Schlagwort: Arzneimittel

  • Gesundheitspolitik: Patente verursachen hohe Kosten

    19.11.2020/EG
    Quelle: AOK-Bundesverband, Berlin

    AOK-Bundesverband fordert Bundesregierung zur Reform der Preisbildung bei neuen Arzneimitteln auf

    Der AOK-Bundesverband verweist auf den „ungebrochenen Trend zu hochpreisigen Arzneimitteln im Patentmarkt.“ Im Jahr 2019 stiegen die GKV-Nettokosten für patentgeschützte Arzneimittel auf einen neuen Höchststand: 21 Milliarden Euro. Der Versorgungsanteil patentgeschützter Arzneimittel lag bei 6,5 Prozent, dagegen erreichte der Ausgabenanteil am Gesamtmarkt 47,8 Prozent.

    Das Positionspapier lesen Sie hier ↗aok.bv.de.

    Zum Thema

    „Die Kosten für neu auf den Markt gekommene Arzneimittel sind stark gestiegen. Das ist ein Ergebnis des diesjährigen Innovationsreports, den die Techniker Krankenkasse (TK) gemeinsam mit der Universität Bremen heute vorstellt.“ ↗tk.de

  • Buchtipp: Medikamenten-Monopoly

    25.09.2020/EG

    Franz Stadler: Medikamenten-Monopoly
    Die unheilvolle Welt der Arzneimittelgeschäfte

    Sachbuch (Arzneimittelindustrie, Gesundheit)

    „Seit 30 Jahren erlebt der Apotheker und promovierte Pharmazeut Franz Stadler alle Tricks und Betrügereien der Arzneimittelindustrie. Als Experte und Insider packt er jetzt aus und seziert messerscharf diese Geschäfte, ihre Player und die Geldflüsse dahinter. Heraus kommt ein komplexes System, das in erster Linie nicht mehr der allgemein zugänglichen Gesundheitsvorsorge und Arzneimittelversorgung dient, sondern dem eigenen Profit der Industrie. Sein Credo: In der Corona-Pandemie haben sich viele Mängel drastisch gezeigt: zu wenig medizinische Ausrüstung, zu wenig Arzneimittelforschung. Das darf sich nicht wiederholen.
    „Medikamenten-Monopoly“ ist ein brisantes Buch, das in der Analyse zwar Angst und Kopfschütteln auslöst, aber mit zahlreichen Vorschlägen den Weg in die richtige Richtung zeigt: Eine Pharmazie zum Wohle aller Menschen. Ansonsten drohen Klassengesellschaft und ungezügelte Profitgier. Sowie ein riesiges Sicherheitsrisiko, wenn Arzneimittel weiterhin billig in China und anderen Schwellenländern hergestellt werden.“ (mehr …)

  • Wie geht es uns denn heute?

    12.11.2017/EG aus der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Peris/Berlin

    OECD-Report ‘Gesundheit im Überblick 2017‘ weist auffällige Daten für Deutschland auf: Hoher Alkoholkonsum, hoher Tabakkonsum, hohe Adipositasrate, hoher Verbrauch an Blutdrucksenkern und Mangel an Pflegekräften

    Am Freitag (10.) veröffentlichte die OECD den Report ‘Gesundheit im Überblick 2017‘. In dem Report werden ausgewählte Risikofaktoren der OECD-Staaten dargestellt, auch die Risikofaktoren in Deutschland:

    Legale Drogen

    Obwohl in den letzten Jahren Fortschritte bei der Verringerung ungesunder Verhaltensweisen erzielt wurden, liegen die Rauchentwicklung (21%) und der Alkoholkonsum (11 Liter pro Jahr) immer noch über dem OECD-Durchschnitt.

    Adipositas

    Die Adipositasraten (ab BMI 30) sind gestiegen und liegen über dem OECD-Durchschnitt für Erwachsene (D: 23,6% / OECD: 19,4%) und 15-Jährige (D: 16% / OECD: 15,6%).

    Pflege

    Obwohl die Zahl der Pflegekräfte in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen hat, liegt sie derzeit noch unter der Quote der Pflegekräfte vieler anderer OECD-Länder. So liegt die Quote in Deutschland bei 5,1 Arbeitnehmern je 100 Personen ab 65 Jahren. In Schweden und Norwegen liegt die Quote bei 12 bzw. 13 Arbeitnehmern je 100 Personen ab 65 Jahren.

    Blutdrucksenkende Arzneimittel

    In keinem Land gab es zwischen 2010 und 2015 eine größere Steigerung bei der Verschreibung blutdrucksenkender Medikamente wie in Deutschland. ↗oecd.org

    Umfassende Daten zur Gesundheits-Statistik 2017 finden Sie hier ↗oecd.org.

  • Arzneimittel: Preisbindung verstößt gegen EU-Recht

    19.10.2016/EG aus dem Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH), Luxemburg

    EuGH: Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verstößt gegen das Unionsrecht / Preiswettbewerb unter den Apotheken könnte die gleichmäßige Versorgung mit Arzneimitteln fördern

    Der EuGH sieht den freien Wettbewerb durch die einheitlichen Apothekenabgabepreise für verschreibungspflichtige Arzneimittel gefährdet: „Die Festlegung einheitlicher Abgabepreise wirkt sich nämlich auf in anderen Mitgliedstaaten ansässige Apotheken stärker aus, so dass der Zugang zum deutschen Markt für Erzeugnisse aus anderen Mitgliedstaaten stärker behindert werden könnte als für inländische Erzeugnisse. Hierzu führt der Gerichtshof erstens aus, dass der Versandhandel für ausländische Apotheken ein wichtigeres bzw. eventuell sogar das einzige Mittel darstellt, um einen unmittelbaren Zugang zum deutschen Markt zu erhalten. Zweitens kann der Preiswettbewerb für Versandapotheken ein wichtigerer Wettbewerbsfaktor sein als für traditionelle Apotheken, die besser in der Lage sind, Patienten durch Personal vor Ort individuell zu beraten und eine Notfallversorgung mit Arzneimitteln sicherzustellen.“ curia.europa.eu