Jobcenter neigen zur Diskriminierung?

08.09.2017/EG aus dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin

WZB-Forscher: Jobcenter benachteiligen bei Anfragen Menschen mit ausländischen Namen

„In dem Experiment haben die Forscher in den Jahren 2014 und 2015 fiktive E-Mails an 408 Jobcenter geschickt. Die Forscher verwendeten sechs deutsch, türkisch und rumänisch klingende Namen. Die Mails variierten unter anderem in Berufsbezeichnung, Geschlecht und Sprachstil. (…) Die Jobcenter beantworteten unabhängig vom Namen alle Mails, aber die Fragesteller mit ausländischen Namen erhielten häufiger unzureichende und weniger detaillierte Informationen. Das Informationsdefizit hätte sie davon abhalten können, einen Antrag auf eine Grundsicherung nach Hartz IV zu stellen.“ wzb.de

Hartz IV: Aus armen Arbeitslosen wurden arme Erwerbstätige

19.06.2017/EG aus dem Arbeitnehmerblog ‘blog.arbeit-wirtschaft.at‘, Wien

Judith Pühringer, Geschäftsführerin von ‘arbeit plus‘, und Josef Pürmayr, Geschäftsführer der Sozialplattform OÖ, zur Hartz-IV-Debatte in Österreich / Laut EUROSTAT arbeiten in Deutschland 22,5 % der Beschäftigten für einen Niedriglohn

„In Deutschland hat das dortige Hartz-IV-System aus erwerbslosen Armen arme Erwerbstätige gemacht und zu einer wachsenden Entsolidarisierung in der Gesellschaft geführt. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Nachbarland hat zudem andere Gründe. (…) Der deutsche Soziologe Klaus Dörre nennt das einen „Fahrstuhleffekt nach unten, der in Deutschland eine prekäre Vollerwerbsgesellschaft hervorgebracht hat.“ Das Prekariat „frisst sich mittlerweile vom Rand in die Mitte hinein“. Laut EUROSTAT arbeiten in Deutschland mittlerweile 22,5 Prozent der Beschäftigten nur mehr für einen Niedriglohn.“ blog.arbeit-wirtschaft.at

Zum Thema

OECD bemängelt hohen Anteil niedriger EinkommenZWEITLESE vom 13.06.2017.

Jeder Zweite von Altersarmut bedroht

Während in Thüringen 62,1% der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten unter 2.500 Euro verdienen, sind es in Baden-Württemberg knapp 38%, also mehr als ein Drittel. Wichtig zu wissen: Wer unter 2.500 Euro im Monat verdient, dem droht bei abgesenktem gesetzlichen Rentenniveau von 43% eine Rente in Bereich der Grundsicherung. Fast die Hälfte aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland, nämlich 44%, verdienen unter 2.500 Euro brutto im Monat. ↗rente-staerken.verdi.de

Die verantwortlichen Regierungskoalitionen der Legislaturperioden:

1998 bis 2005: SPD und Bündnis 90/Die Grünen
2005 bis 2009: CDU/CSU und SPD
2009 bis 2013: CDU/CSU und FDP
seit 2013: CDU/CSU und SPD

Hartz IV: Jobwunder oder Sozialabbau?

31.05.2017/EG aus dem Medium DER STANDARD, Wien

Andreas Sator, Journalist, mit einer Analyse der deutschen Arbeitsmarktreform

„Am Wochenende wurde bekannt, dass der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling hat prüfen lassen, wie sich so eine Reform auf Österreich auswirken würde. (…) Was sagt die Studie? Es gibt verschiedene Szenarien, Michael Fuchs vom European Centre for Social Welfare Policy fasst sie so zusammen: Der Staat würde sich Geld sparen – im Extremszenario über eine Milliarde Euro -, dafür aber die Schere zwischen Arm und Reich aufgehen und die Armut steigen.“ derstandard.at

Jobsuche ohne Perspektive

19.09.2016/EG aus dem Blog ‘O-Ton Arbeitsmarkt‘, Koblenz

O-Ton Arbeitsmarkt mit einem Beitrag über die perspektivlose Jobsuche von Hartz-IV-Empfängern

„Die Arbeitsmarktchancen von Hartz-IV-Empfängern sind desaströs. Nur ein Bruchteil von ihnen schafft es monatlich, eine sozialversicherungspflichtige und gleichzeitig den Bezug beendende Beschäftigung zu finden. Gelingt der Ausweg aus Hartz IV, ist das häufig nicht von Dauer…“ o-ton-arbeitsmarkt.de

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Hartz IV ‘steigt‘ um 5 Euro

31.08.2016/EG aus dem Gesamtverband Der Paritätische, Berlin

Der Paritätische Wohlfahrtsverband bezeichnet Pläne der Regierung für Hartz-IV-Regelsatz als „Affront“

Als viel zu niedrig und „in keiner Weise bedarfsdeckend“ kritisiert der Paritätische Wohlfahrtsverband die angekündigte Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze zum 01.01.2017 um abermals lediglich fünf Euro auf dann 409 Euro. Der Verband fordert die Bundesregierung zur Offenlegung der verwendeten Statistiken auf und kündigt eine detaillierte Überprüfung der Berechnungen an. Nach letzten Studien des Verbandes wäre bereits in diesem Jahr eine Anhebung der Regelsätze um 23 Prozent auf 491 Euro erforderlich gewesen.

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