Audio-Tipp: „Milliardengrab Atomkraft“

09.08.2022/EG
Quelle: Bayerischer Rundfunk (BR), München

BR-Dokumentation über unkalkulierbare Kosten der Atomenergie

Nach Berechnungen des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) summieren sich die gesamtgesellschaftlichen Kosten der Atomenergie im Zeitraum 2007 bis 2021 auf 348 bis 533 Milliarden Euro. Das Radiofeature von Tom Schimmeck über die realen Kosten der Atomkraft hören Sie hier ↗br.de.

Zum Thema

Die Studie im Auftrag von Greenpeace Energy eG „Gesellschaftliche Kosten der Atomenergie in Deutschland“ lesen Sie hier foes.de.

Eine Ausarbeitung der Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages zu den Gestehungskosten von Strom lesen Sie hier bundestag.de.

Atomkraft ist zu teuer und zu gefährlich diw.de.

Atomenergie ist und bleibt mit Risiken behaftet

24.02.2021/EG
Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin

DIW: „Auch in Deutschland Zwischenfälle an der Tagesordnung“

„Zwar hat es in Deutschland noch keine katastrophalen Unfälle gegeben, jedoch gab es auch hier eine große Anzahl von Zwischenfällen, die auch in der INES-Unfallstatistik ausgewiesen werden (Abbildung 3). Und auch in Deutschland unterlag die Verfügbarkeit von Kernkraft seit dem Beginn der kommerziellen Nutzung in Kahl (Bundesrepublik Deutschland, 1962) beziehungsweise Rheinsberg (Deutsche Demokratische Republik, 1966) stets erheblichen Fluktuationen. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung führt ein Register von meldepflichtigen Ereignissen, die mit der Inbetriebnahme des ersten deutschen Kernkraftwerks begonnen wurde. Bis heute sind circa 6500 solcher Ereignisse gemeldet…“
Die Studie lesen Sie hier diw.de.

Zum Thema

„Mit dem 13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes wurde 2011 der schrittweise Verzicht auf die Stromerzeugung aus deutschen Kernkraftwerken beschlossen. Die Argumente gegen die Nutzung der Kernenergie sind vielfältig. Entlang der Brennstoffkette lassen sie sich zu den vier folgenden Stichworten gruppieren:

  • Uranabbau
  • Risiko beim Betrieb von Atomanlagen
  • Endlagerproblematik
  • Einsatz von Abfallprodukten aus der zivilen Nutzung in atomaren Waffen

Jeder dieser Bereiche ist mit der Gefährdung von Mensch und Umwelt verbunden…“ umweltbundesamt.de

Klimaschutz ist ohne Atomkraft günstiger

22.11.2017/EG aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin

Claudia Kemfert, Wirtschaftswissenschaftlerin, über die Atomkraft: „Sie ist einfach zu teuer und nicht wettbewerbsfähig.“

„Vor allen Dingen werden die Kosten der Atomenergie generell massiv unterschätzt. Sowohl beim Bau als auch beim Rückbau und der Endlagerung entstehen erhebliche Kosten durch die Atomenergie. Gleichzeitig werden in vielen Studien die Kosten der erneuerbaren Energien überschätzt. Gerade im Bereich der erneuerbaren Energien gibt es eine erhebliche Kostendegression, und wenn man das beides gegeneinander rechnet, gibt es gar keine andere Antwort: Die erneuerbaren Energien sind die Zukunft und die Atomenergie ist die Vergangenheit.“ diw.de

Aus einer Steuer wird ein Kernbrennstoff

07.06.2017/EG aus dem Bundesverfassungsgericht, Karlsruhe

Bundesverfassungsgericht: Kernbrennstoffsteuergesetz mit dem Grundgesetz unvereinbar und nichtig / Steuereinnahmen für den Bundeshaushalt betrugen seit der Erhebung (01.01.2011) bis zum Laufzeitende (31.12.2016) insgesamt 6,285 Milliarden Euro

„Außerhalb der durch das Grundgesetz vorgegebenen Kompetenzordnung haben Bund und Länder kein Steuererfindungsrecht. Da sich die Kernbrennstoffsteuer nicht dem Typus der Verbrauchsteuer im Sinne des Art. 106 GG zuordnen lässt, fehlte dem Bundesgesetzgeber die Gesetzgebungskompetenz für den Erlass des Kernbrennstoffsteuergesetzes (KernbrStG). Dies hat der Zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts mit heute veröffentlichtem Beschluss entschieden und das Kernbrennstoffsteuergesetz rückwirkend für nichtig erklärt.
Die Richter Huber und Müller haben ein gemeinsames Sondervotum zu dem Beschluss abgegeben. Beide stimmen der Senatsmehrheit zwar im Ergebnis, nicht aber in der Begründung zu.“ bundesverfassungsgericht.de

Zum Thema

Der Energiekonzern E.ON SE geht davon aus, dass durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus sämtlichen anhängigen Verfahren für Steuerzahlungen zwischen 2011 und 2016 insgesamt Steuern in Höhe von rund 2,85 Milliarden Euro zuzüglich Zinsen in Höhe von rund 450 Mio. EUR an E.ON zurückerstattet werden.

Der Energiekonzern RWE AG hatte im Zeitraum 2011 bis 2016 rund 1,7 Milliarden Euro Brennelementesteuer gezahlt. RWE wird die Begründung für den Beschluss nun analysieren.

Der Energiekonzern EnBW Energie Baden-Württemberg AG geht davon aus, dass durch die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus sämtlichen anhängigen Verfahren für Steuerzahlungen zwischen 2011 und 2016 insgesamt Steuern in Höhe von rund 1,44 Milliarden Euro zuzüglich Zinsen an die EnBW zurückerstattet werden.

Von Vattenfall GmbH liegt noch keine Stellungnahmen vor.

Ausstrahlung

11.03.2017/EG aus der NRO Umweltinstitut München, München

Fukushima sechs Jahr nach dem atomaren Super-GAU*: Extreme Strahlenbelastungen und Folgekosten

„Erst kürzlich wurden im Inneren des Reaktors 2 extreme Dosiswerte gemessen: 650 Sievert pro Stunde, eine für den Menschen in kürzester Zeit tödliche Strahlung. Selbst der Mess-Roboter war der hohen Dosis nicht gewachsen, die Technik versagte.
Selbst die japanische Regierung schätzt die Folgekosten inzwischen auf 180 Milliarden Euro – doppelt so viel wie ursprünglich veranschlagt. Andere Schätzungen belaufen sich schon auf weit über 200 Mrd. Euro. Immer neu auftretende Probleme beim Versuch des Rückbaus der havarierten Reaktoren weisen auf weitere Kostensteigerungen hin. Zahlen werden letztlich die BürgerInnen, denn TEPCO ist heute schon so gut wie Pleite und wird von der Regierung enorm unterstützt. Erst Ende Februar 2017 erschütterte wieder ein Erdbeben die Region.“ umweltinstitut.org

*Größter anzunehmender Unfall (GAU)

Zum Thema

Schilddrüsenkrebsrate bei Kindern steigt in Fukushima weiter anippnw.de.

Informationspolitik des AKW-Betreibers TEPCOzeit.de.

Dossier zur Nuklearkatastrophe von Fukushimawikipedia.org.

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