt haben. „Damit steigt nun die Chance, Milliarden schwere Steuertricks von Wertpapier-Besitzern doch noch als das zu ahnden, was sie sind: massivste Steuerumgehung zu Lasten der Allgemeinheit“, sagt Walter-Borjans.