Ein Blick nach Mittelamerika

10.01.2019/EG
Quelle: Blätter für deutsche und internationale Politik, Berlin

Kathrin Zeiske, Journalistin, über die Folgen der „invasiven Militär- und Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten“ in Mittelamerika

„Neun Jahre hat es gedauert, aber jetzt bekommen die USA die Folgen eines von ihnen gebilligten und möglicherweise sogar unterstützten Staatsstreichs zu spüren. Als am 28. Juni 2009 Manuel Zelaya, damals Präsident von Honduras, im Schlafanzug vom US-Militärstützpunkt Palmerola ins Nachbarland Costa Rica ausgeflogen wurde, schien die politische Machtverteilung in der Region wieder im Gleichgewicht: Dem linksgerichteten Politiker folgten mit Porfirio Lobo Sosa und Juan Orlando Hernández zwei Präsidenten, die den Interessen der USA in Mittelamerika wieder stärker zur Geltung verhalfen.“ blaetter.de

Zum Thema

Landesspezifische Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes

Honduras
„Die Kriminalitätsrate in Honduras ist, trotz des Rückgangs der Anzahl der verübten Gewaltverbrechen, nach wie vor sehr hoch. (…). Frauen wird empfohlen, bei Weisungen der Sicherheitskräfte (Polizei, Militär) zum Mitkommen auf Begleitung durch eine weitere Person zu bestehen.“ auswaertiges-amt.de

Mexiko
In ganz Mexiko wird zu erhöhter Vorsicht geraten. Die Sicherheitslage in weiten Teilen Mexikos verschlechtert sich stetig. Gewaltdelikte, als Folge der hohen, zunehmenden und weit verbreiteten Allgemeinkriminalität sind an der Tagesordnung, aber auch Raubüberfälle, Entführungen, Tötungsdelikte und Racheakte im Zusammenhang mit der Organisierten Kriminalität finden zunehmend an zentralen Orten und am helllichten Tag statt, aber auch nachts im Umfeld von Diskotheken, Bars und Restaurants. (…). Polizeikräfte oder uniformiertes Sicherheitspersonal bzw. Kriminelle, die sich als solche ausgeben, können grundsätzlich an Straftaten beteiligt sein. auswaertiges-amt.de

Guatemala
„Neben der allgemeinen Straßenkriminalität ist Guatemala Schauplatz gewaltsamer Auseinandersetzungen zwischen Drogenkartellen untereinander und mit den staatlichen Sicherheitskräften, aber auch von interfamiliären tödlichen Gewalttaten, bei denen immer wieder Unbeteiligte Opfer werden. Die Hemmschwelle beim Einsatz von Gewalt ist sehr niedrig. (…). Das guatemaltekische Justizsystem befindet sich in einem desolaten Zustand. Im Falle einer Strafverfolgung oder zivilrechtlicher Streitigkeiten ist ein rechtsstaatliches Verfahren nicht immer zu erwarten. Willkürliche Maßnahmen durch Sicherheitskräfte sind möglich und können sich auch gegen Ausländer richten.“ auswaertiges-amt.de

Belize
Die Kriminalität ist in den letzten Jahren spürbar gestiegen. auswaertiges-amt.de

El Salvador
El Salvador hat eine sehr hohe Kriminalitäts- und Gewaltrate, wobei die größte Gefahr im Land von rivalisierenden Jugendbanden ausgeht. (…). Die Hemmschwelle beim Gebrauch von Gewalt ist sehr niedrig. auswaertiges-amt.de

Nicaragua
„Seit April 2018 sind im gesamten Land bei massiven Demonstrationen gegen die Regierung und gewalttätigen Auseinandersetzungen Hunderte Menschen getötet worden.“ auswaertiges-amt.de

Costa Rica
„Die Gefährdung durch Kriminalität in Costa Rica ist hoch, es muss mit einer höheren Gewaltbereitschaft gerechnet werden. Sexualdelikte insbesondere gegen Frauen kommen landesweit vor, so dass besonders allein reisenden Frauen zu erhöhter Umsichtigkeit und zu einem kulturbewussten Verhalten geraten wird.“ auswaertiges-amt.de

Panama
In Panama-Stadt muss verbreitet mit Gewaltkriminalität gerechnet werden. (…). Auch in als sicherer geltenden Stadtteilen von Panama-Stadt oder an anderen, bei Touristen beliebten Orten, wie die beliebte Inselkette Bocas del Toro oder dem Valle de Anton, kann es zu Diebstählen oder Überfällen, wie auch sexueller Belästigung und Nötigung, bis hin zu Vergewaltigungen allein reisender Frauen, kommen. auswaertiges-amt.de