Audio-Tipp: „Wie viel Mühe es macht, Rassismus zu begründen“

01.03.2022/EG
Quelle: Bayerischer Rundfunk (BR), München

Wie tief ist rassistisches Denken in unser westlich-europäisches Selbstverständnis eingebettet?

Die Reportage von Michael Reitz hören Sie hier br.de.

Zum Thema

„Das Konzept der Rasse ist das Ergebnis von Rassismus und nicht dessen Voraussetzung“ uni-jena.de

Buchtipp: Anstiftung zum Mord

18.12.2020/EG

Annie Zaidi: Anstiftung zum Mord

Roman (Gesellschaft, Kultur, Politik, Rassismus)

„Drei Generationen zweier Familien leben in der Kleinstadt im Süden, die eine hinduistisch, die andere muslimisch. Da ist Dada, der alternde Großvater, der sich liebevoll um seine Pflanzen kümmert. Seine willensstarken Enkel Abu und Fareeda. Die frisch verheiratete Devaki, die ihren Mann nicht mehr versteht. Mariam mit den magischen Händen und der Lehrer Garuda, der verzweifelt versucht, seiner Klasse Landesgeschichte zu vermitteln. Und dann, fast unbemerkt, schleicht sich ein weiterer Bewohner in die Stadt – das Gespenst der Intoleranz, das sich daran macht, das Gleichgewicht aus Respekt und Achtung zwischen den Familien außer Kraft zu setzen.

Annie Zaidi thematisiert den Zusammenhang von Vorurteilen, Hassreden und Gewaltausbrüchen in einem hochaktuellen Buch, das unter die Haut geht.“

Buchtipp: Rassismus und Antirassismus

02.10.2020/EG

Wulf D. Hund: Rassismus und Antirassismus

Sachbuch (Geschichte, Ökonomie, Politik, Rassismus)

„Wulf D. Hund zeigt, warum Rassismus als soziales Verhältnis begriffen werden muss: er erlaubt Mitgliedern herrschaftlich strukturierter Gesellschaften, sich trotz sozialer Schichtung und ungleicher Verteilung von Ressourcen als zusammengehörig zu betrachten. Dazu bedarf es der Ausgrenzung. Sie hat im Verlauf der Geschichte der Klassengesellschaften unterschiedliche Formen angenommen. Dabei wurden rassistisch konstruierte Andere als Barbaren, Unreine, Verdammte, Wilde, Farbige oder Minderwertige diskriminiert. Der Autor verdeutlicht die unterschiedlichen Modi der damit verbundenen Prozesse von Aufwertung durch Abwertung und zeigt die unterschiedlichen Verbindungen, die diese im Verlauf der Geschichte eingingen. Anschließend beleuchtet er die diversen Spielarten von Rassismus im Verlauf der deutschen Geschichte und behandelt dessen antisemitische, antimuslimische, antislawische, antiziganistische, koloniale und eugenische Varianten. Außerdem werden Probleme und Perspektiven des Antirassismus angesprochen. Dessen Geschichte ist so alt wie der Rassismus, zeigt unterschiedliche Tendenzen und ist keineswegs widerspruchsfrei.“

Buchtipp: Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche

05.06.2020/EG

Reni Eddo-Lodge: Warum ich nicht länger mit Weißen über Hautfarbe spreche

Sachbuch (Gesellschaft, Rassismus)

„Viel zu lange wurde Rassismus als reines Problem rechter Extremisten definiert. Doch die subtileren, nicht weniger gefährlichen Vorurteile finden sich dort, wo man am wenigsten mit ihnen rechnen würde – im Herzen der achtbaren Gesellschaft.
Was bedeutet es, in einer Welt, in der Weißsein als die selbstverständliche Norm gilt, nicht weiß zu sein? Reni Eddo-Lodge spürt den historischen Wurzeln der Vorurteile nach, und zeigt unmissverständlich, dass die Ungleichbehandlung Weißer und Nicht-Weißer unseren Systemen seit Generationen eingeschrieben ist.
Ob in Politik oder Popkultur – nicht nur in der europaweiten Angst vor Immigration, sondern auch in aufwogenden Protestwellen gegen eine schwarze Hermine oder einen dunkelhäutigen Stormtrooper wird klar: Diskriminierende Tendenzen werden nicht nur von offenen Rassisten, sondern auch von vermeintlich toleranten Menschen praktiziert.

Buchtipp: Gegen Trump

28.09.2018/EG

Naomi Klein: Gegen Trump
Der Aufstieg der neuen Schock-Politik und was wir jetzt tun können

Sachbuch (Gesellschaft, Kapital, Politik)

Wie konnte es dazu kommen, dass Donald Trump Präsident der USA wurde? Wie konnte seine Schock-Politik so um sich greifen? Der mit »alternativen Fakten« gegen Einwanderer, gegen Frauen, gegen Wissenschaft, gegen Pressefreiheit hetzt und seine populistische Agenda schamlos durchsetzt?

Überzeugend zeigt Naomi Klein, dass Trump weder aus dem Nichts aufgetaucht noch ein politischer Unfall ist. Seine Wahl ist die konsequente Fortsetzung einer Entwicklung, die schon vor Jahren begann. Trump ist Agent eines ungezügelten Kapitalismus, zunehmender Ungleichheit, zunehmenden Rassismus und Protektionismus. Sein Handeln, das zeigt Naomi Klein, lässt sich aber nur angemessen verstehen, wenn man ihn als Marke betrachtet – immer zielt er darauf, seinen Markenkern zu stärken. Aus ihrer messerscharfen Analyse entwickelt die bekannte Aktivistin und Bestsellerautorin Naomi Klein aber auch eine ganz konkrete, optimistische Strategie des neuen Widerstands. Denn ein »Nein« allein reicht nicht aus.