Bußgelder gegen BMW, Daimler und VW

21.11.2019/EG
Quelle: Bundeskartellamt, Bonn

Bundeskartellamt weist BMW, Daimler und VW wettbewerbswidrige Praktiken beim Einkauf von Stahl nach

„Das Bundeskartellamt hat Bußgelder in Höhe von insgesamt rund 100 Millionen Euro gegen die Bayerische Motoren Werke AG, die Daimler AG und die Volkswagen AG wegen wettbewerbswidriger Praktiken beim Einkauf von Langstahl verhängt.
Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamtes: „„Von 2004 bis Ende 2013 haben sich Vertreter von BMW, Daimler und Volkswagen regelmäßig zweimal im Jahr mit Stahlherstellern, Schmieden und großen Systemzulieferern getroffen und sich dabei über einheitliche Preiszuschläge beim Einkauf von Langstahl ausgetauscht. Schrott- und Legierungszuschläge machen einen wesentlichen Teil der Einkaufspreise bei Langstahl aus. Soweit in der Folge der Gespräche hierüber nicht mehr individuell mit den Lieferanten verhandelt wurde, wurde der Wettbewerb untereinander in Bezug auf diese Preisbestandteile ausgeschaltet.“
(…).
Die Unternehmen haben den vom Bundeskartellamt ermittelten Sachverhalt als zutreffend anerkannt und einer einvernehmlichen Verfahrensbeendigung zugestimmt. Dies wurde bei der Bußgeldfestsetzung ebenso berücksichtigt, wie die Tatsache, dass sie während des Verfahrens mit dem Bundeskartellamt kooperiert haben.“ bundeskartellamt.de

Grenzen der Kartellpolitik

16.09.2018/EG aus dem Blog MAKROSKOP, Wiesbaden

Thilo Bode, Gründer und Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch International, über die Bildung von Monopolen und Oligopolen im Wind einer schwachen Kartellpolitik

In solchen Studien taucht sie auf, die absurd hohe Finanzkraft der Superkonzerne und Superreichen, aber die Zahlen sind nicht wirklich zu begreifen. Sie lassen allenfalls erahnen, welche Macht den Konzernen und Eigentümern durch diese Mittel zuwächst. (…) … und über die verschiedensten Kanäle wirkt:

  • die Macht, Regierungen mit dem Argument der »Systemrelevanz« zu erpressen;
  • die Macht, Wettbewerb auszuschalten und Märkte abzuriegeln;
  • die Macht, Strafen und Bußgelder in Milliardenhöhe aus der Portokasse zu bezahlen und danach »business as usual« zu betreiben;
  • die Macht, mit Millionenbeträgen die »besten« Anwaltskanzleien der Welt darauf anzusetzen, Gesetze nicht nur zu entschärfen, sondern unscharfe Begriffe und Halbsätze einzuschleusen, die später Milliardengewinne generieren;
  • die Macht, … ↗makroskop.eu

Zum Thema

„Unternehmen versprechen sich durch Fusionen und Übernahmen höhere Synergien als in den vergangenen zehn Jahren.“ bcg.com

Einkommen: Marktmacht hat negativen Einfluss auf die Lohnentwicklung

07.05.2018/EG aus dem Blog ECONOFACT, Medford/USA

Ioana Elena Marinescu, Wirtschaftswissenschaftlerin, untersuchte die Macht branchen- bzw. marktführender Unternehmen auf Lohnabschlüsse in USA

„Die Löhne für den typischen amerikanischen Arbeiter stagnieren seit den späten 1970er Jahren. Der zunehmende Wettbewerb mit Niedriglohnarbeitern im Ausland, die Automatisierung, die abnehmende Macht der Gewerkschaften und das langsame Produktivitätswachstum werden häufig als mögliche Erklärungen für diese schlechte Lohnentwicklung, insbesondere für weniger gut ausgebildete Arbeitnehmer, angeführt. Aber ein weiterer möglicher Faktor ist in letzter Zeit zunehmend in den Blickpunkt gerückt: der fehlende Wettbewerb zwischen den Unternehmen um die Arbeitnehmer.“ econofact.org

Video-Tipp: „Kaufen für die Müllhalde“

21.01.2018/EG aus dem Kultursender ARTE, Strasbourg

Dokumentation (75 Min.) über unsere – auf Konsum – dressierte Gesellschaft

Bei zahlreichen Produkten ist der Verschleiß vorprogrammiert. Diese beabsichtigte limitierte Lebensdauer nennt man „geplante Obsoleszenz“. Aktuell sieht sich Apple mit einer Untersuchung durch Frankreichs Wettbewerbs- und Verbraucherschutzbehörde konfrontiert: Setzt der Konzern illegaler Weise beim ‚iPhone‘ auf geplante Obsoleszenz? Die Doku hinterfragt die moderne Wegwerfgesellschaft. ↗arte.tv

Globalisierung auf Kosten anderer

30.08.2016/EG aus dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin

Prof. Marcel Fratzscher, Ph.D., mit einem Beitrag zum „ruinösen Wettbewerb zwischen Regierungen und Unternehmen“

„Das größte Problem der Globalisierung ist, dass sie von einer kleinen wirtschaftlichen und politischen Oligarchie von Unternehmern, Investoren und politischen Interessen kontrolliert, manipuliert und …“ diw.de