Rente in Deutschland: Armutsgefährdung – ein Produkt regierender Parteien

24.10.2017/EG aus dem Arbeitnehmerblog ‘blog.arbeit-wirtschaft.at‘ der Bundesarbeitskammer, Wien

Florian Blank, Politikwissenschaftler, und Erik Türk, Ökonom, über die Pensionssysteme in Österreich und Deutschland / Geringfügige Beschäftigung in der Altersgruppe 65 Jahre und älter ist in den vergangenen vier Jahren um 21,7 Prozent gestiegen

„Bei einem Einkommen in der Höhe des Durchschnittseinkommens über das gesamte Erwerbsleben betrachtet sind demzufolge in Deutschland aktuell rund 41 Beitragsjahre erforderlich, um eine Pension in Höhe der Armutsgefährdungsgrenze zu erreichen. Liegt das Einkommen bei 75 % des Durchschnittseinkommens, dann steigt der Wert auf rund 54 Jahre. Geht man von 45 Beitragsjahren aus, dann braucht es aktuell ein Einkommen in der Höhe von zumindest 90 % des Durchschnittseinkommens, bei 35 Beitragsjahren von rund 116 %.

Nach den bereits umgesetzten Absenkungen des Pensionsniveaus ist es in Deutschland schon heute selbst bei durchschnittlichem Einkommen schwierig, eine Pension über der Armutsgefährdungsgrenze zu erreichen.“ ↗blog.arbeit-wirtschaft.at

Zum Thema

Die Zahl der geringfügig Beschäftigten in der Altersgruppe 65 Jahre und älter ist in den vergangenen vier Jahren (März 2013 bis März 2017) von 838.065 um 21,7 Prozent auf 1.020.013 gestiegen.

„Zu den geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen zählen Arbeitsverhältnisse mit einem niedrigen Lohn (geringfügig entlohnte Beschäftigung) oder mit einer kurzen Dauer (kurzfristige Beschäftigung). Beide werden auch als „Minijob“ bezeichnet.
Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung nach § 8 Abs. 1 Nr. 1 SGB IV liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt aus dieser Beschäftigung (§ 14 SGB IV) regelmäßig im Monat die Geringfügigkeitsgrenze nicht überschreitet. Die Geringfügigkeitsgrenze beträgt bis einschließlich zum 31.12.2012 400 Euro und ab dem 01.01.2013 450 Euro. Regelmäßig bedeutet, dass, wenn die Grenze von 450 Euro nur gelegentlich und nicht vorhersehbar überschritten wird, trotzdem eine geringfügig entlohnte Beschäftigung vorliegt.“ ↗statistik.arbeitsagentur.de

Klimaschutz durch Ablasshandel?

23.10.2017/EG aus dem Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), Berlin

WZB: Moralvorstellungen der Verursacher widersprechen Umweltpolitik

„Der Emissionshandel ist umstritten, obwohl er aus ökonomischer Sicht ein geeignetes Instrument ist, um das Klima zu schützen. Die Skepsis am Handel mit CO2-Zertifikaten lässt sich damit erklären, dass er dem Verantwortungsgefühl von Verbrauchern widerspricht. Das zeigt eine neue Studie von Forschern des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) und des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), die jetzt im Fachmagazin Journal of Public Economics erschienen ist. In einem Experiment entschieden sich die meisten Teilnehmer dafür, eine von ihnen verursachte Verschmutzung selbst zu beseitigen, statt dies einem Teampartner zu überlassen – selbst wenn das für beide deutlich gewinnbringender gewesen wäre.“ wzb.eu

EU-Schiedsgerichtshof ist eine Scheinlösung?

23.10.2017/EG aus dem Medium STANDARD, Wien

Filip Boras, Partner der Schiedskanzlei Baker McKenzie Wien, über den wertvollen Investorenschutz

„Um die Unterscheidung von materiellem und formellem Recht zu kennen, muss man nicht in dieser Vorlesung gewesen sein. Politiker, die ja Gesetze – materielle und formelle – im Parlament beschließen, kennen gewiss den Unterschied. Trotzdem wird diese prinzipielle Unterscheidung in der Debatte um den Investitionsschutz in modernen Freihandelsabkommen wie Ceta oder TTIP völlig ignoriert und die Öffentlichkeit vorsätzlich getäuscht.“ derstandard.at

Ein Blick in den Irak

23.10.2017/EG aus dem Medium RT DEUTSCH, Berlin

Rosneft fördert Öl in kurdischer Autonomieregion

„Russlands staatlicher Erdölproduzent Rosneft hat mit der Autonomen Region Kurdistan (KRG) im Nordirak trotz der Konflikte zwischen Erbil und Bagdad ein Abkommen über eine Aufteilung geförderten Öls im Wert von bis zu 400 Millionen US-Dollar geschlossen.“ ↗deutsch.rt.com

Ein Blick in die Tschechische Republik

22.10.2017/EG aus dem Medium Blätter für deutsche und internationale Politik, Berlin

Alena Wagnerová, Autorin, Publizistin und Soziologin, über politische Veränderungen in Tschechien

„Andrej Babiš stellt, ähnlich wie Donald Trump, den Prototyp eines neoliberalen Menschen dar: Er ist ein Egoist, der keinen Sinn für die Gemeinschaft hat und der weder Verantwortungsgefühl, Empathie noch Mitgefühl kennt. Er ist nur so lange freundlich zu anderen, solange es seinen Absichten nutzt, und seine einzigen Werte sind Geld, Reichtum und Macht. Seiner Gefühllosigkeit entspricht sein Narzissmus, der ihn in jeder berechtigten Kritik sogleich eine Verschwörung gegen sich sehen lässt. All diese Eigenschaften bedeuten eine große Gefahr für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Demokratie.“ blaetter.de